Dortmunds Trainer Thomas Tuchel rotierte nach dem 2:1-Sieg beim VfL Wolfsburg kräftig durch und präsentierte sieben Neue in der Startelf: Weidenfeller, Hummels (nach Magen-Darm-Erkrankung), Park, Stenzel, Kagawa, Januzaj und Ramos ersetzten Bürki, Piszczek, Schmelzer, Gündogan, Castro, Mkhitaryan und Aubameyang.
Auch Salonikis Coach Igor Tudor wirbelte seine Startelf im Vergleich zum Liga-Alltag durcheinander und veränderte seine Elf nach dem 2:1-Sieg in der Liga gegen Panionios Athen auf sechs Positionen: Konstantinidis, Skondras, Cimirot, Mystakidis, Kace und Berbatov begannen für Vitor, Rodrigues, Golasa, Pelkas, Leovac und Athanasiadis.
Von Beginn an wurde klar, dass Dortmund einen langen Atem benötigen würde. Die Gäste zogen sich tief in die eigene Hälfte zurück, um bei Gelegenheit blitzartig umzuschalten. Der BVB bemühte sich, mit Ballsicherheit und viel Bewegung in der Offensive Lücken im engmaschigen Abwehrnetz zu finden, tat sich dabei aber in der Anfangsphase schwer. Zum ersten Mal gefährlich wurde Schwarz-Gelb, als ein Linksschuss von Kagawa noch an den Außenpfosten abgefälscht wurde (10.)
Reus und Kagawa wirbeln
Die linke Seite der Borussen war die auffälligere, Reus und Kagawa taten sich immer wieder hervor. Nach Zusammenspiel der beiden fehlte Januzaj ein Meter, er wurde von Konstantinidis rechtzeitig am Torschuss gehindert (22.). Kurz darauf fasste Ginter eine Reus-Hereingabe vom Reus direkt ab, zielte aus spitzem Winkel aber zu hoch (24.). Das sollte für einige Zeit die letzte Torannäherung bleiben, denn plötzlich wurde die Gäste aktiv.
Mit der ersten Gelegenheit gingen PAOK prompt in Führung: Konstantinidis passte aus dem linken Halbfeld steil auf Mak, der Weidenfeller umkurvte und aus spitzem Winkel einschob (33.). Die Griechen erwiesen sich also als extrem effizient und hatten fortan auch Glück, als Reus aus kurzer Distanz nur den linken Pfosten traf (42.). Dann war Pause.
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Glykos ist zur Stelle
Der zweite Durchgang begann wie der erste: Dortmund drückte aufs Tempo und hätte bereits nach wenigen Augenblicken egalisieren können: Der neu gekommene Mkhitaryan fand frei vor dem Tor seinen Meister in Glykos (47.). Der Schlussmann war auch Sieger im Duell mit Kagawa, der ihn per Kopf prüfte (52.). Das Problem der Borussen war die Chancenverwertung: Mkhitaryan, der für viel Schwung sorgte, verzog haarscharf (60.).
Von PAOK kam nicht viel, einzig Glykos im Tor war hervorzuheben. Mit acht Mann im oder rund um den eigenen Strafraum positionierte sich die Tudor-Elf, zudem nahm der Gäste-Coach seine beiden Stürmer Mak und Berbatov im zweiten Durchgang vom Feld. Tuchel antwortete und brachte Aubameyang, Raum zum Ausspielen seiner Schnelligkeit bot sich dem Gabuner aber nicht. Erst in der Schlussviertelstunde war Aubameyang zur Stelle - und scheiterte am Pfosten (76.).
Man bekam den Eindruck, der BVB hätte noch zwei Stunden weiterspielen können - das Tor der Gäste schien wie zugenagelt. Spätestens nach Mkhitaryans Kopfballchance blieb auch der eine oder andere Kopf hängen (83.). Der Frust war groß, der Mut ging verloren, und PAOK warf sich in jeden Schuss. Nach Ginters harmlosen Kopfball war Schluss, Saloniki gewann dank eines einzigen Versuchs aufs Tor mit 1:0. Kleiner Trost für die Westfalen: Selbst ein Sieg hätte nicht zum Gruppensieg gereicht, da Konkurrent Krasnodar seine Hausaufgaben erledigte und Qäbälä mit 3:0 besiegte.
Während Borussia Dortmund bereits am kommenden Sonntag zu Hause gegen die Frankfurter Eintracht gefordert ist (17.30 Uhr), haben die Griechen einen Tag mehr Zeit, um zu regenerieren: Am Montag geht es zu APO Levadikos (18.30 Uhr). Die Auslosung für die Zwischenrunde der Europa League findet ebenfalls am Montag in Nyon (ab 13 Uhr LIVE! bei kicker.de).