Nationalelf

Löw will ein Feuerwerk zünden: "Ein Sieg allein reicht nicht"

Alle 22 Spieler fit - Einsatzgarantie für Schürrle

Löw will ein Feuerwerk zünden: "Ein Sieg allein reicht nicht"

Das Lob sprudelte am Freitag nur so aus ihm heraus: Bundestrainer Joachim Löw.

Das Lob sprudelte am Freitag nur so aus ihm heraus: Bundestrainer Joachim Löw. Getty Images

Alles andere wäre auch absurd: Die deutsche Nationalmannschaft hat die drei Punkte gegen Kasachstan fest eingeplant. Nur: "Ein Sieg allein reicht nicht", betont Löw, "wir können aus dem Vollen schöpfen und sind bestens vorbereitet. Wir wollen die Spielweise zeigen, die uns bei der WM so stark gemacht hat." Die 47.849 Zuschauer im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion sollen ein fußballerisches Feuerwerk erleben. "Wenn wir unser Tempo hoch halten, wird Kasachstan keine Chance haben", strotzte der Bundestrainer nur so vor Selbstbewusstsein. "Es ist nicht die Frage, wie gut ist Kasachstan, sondern wie gut sind wir." Daran, dass sich seine Schützlinge beim ersten Pflichtspiel des Jahres von ihrer besten Seite zeigen werden, ließ Löw keinen Zweifel: "Die Mannschaft arbeitet hoch professionell, sie ist leistungsstark und leistungswillig, sehr diszipliniert und sehr konzentriert. Sie hat ein sehr gutes Innenleben und ist geprägt von einem großen Ehrgeiz."

Vorschau

Und sie ist vollzählig. Alle 22 Akteure stehen Löw zur Verfügung, Alternativen gibt es ohne Ende. Lediglich Miro Klose, der an alter Wirkungsstätte sein "Zehnjähriges" im DFB-Dress begeht , Lukas Podolski und Per Mertesacker haben ihren Startelfplatz schon sicher. Mehr ließ sich Löw auf der PK am Freitag in Mainz nicht entlocken: "Es gibt im Kader 22 Spieler, die ich alle bringen kann." Vor allem in der Innenverteidigung ist neben Mertesacker alles offen , Mats Hummels, Holger Badstuber und Arne Friedrich bekamen allesamt ein dickes Lob.

Alle Spieler werden entweder am Samstag oder am Dienstag gegen Australien einen 90-Minuten-Einsatz bekommen.

Joachim Löw

"Alle Positionen sind doppelt besetzt, wir haben mehrere Varianten", stellte Löw zufrieden fest. Sein Versprechen: "Alle Spieler werden entweder am Samstag oder am Dienstag gegen Australien einen 90-Minuten-Einsatz bekommen."

Die weitgehend unbekannten und in der EM-Qualifikation noch punkt- und torlosen Kasachen spielten in der Vorbereitung auf den Samstag eine untergeordnete Rolle. Die übliche Videoanalyse des Gegners ließ Löw ausfallen: "Das ist diesmal nicht vonnöten." Stattdessen rückte das Länderspiel gegen Italien (1:1) vom Februar noch einmal in den Blickpunkt. "Da sind wir zwar für viele Dinge gelobt worden, aber mir hat einiges auch nicht gefallen. Darauf wollte ich hinweisen."

Joachim Löw inmitten seiner Schützlinge

Italien statt Kasachstan: Joachim Löw rückte vom üblichen Vorbereitungsprozedere ab. Getty Images

Neben Löw stellten sich am Freitag auch Philipp Lahm und André Schürrle den Fragen der Journalisten. Und während Vertretungskapitän Lahm der Marschroute seines Trainers folgte und sowohl selbstbewusst ("Unsere Aufgabe ist es, klar zu gewinnen") als auch konzentriert ("Wir sind hier nicht im Urlaub") dem Samstag entgegenfiebert, blieb Schürrle ganz bescheiden.

Schürrle stellt keine Ansprüche - und bekommt eine Startelfgarantie

Der Noch-Mainzer und Bald-Leverkusener verzichtete darauf, trotz seiner zwölf Saisontreffer - Schürrle ist damit hinter Mario Gomez derzeit erfolgreichster deutscher Torjäger - etwas zu fordern: "Die Startformation steht zu Recht. Ich bin nicht da, um irgendwelche Ansprüche zu stellen. Ich freue mich, dass ich zum ersten Mal für ein EM-Qualifikationsspiel nominiert worden bin." Der 20-Jährige, 60 Kilometer entfernt von Kaiserslautern in Ludwigshafen geboren, hatte beim 0:0 in Schweden im vergangenen November sein Nationalelfdebüt gefeiert - als Joker.

Und diesmal? Winkt sogar mehr: "Gegen Australien wird er von Beginn an spielen", bestätigte Löw schon mal und war voll des Lobes: "Immer wenn wir ihn zuletzt beobachtet haben, hat er uns überzeugt. Er kann links, als zweite Spitze oder auch hinter den Stürmern spielen. Er besticht mit Tempo-Dribblings, geht mit Ball und Mut in Situationen Eins-gegen-eins." Und scheint daher, mit anderen Worten, der richtige Mann für ein Fußball-Feuerwerk zu sein.