Italiens Nationaltrainer Giampiero Ventura nahm nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel drei Veränderungen in seiner Startelf vor: De Rossi, Belotti (beide Bank) und der gesperrte Verratti wurden durch Florenzi, Jorginho und Gabbiadini ersetzt.
Schwedens Nationalcoach Janne Andersson tauschte zwei Akteure in seiner Startelf: Ekdal (Oberschenkelprobleme) und Krafth (Bank) wurden durch Lustig und Johansson vertreten.
Strittige Szenen in beiden Strafräumen
Italien begann in den ersten Minuten mit Schwung und hatte mehr Ballbesitz. Nach Florenzis erstem Warnschuss (7.) kam es zu einer strittigen Szene im Strafraum: Parolo ging zu Boden, weil Augustinsson ihn am Oberschenkel getroffen hatte. Schiedsrichter Lahoz (Spanien) ließ jedoch weiterspielen (8.). Italien blieb aktiver, nach etwas mehr als einer Viertelstunde setzte Immobile einen Schuss aus spitzem Winkel an das Außennetz (16.) Ansonsten fehlte den Azzurri jedoch die letzte Präzision und Konsequenz in ihren Angriffen.
Schweden, das dem italienischen 3-5-2-System in einem kompakten 4-4-2 begegnete, musste früh in der Partie Hinspiel-Torschütze Johansson ersetzen, der sich bei einem Ausfallschritt verletzt hatte und mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausgewechselt werden musste (19.). Die Gäste standen fast das komplette Spiel über tief und kamen nach 23 Minuten zu ihrer ersten Möglichkeit: Buffon parierte Claessons Schuss auf das kurze Eck. Für Aufregung sorgten zwei Strafraumszenen in der 14. und 29. Minute: Während Darmian den Ball noch an die Hand geschossen bekam, war bei Barzagli einige Bewegung zum Ball erkennbar - Glück für Italien, dass Lahoz' Pfeife auch in diesen beiden Fällen stumm blieb.
Candreva und Immobile haben die besten Chancen
Nach knapp einer halben Stunde bekam der viermalige Weltmeister seine dickste Chance im ersten Durchgang: Gabbiadini verpasste Immobiles Querpass knapp, im Rückraum lauerte Candreva, der das Spielgerät aber über den Querbalken drosch (27.). Nun gönnte sich der Gastgeber eine kurze Pause, ehe er in den Minuten vor der Pause noch einmal zu guten Möglichkeiten kam. Immobile scheiterte freistehend vor Olsen (40.), Parolo (41.) und Florenzi (45.) ließen die Führung ebenfalls liegen.
WM-Qualifikation, Play-off-Rückspiele
Der zweite Durchgang begann gleich erneut mit einer strittigen Strafraumszene: Lustig traf Darmian im schwedischen Strafraum mit dem Knie. Eigentlich ein klares Foulspiel, doch Lahoz hatte ein vermeintliches Handspiel des Italieners bei der Ballannahme gesehen (47.).
Der Squadra Azzurra lief nun die Zeit davon, entsprechend nahm der Druck mit fortlaufender Spieldauer zu. Die Ventura-Elf, bei der nach etwas mehr als einer Stunde Belotti und El Shaarawy kamen, hatte weitere Möglichkeiten, wusste diese jedoch nicht zu nutzen. Florenzis artistische Direktabnahme landete neben dem Tor (54.), Chiellinis Schuss ging in die Arme von Olsen (58.), Candrevas Schlenzer wurde entschärft (61.). In der 67. Minute fälschte Lustig eine Hereingabe an die Latte des eigenen Tores ab.
Hochspannung bis zum Schluss
Schweden zog sich immer weiter zurück, verteidigte bisweilen mit elf Mann und sorgte nur durch Thelin (60.), Forsberg (70.) und Berg (80.) mal für etwas Entlastung, ohne dem Tor wirklich gefährlich nahe zu kommen.
Italien, das bis zu 80 Prozent Ballbesitz verzeichnete, drückte massiv, fand aber nicht die Lücke, scheiterte an Olsen (83., 87.) oder zielte wie Belotti (86.) sowie Parolo (88.) daneben. In den Schlussminuten hielt es auch Buffon nicht mehr hinten, bei zwei Eckstößen eilte der Torhüter sogar in den Strafraum. Die Angriffsbemühungen der Italiener blieben aber auch in der fünfminütigen Nachspielzeit ohne Erfolg, weshalb es beim 0:0 blieb.
Während Italien im kommenden Sommer nur die Zuschauerrolle bleibt, wird es für Schweden bereits am 1. Dezember ernst: Im Moskauer Kreml werden die Gruppen der WM 2018 ausgelost.