Genks Trainer Mario Been musste im Vergleich zum 1:1-Hinspielremis in Stuttgart auf seinen Kapitän und Torjäger Vossen wegen einer Knöchelblessur verzichten. Als Ersatz stand Joker Plet diesmal von Beginn an auf dem Feld. Zudem ersetzte Gorius Barda. Die Generalprobe war dem dreimaligen belgischen Meister zuvor gelungen, der KRC feierte einen 2:0-Erfolg gegen Kortrijk.
Auch auf Seiten der Stuttgarter war das Vorspiel in der Liga dank dem 1:0-Sieg in Hoffenheim geglückt. VfB-Coach Bruno Labbadia war allerdings gezwungen, seine siegreiche Elf vom Wochenende umzustellen. Für den in der Europa League gelbgesperrten Niedermeier kam Rüdiger in der Innenverteidigung zum Zug. Okasaki ersetzte Holzhauser, der auf der Bank Platz nahm.
Die deutschen Spiele
Das Rückspiel in der EL-Zwischenrunde begann mit viel Tempo. Keine der Mannschaften versteckte sich in der eigenen Hälfte, sondern suchte den direkten Weg Richtung gegnerisches Tor. Nach acht Minuten hatte Kapitän Tasci die erste Chance der Schwaben. Sein Kopfball nach einer Ecke flog jedoch über die Latte. Aber auch Genk spielte schnell nach vorne, ohne zunächst zum Abschluss zu kommen. Stuttgart hingegen hätte in der 14. Minute durch Okazaki schon in Führung gehen können: Koulibaly parierte jedoch den Schuss des Japaners auf der Linie. Nach 26 Minuten hatten dann auch die Hausherren ihre erste Torchance durch de Ceulaer, der von links abzog, Ulreich damit aber vor keine großen Probleme stellte. Der VfB-Keeper fing den Ball locker.
Wenig später vergaben beide Kontrahenten gute Möglichkeiten: Harnik aus 15 Metern nach einer Ibisevic-Rückgabe und de Ceulaer mit dem Kopf aus kurzer Entfernung verfehlten ihr Ziel jeweils deutlich (28., 29.). Gegen Ende des ersten Durchgangs ließ das anfangs rasante Tempo etwas nach, Fehler und Ungenauigkeiten auf beiden Seiten störten das Aufbauspiel. Trotzdem blieb die Spannung hoch, jedes der beiden Teams war dazu fähig, doch noch in Führung zu gehen.
Großer Jubel: Arthur Boka nahm all seinen Mut zusammen, zog ab und traf zum 1:0. Getty Images
In der letzten Minute vor dem Pausenpfiff gelang dieses Kunststück dem deutschen Vertreter: Sakais Ecke schien schon geklärt, da zog Boka aus der zweiten Reihe ab. Das Leder touchierte Ngcongca und Hyland und flog dann ins Netz - 1:0 für den VfB.
Gentner trifft wie auch im Hinspiel
Nach dem Seitenwechsel ließen belgische Angriffswirbel weiter auf sich warten. Stattdessen hatte Ibisevic nach einem Harnik-Kopfball eine gute Möglichkeit, hämmerte das Leder in der 54. Minute aber weit über das Gehäuse von Köteles. In der Folge erarbeiteten sich die Stuttgarter zahlreiche Konter. So über Kvist, der das Spielgerät in der eigenen Hälfte eroberte, damit bis zum Sechzehner des KRC sprintete und klug zu Gentner passte. Der hatte links viel Platz, ließ Ngcongca austeigen und netzte mit links ein (58.). In nur 14 Sekunden von der Balleroberung bis zum Tor öffnete sich die Tür zum Achtelfinale für den VfB damit sperrangelweit.
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Nun war Genk gefragt. Doch der Weg in den Stuttgarter Strafraum schien wie vernagelt. Die Gäste machten es nach dem zweiten Treffer clever und blieben durch Konter immer gefährlich. Harniks anschauliches Zuspiel mit dem Außenrist erreichte Traoré, der ebenfalls sehenswert vollenden wollte, den Kasten aber knapp links verfehlte (74.). In der 79. Minute offenbarten die Belgier durch einen Freistoß von Gorius erneut ihre Harmlosigkeit in diesem Spiel. Wenig später parierte Ulreich noch gegen Hyland (82.), sodass auch der zweite Torschuss des KRC keinen Erfolg einbrachte. Es blieb beim Stuttgarter Sieg und der Erkenntnis, dass es für die Schwaben weiter aufwärts geht.
Genk gastiert am Sonntag (18 Uhr) bei Standard Lüttich, der VfB empfängt schon am Samstag (15.30 Uhr) den 1. FC Nürnberg. In der Europa League geht es mit dem Achtelfinale am 7. und 14. März weiter.