08:59 - 29. Spielminute

Spielerwechsel
Campos
für Santa Cruz
Paraguay

09:05 - 35. Spielminute

Gelbe Karte (Deutschland)
B. Schneider
Deutschland

09:32 - 46. Spielminute

Spielerwechsel
Kehl
für Rehmer
Deutschland

09:37 - 50. Spielminute

Gelbe Karte (Paraguay)
Cardozo
Paraguay

09:47 - 60. Spielminute

Spielerwechsel
Baumann
für Metzelder
Deutschland

09:59 - 72. Spielminute

Gelbe Karte (Deutschland)
Baumann
Deutschland

10:11 - 84. Spielminute

Spielerwechsel
Gavilan
für Bonet
Paraguay

10:16 - 88. Spielminute

Tor 1:0
Neuville
Rechtsschuss
Vorbereitung B. Schneider
Deutschland

10:19 - 90. + 2 Spielminute

Rote Karte (Paraguay)
Toro Acuna
Paraguay

10:18 - 90. + 1 Spielminute

Spielerwechsel
Cuevas
für Struway
Paraguay

10:20 - 90. + 2 Spielminute

Gelbe Karte (Deutschland)
Ballack
Deutschland

10:20 - 90. + 3 Spielminute

Spielerwechsel
Asamoah
für Neuville
Deutschland

GER

PAR

Weltmeisterschaft

Achtelfinale: Deutschland - Paraguay 1:0 (0:0)

Neuville schießt die Völler-Elf weiter

Die deutsche Mannschaft spielte im Vergleich zur Vorrunde , als sie drei Mal mit der gleichen Startelf begann, auf vier Positionen verändert. Für die gesperrten Dietmar Hamann, Christian Ziege und Carsten Ramelow liefen Marko Rehmer, Marco Bode und Jens Jeremies auf. Michael Ballack, der am Freitag im Training noch wegen einer Waden-Verhärtung passen musste, konnte spielen. Im Sturm brachte Völler erstmals Oliver Neuville von Beginn an für den gegen Kamerun enttäuschenden Jancker. Die Abwehr agierte schon wie in der zweiten Halbzeit gegen Kamerun ( 2:0 ) als Viererkette.

Paraguays Trainer Cesare Maldini hingegen veränderte die Anfangsformation gegenüber dem 3:1-Erfolg über Slowenien auf zwei Positionen: Paredes und Alvarenga mussten auf die Bank, Struway und Bonet kamen. Die Matchwinner des letzten Gruppenspiels, Campos und Cuevas, blieben ebenso zunächst draußen. Doch nach knapp einer halben Stunde musste Bayern-Stürmer Roque Santa Cruz wegen einer Oberschenkel-Zerrung vom Platz und Campos ersetzte den 21-Jährigen.


Das Achtelfinale im Überblick Stimmen zum Spiel


Vom Spielverlauf her war der Austausch von Santa Cruz in den ersten 30 Minuten fast die erwähnenswerteste Szene. Zwar bemühte sich die Elf von Trainer Rudi Völler um konstruktiven Spielaufbau im Mittelfeld, doch die entscheidenden Pässe in die Spitze fehlten. Paraguay stand in der Defensive recht sicher und ließ Klose und Neuville kaum Platz zum Atmen. Wenn die deutsche Elf zum Abschluss kam, verzogen die deutschen Nationalspieler zumeist wie Bode (13., 27.) oder Ballack (18.) bei seinem Freistoß aus 18 Metern.

Die Südamerikaner sorgten nach 20 Minuten erstmals für Gefahr vor dem Tor von Oliver Kahn, doch Canizas Rechtsschuss aus 20 Metern rauschte einen halben Meter am Tor vorbei. Wesentlich brenzliger wurde es in der 36. Minute, als Ayala am Elfmeterpunkt völlig allein gelassen wurde, aber der Abwehrspieler vom Club Atletico River Plate verzog kläglich. Nun hatte die Maldini-Elf Lunte gerochen und Kahn musste einen platzierten Schuss von Campos aus dem Winkel fischen. Nun wurde offensichtlich, dass Marko Rehmer auf Grund der langen Pause die Spielpraxis und somit die Aggressivität in den Zweikämpfen fehlte. Zudem war von der Abwehr-Viererkette keiner bereit, sich offensiv einzuschalten, um so für Überzahl im dichten Mittelfeld zu sorgen.

Zur Halbzeit war es unter dem Strich eine etwas schmeichelhafte Nullnummer. Deutschland hatte zwar 30 Minuten optisch die Spielkontrolle, doch Paraguay legte vor der Pause den Respekt ab und hatte die klar besseren Chancen.

In der Pause tauschte Völler Rehmer aus und brachte den Dortmunder Sebastian Kehl. Die zweite Halbzeit begann flott: Neuville bediente Schneider, doch der Techniker schloss aus zehn Metern zu ungenau ab und Chilavert hatte keine Mühe (47.). Fünf Minuten später hatte der Keeper Paraguays deutlich älter ausgesehen, aber Schneiders Freistoß-Schlenzer aus 25 Metern verfehlte sein Ziel um Haaresbreite. Zwischenzeitlich musste Kahn bei einem schnellen Konter über Ayala und Campos sein Können unter Beweis stellen (50.).

Aber dieses Strohfeuer an Aktionismus war schnell wieder ausgetreten. Beide Mannschaften erweckten den Eindruck, als würden sie sich schon ab der 60. Minute für die Verlängerung schonen. Wobei Paraguays taktische Ausrichtung - Flügel zudecken, zentral eng stehen und mit Cardozo und Campos Konter fahren - voll und ganz aufging. Bei der deutschen Mannschaft fehlte neben der läuferischen Bereitschaft der Ideengeber im Mittelfeld. Ballack wirkte doch sehr gehemmt, Kehl oder Jeremies spielten aus dem zentralen Mittelfeldbereich zu sehr durch die Mitte. Wenn überhaupt ein Akteur einen Hauch von Kreativität zeigte, dann war es Schneider, doch auch der Leverkusener konnte dem Spiel der Völler-Elf keine Linie geben. Im Sturm hatte Klose erst in der 78. Minute seine erste Szene, als er sich gegen zwei Gegenspieler durchsetzte, aber knapp drüberköpfte.

Beide Teams schleppten sich Richtung 90. Minute. Auch in den letzten zehn Minuten erhöhte sich das Tempo oder die Risikobereitschaft keineswegs. Und doch entschied die deutsche Mannschaft das fast schon eingeschlafene Spiel mit einer Kombination der Leverkusener Fraktion. Schneider flankte von rechts und Neuville erzielte das 1:0 in der 88. Minute.

Unter dem Strich ein glücklicher, aber nicht unverdienter Erfolg für die deutsche Mannschaft. Zwar zeigte sie stets ihr Bemühen, doch es steckte viel Sand im Getriebe. Im Viertelfinale geht es nun gegen den Sieger aus der Partie USA gegen Mexiko.