"Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles gegeben", lobte ein mitgenommener Lok-Trainer Heiko Scholz. Nach der Partie lagen die Spieler ausgestreckt und ausgepumpt auf dem Berliner Rasen und konnten es nicht fassen. Die Leipziger hatten kämpferisch alles gegeben und bis zum Abpfiff auch gute Chancen, den Klassenerhalt aus eigener Kraft stemmen zu können. Am Ende reichte es aber nur zu einem 1:1-Unentscheiden, was rein sportlich betrachtet den bitteren Gang in die Oberliga bedeuten würde.
Nun ruhen seine Hoffnungen darauf, dass sich Neustrelitz in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga gegen Mainz 05 II durchsetzt. Dies würde bedeuten, dass es mit Optik Rathenow lediglich einen Absteiger aus der Regionalliga Nordost geben würde. "Ich habe bereits mit Thomas Brdaric telefoniert, wir sind beide sehr optimistisch", so Scholz, der mit dem Trainer der TSG im Jahr 1998 gemeinsam für den damaligen Zweitligisten Fortuna Köln aktiv war.
Auf seine Entscheidung, ob er Lok auch im kommenden Jahr betreuen wird, hat die Ligazugehörigkeit keinen Einfluss. "Wenn man spürt, mit welchem Herzblut alle Beteiligten an diesem Klub hängen, kann ich hier nicht aufhören. In den kommenden Tagen wird es Gespräche mit der Vereinsführung geben", kündigt Scholz an: "Bis dahin sind wir alle Fans von Neustrelitz."
Konkurrenten atmen auf
Der SV Babelsberg ist nicht auf den Aufstieg der TSG angewiesen. Trotz der 0:1-Niederlage in Meuselwitz konnte der zweite Abstieg in Folge verhindert werden. Auch finanziell keimt Hoffnung bei den Potsdamern auf. "Wir haben mit der DKB eine Lösung gefunden, auch in der kommenden Saison in der Regionalliga antreten zu können", kündigt Präsident Archibald Horlitz an, der die Lösung am heutigen Montag vorstellen will.
Beim ZFC Meuselwitz kennen sie keine finanziellen Probleme. Präsident Hubert Wolf sind nach dem Sieg über Babelsberg "mehrere Steine vom Herzen gefallen". Erleichterung pur verspürte auch Mittelfeldspieler Manuel Starke: "Der Klassenerhalt ist für die gesamte Region ungemein wichtig. Ein Abstieg hätte fatale Folgen gehabt."
Martin Eisen