Es sei eine echte "Seuchensaison" gewesen, sagte der RWE-Vorsitzende Michael Wellig nach dem 3:2-Sieg gegen Kray. Deshalb wollte trotz des vermiedenen Abstiegs bei den Essener nach dem Abpfiff kein großer Jubel aufkommen. "Wir haben den Super-GAU abgewendet", so Welling. "Deshalb herrschte zumindest Erleichterung pur." Demandt äußerte sich ähnlich. "Wir sind alle erst einmal froh, das primäre Ziel erreicht zu haben", sagte der Coach, der Essen vor sieben Spieltagen Anfang April übernommen hatte. "Wir haben in den sieben Spielen 13 Punkte geholt. Das ist aller Ehren wert", betonte er.
Trotzdem waren auch in der Partie gegen den Stadtteilverein Kray, die im RWE-Stadion ausgetragen wurde, die Probleme seiner Mannschaft sichtbar: fehlende Cleverness, individuelle Fehler und mangelnde Stabilität. "Das Spiel war, auch wenn ich nicht die ganze Saison mitbekommen habe, ein Spiegelbild dieser Spielzeit", sagte Demandt. Der Blick richtet sich deshalb erst recht nach vorne. Zwar sei "jetzt nicht der richtige Zeitpunkt", so der 51-Jährige, um über den Kader der kommenden Saison zu sprechen. Klar machte er aber, dass er einen großen Personalumbruch nicht für nötig hält. Denn trotz der schwachen Saison glaubt Demandt an eine Leistungssteigerung seiner Mannschaft in der kommenden Saison. "Ich halte das nicht für unmöglich", sagte er.
Demandt will den Landespokal gewinnen
Bevor die Vorbereitungen beginnen, lenkte der gebürtige Kölner den Blick auf die zwei noch ausstehenden Pflichtspiele. "Jetzt werden wir uns alle erst einmal ein bisschen erholen von dem Spiel heute und von den letzten Wochen", sagte er. "Dann werden wir uns auf Dortmund vorbereiten. Das ist kein unwichtiges Spiel, weil es das letzte vor dem Pokalfinale ist." Dort geht es am 28. Mai (17 Uhr) für RWE im Landespokal-Endspiel gegen den Wuppertaler SV um die Qualifikation für den DFB-Pokal in der kommenden Saison.