Bundesliga

Coke: "Ich habe noch einen langen Weg vor mir"

Verletzter Schalker von Vereins-Geste berührt

Coke: "Ich habe noch einen langen Weg vor mir"

"Ich konnte es erst gar nicht fassen": Inzwischen hat Coke den ersten Schock nach seiner Verletzung längst überwunden.

"Ich konnte es erst gar nicht fassen": Inzwischen hat Coke den ersten Schock nach seiner Verletzung längst überwunden. imago

Was macht eigentlich Coke? Da der Spanier seine Reha überwiegend in Spanien absolviert, ist es ruhig geworden um den verhinderten Neuzugang der Schalker, seitdem das Schicksal bei seinem ersten Testspieleinsatz gegen Bologna unbarmherzig zuschlug. "Die ersten Tage nach der Diagnose waren sehr hart. Ich konnte es erst gar nicht fassen", gab der 29-Jährige im Interview auf der Schalker Vereinswebsite einen Einblick in sein Seelenleben. Seitdem befindet er sich in der Reha, bis zu sieben Stunden am Tag arbeitet er am Comeback. Die Belastung wird langsam gesteigert, Muskelmasse aufgebaut.

Doch bis Coke auf den Platz zurückkehrt, wird das Flutlicht in der Veltins-Arena noch einige Male an- und ausgeknipst werden. "Bei einer Kreuzbandverletzung ist leider Geduld gefragt. Ich habe noch einen langen Weg vor mir", erklärte der vielseitig einsetzbare Spanier. Fortschritte seien zu spüren, letztlich sei aber ausschlaggebend, "wie mein Knie auf die Belastungen reagiert und mein Körper sich insgesamt fühlt. Ich bin heiß, aber möchte natürlich auch nichts überstürzen, denn das wäre falsch."

Es ist wie eine Medizin.

Coke über das Video mit Genesungswünschen von Fans und Spielern

Noch etwas half Coke in der harten Zeit. Unmittelbar nach seiner Verletzung nahm der Klub ein Video auf. Darauf zu sehen sind einige Fans und sämtliche Spieler, die ihm allesamt Genesungswünsche senden. Eine Geste, die Coke "berührt" und ihm gezeigt habe, "dass ich in einer ganz schweren Stunde meiner Karriere nicht allein bin". Die breite Unterstützung geht Coke, der sich seinerseits mit einem Video revanchierte, nach wie vor runter wie Öl. "Ganz ehrlich, mir fehlen die passenden Worte, um zu beschreiben, was die Botschaften meiner Mitspieler und der Fans in mir ausgelöst haben. Ich habe mir das Video immer und immer wieder angeschaut. Es ist wie eine Medizin."

Heißer Draht mit di Santo - "Fünf Niederlagen taten weh"

Auch danach brach der Kontakt zum Team nicht ab. "Viele Spieler und auch der Trainer- und Funktionsstab haben sich immer wieder erkundigt, wie es mir geht. Vor allem mit Franco di Santo, der ebenso wie ich spanisch spricht, und Team-Manager Jan-Pieter Martens hatte ich viel Kontakt." Was sie Coke erzählten, dürfte ihm allerdings kaum gefallen haben. Schalke startete mit fünf Ligapleiten in die Saison, auch weil S04 Probleme im Defensivverhalten aufwies.

Einen Coke hätten die Gelsenkirchener in den vergangenen Wochen nur allzu gut gebrauchen können - wie die Rotation auf dessen Rechtsverteidigerposition zeigt. Auf Junior Caicara, der inzwischen auf dem Abstellgleis gelandet ist , folgte Benedikt Höwedes, dann Sascha Riether, der schließlich wieder von Höwedes abgelöst wurde. "Im DFB-Pokal und der Europa League läuft es gut. Aber in der Bundesliga war es keine einfache Situation", so Coke, der am TV mitlitt. "Fünf Niederlagen in Serie, das tat schon weh. Aber die Mannschaft hat sich mit dem 4:0 gegen Borussia Mönchengladbach befreit. Das war auch gut für den Kopf. Ich hoffe, dass wir aus dem Sieg viel Kraft geschöpft haben und in den kommenden Wochen und Monaten weitere Erfolgserlebnisse einfahren können."

Bis Coke mithelfen kann, wird es noch eine Weile dauern. "Er wird seine Reha in Spanien fortsetzen. Die Mediziner sind zufrieden. Wir hoffen auf seine Rückkehr Anfang des Jahres", erklärte Manager Christian Heidel am Donnerstag.

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