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Schlüsselspiel in der Bombonera: Hält Argentiniens Nervenkostüm?

Peruaner reisen selbstbewusst an - Aguero fehlt

Schlüsselspiel in der Bombonera: Hält Argentiniens Nervenkostüm?

Vorbereitung auf die entscheidenden Spiele in den Eliminatorias: Lionel Messi und die Albiceleste.

Vorbereitung auf die entscheidenden Spiele in den Eliminatorias: Lionel Messi und die Albiceleste. imago

In Lima ist die Sache klar. Perus Staatspräsident Pedro Pablo Kuczynski erwartet zwei Siege von der Auswahl. Will heißen: Der Andenstaat möge bitte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (1.30 Uhr) in Argentinien gewinnen und fünf Tage später auch die Heimaufgabe gegen Kolumbien lösen. "Peru gegen Argentinien wird schwierig, aber ich hoffe, wir gewinnen die letzten beiden Spiele. Wir müssen uns für die WM qualifizieren", sagte Kuczynski.

Die Brust der Rot-Weißen, die vom Argentinier Ricardo Gareca trainiert werden und mit den Ex-Bundesligastars Paolo Guerrero (München, Hamburg) und Jefferson Farfan (Schalke) bestückt sind, ist also breit. Gestützt durch FIFA-Weltranglistenplatz 12, den Peru aktuell einnimmt und damit Länder wie England, Wales, Uruguay oder Italien hinter sich lässt. Coach Gareca wird Lionel Messi, die zentrale Figur der Hausherren, "wahrscheinlich nicht in Manndeckung nehmen". Gareca, der auf die gesperrten Paolo Hurtado, Christian Cueva, Andre Carrillo und Christian Ramos verzichten muss, schreibt Argentinien zwar zu, "eine der besten Nationalmannschaften" und "Spieler von höchstem Niveau" zu haben, aber: "Wir werden auf Sieg spielen, weil das unsere Mentalität ist."

Es kann noch schlimmer kommen

Etwas anders sieht es im Lager des Kontrahenten aus. Argentinien hat nur sechs der 16 absolvierten Spiele gewonnen und belegt punktgleich mit Peru (beide 24) den Schleuderplatz fünf im Tableau, der zu Play-off-Spielen gegen Neuseeland führt.

Platz fünf in der Abschlusswertung würden die argentinischen Fans wohl "kaufen", denn es könnte auch noch tiefer gehen. Chile (23), Paraguay (21) und Ecuardor (20) spekulieren auf argentinische Nervenschwäche.

La Bombonera in Buenos Aires

La Bombonera in Buenos Aires - Schauplatz des argentinischen Heimspiels gegen Peru. imago

Die "Albiceleste" hoffen ihrerseits auf die Stimmung in der "Bombonera", dem Stadion der Boca Juniors in Buenos Aires. Hier soll der Befreiungsschlag gelingen - ein Blick in die Geschichtsbücher verheißt aber nichts Gutes: 1969 spielte Argentinien in der Bombonera gegen Peru 2:2 und verpasste die WM in Mexiko.

Aguero fällt aus, Dybala nicht dabei

Der neue Trainer Jorge Sampaoli muss im Angriff auf Sergio Aguero verzichten. "Kun" zog sich bei einer Taxifahrt im nächtlichen Amsterdam eine Rippenfraktur zu . Eigentlich wäre Juve-Star Paulo Dybala ein Kandidat, die Lücke vorne zu schließen. Doch Sampaoli verzichtet auf Dybala, zumal dieser auch geäußert hatte, dass es schwierig sei, gemeinsam mit Messi zu spielen. Und so bekommt vor Antreiber Messi und neben den Angreifern Angel di Maria und Mauro Icardi wohl Eduardo Salvio von Benfica Lissabon eine Chance von Beginn an.

Die Schiedsrichter-Ansetzung für die Partie in Buenos Aires ist übrigens durchaus kurios. Bereits seit Wochen steht fest, dass Wilton Sampaio aus dem Verband des Erzrivalen Brasilien das Spiel leiten wird. Für die Argentinier hat diese Personalie einen Beigeschmack, hatten sie doch auf einen Referee aus einem "neutralen" Land gehofft.

aho