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"Cristiano war grau"

Portugal: Unrühmlicher Ronaldo-Abschied

"Cristiano war grau"

Cristiano Ronaldo, Portugal

Auf dem Boden der Tatsachen: Cristiano Ronaldo fährt mit Portugal vorzeitig heim. picture alliance

Gegen die Elfenbeinküste (0:0) durchschnittlich, gegen Nordkorea (7:0) auffällig, gegen Brasilien (0:0) kaum präsent - Cristiano Ronaldo schleppte sich durch die Vorrunde in der Gruppe G. Ein wirkliches Ausrufezeichen konnte er nicht setzen, immerhin jedoch seine 16-monatige Torflaute im Nationalteam mit dem Treffer zum 6:0 gegen die Nordkoreaner beenden. Zu wenig für einen, der für die Highlights bei den Titelkämpfen sorgen wollte - und nach dem 0:1 gegen Spanien nach Hause fahren muss.

Spielbericht

Akzente konnte er auch beim ersten Duell auf WM-Ebene gegen den iberischen Nachbarn nicht setzen. "Cristiano Ronaldo spazierte am Rande der WM", legte sich die portugiesische Zeitung "Publico" fest, der Abgang von der großen Bühne war zudem unrühmlich. Der Kapitän der portugiesischen Nationalelf spuckte nach der Pleite gegen Spanien beim Verlassen des Platzes unmittelbar vor einem Kameramann auf den Boden, Schuldzuweisungen Richtung Nationalcoach Carlos Queiroz folgten. Von Reportern auf die enttäuschende Partie des WM-Vierten von 2006 angesprochen fauchte Ronaldo: "Fragen Sie Carlos Queiroz!"

Ronaldo wirkte müde und gelangweilt.

Spanische Zeitung "El País"

Fragen müsste sich "CR7", der sich noch in der Nach auf seiner Internetseite entschuldigte, jedoch selbst, hatte er doch auf dem Platz alles andere als überzeugt - vier Schüsse, davon zwei auf das spanische Tor, zwei Flanken und zwei gescheiterte Dribblings - kicker-Note 5. "Ronaldo wirkte müde und gelangweilt", meinte die spanische Zeitung "El País", Verantwortung auf dem Platz hat der Offensivakteur nicht übernommen. Und dies als Kapitän.

"Mich zu fragen, ob es richtig war, Ronaldo zum Kapitän gemacht zu haben, ist lächerlich. Er ist unser Leader, wir haben das aus gutem Grund getan und weil wir glaubten, dass er es kann", so Queiroz. Ronaldo konnte nicht. Und fährt nach der ersten Niederlage der "Selecçao" seit November 2008 mit Portugal heim.