Champions League

Bayern München: Historischer Gänsehautmoment für Jeong

München: Südkoreaner debütiert

Historischer Gänsehautmoment für Jeong

"Dieses wahnsinnige Erlebnis spornt mich an": Woo-Yeong Jeong.

"Dieses wahnsinnige Erlebnis spornt mich an": Woo-Yeong Jeong. imago

Der erste Ballkontakt nach gut zwei Minuten wird zum Fehlpass, beim zweiten geht er mutig ins Dribbling, Alfa Semedo foult ihn rüde und bekommt dafür die Gelbe Karte. Kurz darauf grätscht Jeong einen Aufbaupass aus Benficas Viererkette ins Seitenaus, er wird nochmals hart rangenommen und verliert einmal den Ball. Zwei, drei weitere Aktionen folgen, dann ist die Premiere vorüber.

"Ich bin sehr glücklich und unheimlich stolz, mein erstes Spiel für diesen großen Verein gemacht zu haben", sagt der 19-Jährige nach der Partie. "Es war ein Gänsehautmoment für mich, ein unbeschreibliches Gefühl, das ich immer in Erinnerung behalten werde." Krise hin, Einzug ins Achtelfinale her, kein Spieler steht am Dienstagabend in der Allianz-Arena länger Rede und Antwort, die Journalisten aus der Heimat löchern den talentierten Flügelspieler, der zu Beginn des Jahres nach München wechselte und in der 2. Mannschaft in dieser Saison in der Regionalliga Bayern sechs Tore und drei Assists in 16 Partien beisteuerte . "Gute Anlagen" sieht Jerome Boateng bei Jeong, der immer wieder mit den Profis trainiert.

Sich oben zu etablieren dürfte dennoch schwierig werden, auch wenn ein Umbruch auf den Außenbahnen in nicht allzu ferner Zukunft ansteht und Arjen Robben und Franck Ribery nicht mehr da sein werden. Kurzfristig kehrt Kingsley Coman nach seiner Verletzung zurück, auch Serge Gnabry ist wieder fit, ab Januar kämpft zudem der zehn Millionen Euro teure Alphonso Davies (Vancouver Whitecaps) um Einsatzminuten. "Dieses wahnsinnige Erlebnis spornt mich an, weiter hart an mir zu arbeiten, damit ich die nächsten Schritte machen kann und noch viele weitere Einsätze folgen", will Jeong nicht klein beigeben. Die zehn Minuten gegen Benfica Lissabon kann ihm sowieso niemand mehr nehmen.

Frank Linkesch