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Die Positionsdebatte um Lahm irritiert Löw

DFB-Team am Spielort Recife eingetroffen

Die Positionsdebatte um Lahm irritiert Löw

Wird auch gegen die USA im Mittelfeld spielen: DFB-Kapitän Philipp Lahm.

Wird auch gegen die USA im Mittelfeld spielen: DFB-Kapitän Philipp Lahm. Getty Images

Nach Lahms durchwachsenem Auftritt beim 2:2 gegen Ghana (Fehlpass vor dem Gegentor zum 1:2, kicker-Note 4,5) war über eine mögliche Rückversetzung des DFB-Kapitäns auf die rechte Abwehrseite diskutiert worden . Nachdem Assistent Hans-Dieter Flick derartigen Überlegungen auf der DFB-Presskonferenz am Montag bereits einen Riegel vorgeschoben hatte ("Wir sehen Philipp im Mittelfeld"), zeigte sich auch Löw verwundert über die Positionsdebatte.

"Diejenigen, die nach dem Portugal-Spiel gesagt haben, wie gut die Lösung mit Philipp Lahm im Mittelfeld ist, die diskutieren jetzt nach einem schlechteren Spiel: Soll er nicht zurück auf die Außenverteidiger-Position?", fragte der Bundestrainer im ZDF verwundert. Beeinflussen lassen will sich der Bundestrainer von der Diskussion jedenfalls nicht. "Manchmal nimmt man diese Dinge auch wahr", sagte Löw, "aber als Trainer kann man nicht immer alles über den Haufen werfen."

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Lahm habe gegen Ghana sicher nicht unbedingt seinen besten Tag erwischt, räumte Löw ein, wies jedoch gleichzeitig auf die vielen guten Spiele hin, die er bei Bayern München auf dieser Position absolviert habe. "Alle haben gesagt, dass er auch im Mittelfeld Weltklasse ist", sagte Löw und hielt fest: "Ein Trainer darf sich nicht von öffentlichen Meinungen ständig beeinflussen lassen."

Der DFB-Tross war am Mittwochabend vom WM-Quartier in Santo André zum Spielort Recife aufgebrochen und dort um 21.43 Uhr (Ortszeit) gelandet. Im abschließenden Spiel gegen die USA reicht der deutschen Mannschaft am Donnerstag ein Unentschieden zum Gruppensieg, auch der Gegner wäre mit einem Remis sicher weiter.

Klinsmann versichert: "Da wird nichts komisch laufen"

Eine Neuauflage der "Schande von Gijon" wird es aber nicht geben, wie beide Seiten mehrfach betonten. "Da wird nichts komisch laufen. Beide wollen gewinnen und Gruppensieger werden. Das liegt in unserer DNA und auch in der von Deutschland", versicherte Klinsmann im SID-Interview noch einmal. Die Diskussion bezeichnete er als "schade, überzogen und fehl am Platz": "Mit Gijon haben wir als USA absolut nichts zu tun."

Die Diskussion ist schade, überzogen und fehl am Platz.

Jürgen Klinsmann über eine mögliche Neuauflage von Gijon 1982

Bei der WM 1982 in Spanien hatten sich Deutschland und Österreich nach einem frühen Tor von Horst Hrubesch nur noch die Bälle hin- und hergeschoben. Das 1:0 reichte beiden Teams zum Weiterkommen. Der Nicht-Angriffspakt ging zu Lasten Algeriens, das seine Koffer packen musste. Pikant: Im Achtelfinale könnte Deutschland unter Umständen auf die Nordafrikaner treffen.