Europa League

Heidel mahnt - Tuchel will sich noch nicht entscheiden

Mainz: Rückkehr nach Europa gegen Medias - Torwartfrage offen

Heidel mahnt - Tuchel will sich noch nicht entscheiden

Versucht die Erwartungen zu dämpfen: FSV-Manager Christian Heidel vor dem Qualifikationsspiel zur Europa League gegen Metan Medias.

Versucht die Erwartungen zu dämpfen: FSV-Manager Christian Heidel vor dem Qualifikationsspiel zur Europa League gegen Metan Medias. picture-alliance

"Ein Spiel auf europäischer Ebene hat man nicht jeden Tag. Das ist etwas Besonderes. Es ist toll, Deutschland international zu vertreten", sagte FSV-Manager Christian Heidel vor dem Hinspiel der 3. Qualifikationsrunde in der Europa League am Donnerstag (20.30 Uhr) gegen den rumänischen Vertreter.

Erinnerungen an Dani Alves & Co.

Heidel weiß, wovon er spricht, schließlich ist er auch schon bei der Mainzer Premiere auf Europas Fußballbühnen dabei gewesen. 2005 "qualifizierten" sich die Mainzer über die Fair-Play-Wertung für den damaligen UEFA-Cup und hatten die Ehre, in der 1. Hauptrunde gegen den späteren Titelträger FC Sevilla auszuscheiden - dem 0:0 in Andalusien folgte ein 0:2 im "Heimspiel" in Frankfurt. Noveski & Co. gegen Dani Alves, Luis Fabiano und Kanouté, das hatte schon was.

In diese Sphäre will die Mainzer Mannschaft von 2011 auch wieder hin, deshalb nehmen die Verantwortlichen das Qualifikationsspiel gegen die Rumänen auch sehr ernst: "Medias hat besonders offensiv eine sehr gute Qualität. Das wird mit Sicherheit kein Selbstläufer", sagt Co-Trainer Arno Michels, der die Elf aus Siebenbürgen in der vorherigen Qualifikationsrunde gegen Kuopio aus Finnland (0:1, 2:0) beobachtet hatte und seinem "Chef" Tuchel entsprechend berichtet. Tuchel selbst sagt: "Ich kenne die Mannschaft noch zu wenig, um sie seriös einschätzen zu können." Bis Donnerstagabend, 20.30 Uhr, dürfte sich dies geändert haben.

Ändern muss sich bei den Nullfünfern auch Einiges im Vergleich zum heimischen Liga-total-Cup. Bei dem Einladungsturnier verlor der FSV gegen Borussia Dortmund (0:1) und gegen einen B-Elf des FC Bayern (im Elfmeterschießen nach 2:2). Tuchel zeigte sich nach diesen beiden Auftritten sehr besorgt, da er Vieles vermisste, was den Mainzer Fußball in der vergangenen Spielzeit mit Platz fünf nach Europa führte. Wenig Kompaktheit, kaum Laufbereitschaft, mangelnde Aggressivität und schlechtes Umschaltverhalten nach Ballgewinn oder -verlust.

"Wir dürfen nicht mit der Erwartungshaltung ins Spiel gehen, dass wir Medias einfach so die Kiste vollhauen."

Manager Christian Heidel

Weil die Mainzer mit Schürrle, Holtby und Fuchs drei Eckpfeiler verloren, treten nun alle Verantwortlichen auf die Euphoriebremse. "Wir haben drei Schlüsselspieler auf Topniveau verloren. Es ist eine Herkules-Aufgabe, sie zu ersetzen", meinte Tuchel zuletzt. Auch Heidel weiß, dass es ein weiter Weg ist, bis der personelle Umbau mit neun Neuzugängen spielerische Früchte trägt. "Wir dürfen - und das gilt auch für die Zuschauer - nicht mit der Erwartungshaltung ins Spiel gehen, dass wir Medias einfach so die Kiste vollhauen. Wenn die an diesem Tag alles auf den Platz bringen und wir nicht, dann wird es eng", so der Manager gegenüber der "Allgemeinen Zeitung".

Natürlich weiß auch Heidel, dass ein Vergleich zwischen einem Bundesligisten und einem rumänischen Erstligisten die Ausgangslage klar definiert. "Natürlich sind wir Favorit", so Heidel, der aber warnt: "Wir müssen das als ganz enges Spiel annehmen. Und entsprechend muss auch die Atmosphäre im Stadion sein."

Müller oder Wetklo? Tuchel lässt's offen

Am Mittwochnachmittag fand dann in Mainz die Pressekonferenz zum Spiel gegen die Rumänen statt. Zu Personalien wollte oder konnte sich Coach Tuchel nicht äußern. Das galt umso mehr für die brisanter werdende Torwartfrage: "Wer spielt, wird nicht automatisch der Stammtorwart für die Saison sein." Um den Platz zwischen den Pfosten kämpfen Heinz Müller und Christian Wetklo.