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Bierhoff für Neudefinition des Sportdirektor-Postens

Nach dem überraschenden Abschied von Hansi Flick

Bierhoff für Neudefinition des Sportdirektor-Postens

Oliver Bierhoff regt eine Neudefinition des Sportdirektor-Postens an.

Oliver Bierhoff regt eine Neudefinition des Sportdirektor-Postens an. picture alliance

"Es ist entscheidend, dass man die Rolle des Sportdirektors neu definiert", sagte Bierhoff am Dienstag beim Neujahrsempfang der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Frankfurt. Man müsse die Situation "in Ruhe überdenken."

Flick ist nicht der erste DFB-Sportdirektor, der von sich aus sein Amt zur Verfügung stellt. Bereits seine Vorgänger Matthias Sammer und Robin Dutt verließen aus freien Stücken den DFB. Beide heuerten anschließend bei Bundesligisten an, dies schloss Bierhoff bei Flick aber aus: "Er möchte durchatmen. Der Job des Sportdirektors ist reiseaufwändig. Ich habe gespürt, dass er sich auf die Pause freut", sagte Bierhoff. Einen endgültigen Abschied Flicks erwartet Bierhoff allerdings nicht: "Sicher wird er danach wieder im Fußball tätig sein, das muss man auch zulassen."

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Trotz des erneuten personellen Wechsels hält Bierhoff den Posten eines Sportdirektors, der auf Initiative des damaligen Bundestrainers Jürgen Klinsmann im Jahr 2006 eingeführt wurde, grundsätzlich für wichtig. Aufgrund der gestiegenen Anforderungen auch für Bundestrainer Joachim Löw tue es "dem Verband gut, einen sportlichen Kopf zu haben, der Kontinuität zeigt und die wichtigen sportlichen Themen im Verband führt, die U-Mannschaften leitet, die Trainer führt und natürlich mit dem Bundestrainer Konzepte aufstellt", sagte Bierhoff.

Allerdings deutete er im gleichen Atemzug eine mögliche neue Aufgabenbeschreibung an. "Wir brauchen auf jeden Fall einen sportlichen Fachmann, ob der nun technischer Direktor oder Sportdirektor heißt, oder wie auch immer", sagte der 48-Jährige. Laut der derzeitigen Stellenbeschreibung obliegt dem DFB-Sportdirektor die Weisungsbefugnis über die 366 DFB-Stützpunkte und rund 1300 Trainer. Er verantworte "in enger Abstimmung mit dem Bundestrainer die Umsetzung einer einheitlichen Spielphilosophie".

Grindel will sich Zeit nehmen

Bis einschließlich September 2017 wird nun Horst Hrubesch interimsweise das Amt ausfüllen. In dieser Zeit findet der Confed-Cup vom 17. Juni bis 2. Juli in Russland sowie die U-21-EM vom 16. bis 30. Juni in Polen statt. An beiden Turnieren werden deutsche Mannschaften teilnehmen.

Hrubeschs Chancen auf eine feste Beschäftigung scheinen aber eher gering zu sein, der DFB sucht einen "Mister X" als Dauerlösung. "Horst Hrubesch ist eine ideale Interimslösung", sagte DFB-Boss Rainer Grindel: "Es gibt genügend Zeit, das Profil genau zu definieren."

jer

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