Champions League

Der Roma-Glaube: "Enthusiasmus, Siegeswille, Tore" - Die Giallorossi setzen gegen Liverpool auf Angriff und die Fans

Die Giallorossi setzen gegen Liverpool auf Angriff und die Fans

Der Roma-Glaube: "Enthusiasmus, Siegeswille, Tore"

Eine erneute Sensation im Blick: Die AS Roma um Lorenzo Pellegrini, Edin Dzeko und Radja Nainggolan glaubt an sich.

Eine erneute Sensation im Blick: Die AS Roma um Lorenzo Pellegrini, Edin Dzeko und Radja Nainggolan glaubt an sich. imago

Rund um das Rückspiel gegen den FC Liverpool soll es ruhig zugehen - darum hat nach den Fan-Ausschreitungen im Zuge des Hinspiels (2:5 an der Anfield Road) nicht zuletzt Roma-Legende Francesco Totti mit einem offenen Brief gebeten. Besonders die Tifosi der Giallorossi seien aufgerufen, die "Werte des Sports, der Gastfreundlichkeit und des Respekts für die Gegner" zu ehren - und die "Ewige Stadt" Rom auf der Weltbühne standesgemäß repräsentieren.

Auf dem Feld sieht die Lage dagegen etwas anders aus: Roma-Coach Eusebio di Francesco fordert von seiner Truppe volle Hingabe, vollen Einsatz, einen bedingungslosen Kampf und den unbändigen Siegeswillen. "Wir spielen ein Halbfinale in einem Stadion mit 70.000 Fans. Da will ich von meinem Team Enthusiasmus und den Siegeswillen sehen, dieses Hindernis zu überwinden", so der 48-jährige Trainer.

Spielersteckbrief Dzeko
Dzeko

Dzeko Edin

Spielersteckbrief Nainggolan
Nainggolan

Nainggolan Radja

Spielersteckbrief Perotti
Perotti

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Spielersteckbrief Strootman
Strootman

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Trainersteckbrief di Francesco
di Francesco

di Francesco Eusebio

Champions League - Halbfinale
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AS Rom - Vereinsdaten
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Gründungsdatum

15.03.1892

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Der Knackpunkt: wenig Raum geben, Risiko wagen

Doch wie genau soll dies gelingen? Wie genau soll die Roma nach dem heftigen 2:5 in Liverpool ein 3:0, ein 4:1 oder ein für die Verlängerung genügendes 5:2 erreichen? "Wir dürfen dem Gegner in erster Linie nicht mehr so viel Raum wie im Hinspiel geben", sagt di Francesco - und spielt damit auf die hochstehende Abwehrreihe an der Anfield Road an, als Schützlinge wie Federico Fazio oder Kostas Manolas den Tempodribblings der Herrschaften Mohamed Salah, Roberto Firmino oder Sadio Mané regelmäßig hinterher hechelten. "Um mit Liverpool mithalten zu können, musst du als Team deine athletische Performance verbessern. Wir dürfen sie nicht ins Spiel kommen lassen, denn sie halten den Ball nicht lange - sie gehen vielmehr direkt nach vorn."

Wir können uns nicht unter der eigenen Querlatte verstecken.

Roma-Coach Eusebio di Francesco

Die Crux dabei: Allzu sehr aufs Verteidigen können sich die Römer auch wieder nicht konzentrieren - schließlich werden mindestens drei eigene Treffer gebraucht. Und so muss auch Roma-Coach di Francesco zugeben: "Wir können uns nicht unter der eigenen Querlatte verstecken und nur aufs Verteidigen setzen. Wir brauchen Tore - und so besteht definitiv das große Risiko, von Liverpooler Kontern heimgesucht zu werden. Das müssen wir auf dem Zettel haben."

Die drei Schlüssel zum Erfolg

Eusebio di Francesco

Schickt sein Team nach vorn: Roma-Coach Eusebio di Francesco. imago

Auf besagtem Zettel von di Francesco und der gesamten Roma stehen neben den bitteren Ausfällen von Kevin Strootman und Diego Perotti allerdings auch drei Spiegelstriche, die die Hoffnung auf eine Sensation nähren...

1. Der Barça-Coup: Die Römer wissen aus jüngster Vergangenheit, was im Fußball alles möglich ist: Nach guter Leistung waren die Giallorossi im CL-Viertelfinale nach dem 1:4-Hinspiel in Barcelona schon mit dem Rücken zur Wand gestanden, doch zu Hause gelang im Anschluss ein hochverdientes 3:0 . "Ich habe immer den Glauben an mein Team. Es wird natürlich schwer, aber wir haben es schon einmal getan und sie werden wissen, dass sie uns nicht unterschätzen dürfen", gibt AS-Sportdirektor Monchi aus.

2. Die Fans: Gerade gegen Barça konnte man sehen und vor allem spüren, was ein ausverkauftes und überkochendes Stadio Olimpico bewirken kann. Diesen Faktor lassen die Verantwortlichen natürlich auch vor dem Rückspiel gegen Liverpool nicht außer Acht. "Wir müssen so früh wie möglich ein Tor schießen, um unsere Fans anzuheizen und ihnen einen Grund zu geben, uns zu pushen", weiß Roma-Coach di Francesco.

3. Edin Dzeko: Wie wichtig der bosnische Stürmer, der im Winter kurz vor einem Abgang auf die Insel zum FC Chelsea stand, hat sich speziell in den vergangenen Wochen einmal mehr gezeigt. Dzeko, der frühere Wolfsburger und Ex-Profi von Manchester City, traf zum Beispiel bei der 4:1-Generalprobe gegen Chievo Verona zweimal und untermauerte damit auch die Ansprüche Richtung erneuter CL-Qualifikation. Doch nicht nur das: Dzeko, bislang 16 Serie-A-Tore und sieben Treffer in der Königsklasse in dieser Saison, steuerte in Barcelona das nicht unwichtige 1:4 bei, traf beim anschließenden 3:0-Coup einmal - und steuerte im Halbfinalhinspiel nach aussichtslosem 0:5-Rückstand auch noch ein Tor bei.

Edin Dzeko

Hoffnungsträger: Edin Dzeko. imago

4. Die Abwehr: Wenngleich die Roma-Defensive um Recken wie Fazio oder Manolas, dem Helden gegen Barça , im Hinspiel an der Anfield Road nicht sicher stand, so tritt sie in beständiger Regelmäßigkeit in der heimischen "Ewigen Stadt" stets bärenstark auf. Nur 19 Serie-A-Gegentore fingen sich die Giallorossi bislang im Stadio Olimpico - und in der Champions League klingelte es bislang in Rom noch gar nicht im Kasten von Top-Keeper Alisson Becker .

Wir glauben fest an einen weiteren historischen Moment.

Radja Nainggolan

Zuversicht ist also definitiv vorhanden bei der Roma - das unterstreichen auch Aussagen von Führungsspieler Radja Nainggolan gegenüber der englischen "Times": "Unser Weiterkommen ist nicht ausgeschlossen. Wir haben nach einem großen Rückstand auch den FC Barcelona ausgeschaltet - und Spielern wie Lionel Messi oder Luis Suarez kaum eine Abschlusschance gelassen. Wir glauben also fest an einen weiteren historischen Moment."

mag

Bilder zur Partie AS Rom - FC Liverpool

Bilder zur Partie FC Liverpool - AS Rom