Die Trikots und Logos waren bis vor kurzem noch beinahe identisch - jetzt treffen RB Leipzig und RB Salzburg erstmals in einem Pflichtspiel aufeinander. Das ergab die Auslosung der Europa-League-Gruppenphase am Freitagmittag in Monaco. 2017 hatte die UEFA entschieden , dass die beiden ehemaligen Schwesterklubs nach ausreichender Entflechtung im Europapokal aufeinandertreffen dürfen. Leipzigs Gesellschafter "Red Bull" ist in Salzburg inzwischen offiziell "nur" noch Hauptsponsor.
Die Salzburger, die in Europa FC Salzburg heißen müssen, hatten unter der Woche zum elften Mal die Champions-League-Gruppenphase verpasst und das RB-Duell damit erst möglich gemacht; Leipzig rettete sich erst in der 90. Minute in die Gruppenphase . In der Gruppe B treffen beide außerdem auf Celtic, das ebenfalls in der CL-Qualifikation hängengeblieben war, und Norwegens Meister Rosenborg Trondheim, bei dem Nicklas Bendtner unter Vertrag steht.
"Es ist eine schwierige und hochinteressante Gruppe - sicherlich auch für die Zuschauer", sagte Leipzigs Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick. "Viel attraktiver hätte die Auslosung für uns gar nicht laufen können." Die Partie gegen Salzburg sei "eine besondere - für mich und sicherlich auch den einen oder anderen unserer Spieler". Rangnick war zwischen 2012 und 2015 parallel für beide Klubs tätig.
Schwere Gruppe: Frankfurt zieht den Vorjahresfinalisten
Noch attraktivere Reisen warten auf die Fans von Eintracht Frankfurt, die diese nach Erfahrung der Saison 2013/14 (12.000 in Bordeaux!) auch in großer Zahl antreten werden: Der DFB-Pokalsieger, wie Leipzig im dritten Topf, bekommt es in der schweren Gruppe H mit dem Serie-A-Fünften Lazio Rom, Vorjahrsfinalist Olympique Marseille und dem zyprischen Vizemeister Apollon Limassol zu tun. Lazio um Torjäger Ciro Immobile hatte die direkte CL-Qualifikation erst am letzten Spieltag der Vorsaison verspielt.
"Wir haben eine sehr anspruchsvolle Gruppe zugelost bekommen mit großen Hürden", so Sportvorstand Fredi Bobic. "Lazio ist ein Team, das sich in Europa bestens auskennt. Ciro Immobile und Sergej Milinkovic-Savic sind sicher die schillerndsten Namen. Auch in Marseille erwartet uns ein wunderschönes Stadion und eine bärenstarke Mannschaft, ein absolutes Spitzenteam im Land des Weltmeisters. Die Fans von Olympique sind ebenfalls eine Klasse für sich. Mit Apollon Limassol haben wir sicher den unbequemsten Gegner aus Topf vier in die Gruppe bekommen."
Bayer gegen einen Abo-Meister - Düdelingen erwischt Milan und Piräus
Die wohl machbarste Gruppe erwischte Bayer Leverkusen, das im Topf der topgesetzten Teams auf seine Gegner gewartet hatte: Die Werkself zog den bulgarischen Abo-Meister Ludogorez Rasgrad, der in der CL-Quali an Videoton FC Szekesfehervar gescheitert, dann aber durch die EL-Quali marschiert war. Außerdem warten auf Bayer der FC Zürich mit Trainer Ludovic Magnin und der zyprische Pokalsieger AEK Larnaka, der sich durch drei Quali-Runden gekämpft und dabei u.a. Sturm Graz (2:0/5:0) abgeschossen hatte. "Wir sind der Favorit, das nehmen wir an", so Trainer Heiko Herrlich.
Und Europa-League-Debütant F91 Düdelingen, der erste luxemburgische Europapokalteilnehmer seit 1995 ? Das Team von Dino Toppmöller darf sich auf Olympiakos Piräus, den AC Mailand und Real Betis freuen.
Die ersten beiden Gruppenspieltage steigen am 20. September und 4. Oktober, das Finale am 29. Mai 2019 in Baku. Alle Spiele der Europa League werden vom Streamingdienst "DAZN" live übertragen.
Hier finden Sie alle zwölf Gruppen im Überblick...