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Nikolaidis: Schwere Vorwürfe

Griechenland: EPO-Chef Gagatsis will klagen

Nikolaidis: Schwere Vorwürfe

Demis Nikolaidis.

Er sorgt mit seinem Äußerungen für ein Erdbeben: Europameister und AEK-Boss Demis Nikolaidis. imago

Erst am Montag hatte die Liga Olympiakos zum vorläufigen Meister erklärt, obwohl das endgültige CAS-Urteil im Fall Wallner für Mitte Mai erwartet wird (kicker online berichtete). Streitpunkt ist das 0:1 von Olympiakos Piräus bei Apollon Kalamaria am 3. Februar. Weil die Gastgeber Roman Wallner regelwidrig eingesetzt hatten, beschloss der Verband, die Partie mit 3:0 für Piräus zu werten.

Nur einen Tag später äußerte sich AEK-Präsident Demis Nikolaidis ausgiebig zum Fall und der Rolle des griechischen Fußballverbands EPO. Nikolaidis, der unter Otto Rehhagel Europameister wurde und danach seine Karriere beendete, um AEK zu übernehmen warf, EPO-Chef Gagatsis vor, im Fall Wallner bewusst im Olympiakos-Interesse gehandelt zu haben: "EPO hat noch vor der Partie genau über das Problem mit Wallner gewusst und dennoch nur Olympiakos und nicht Apollon Kalamaria davon unterrichtet. Auch in der Folgezeit hat EPO auf Zeit gespielt bis Apollon abgestiegen war. Der diesjährige Titel ist ein Geschenk von Gagatsis an seinen neuen Arbeitgeber", so der 35-jährige AEK-Chef weiter.

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EPO-Präsident Gagatsis, in seiner Funktion auch Vorgesetzter von Nationaltrainer Rehhagel, hatte vor einer Woche selbst erklärt, nach der EM auf eine weitere Amtszeit zu verzichten und seinen Stuhl als Verbandschef nach acht Jahren freiwillig zu räumen. Nikolaidis vermutet nun offen, dass er zu Olympiakos gehen wird.

Rivaldo zweifelt an der Echtheit dreier Titel

Aber auch Weltstar Rivaldo erhob schwere Vorwürfe gegenüber seinem Ex-Klub Olympiakos und EPO: "Schon zu meiner dreijährigen Zeit bei Olympiakos hörte ich darüber, dass EPO-Fuktionäre auch für Olympiakos arbeiten. Damals konnte ich nicht wissen was gemeint war, doch angesichts der anscheinend immer noch funktionierenden Kanäle außerhalb der Spielfelder zweifle ich jetzt sogar an der Echtheit meiner drei mit Olympiakos errungenen Meistertitel."

Griechenland, Super League

Der 36-jährige Brasilianer hatte schon am Sonntag angekündigt, Griechenland verlassen zu wollen, da "ich nicht nachvollziehen kann, dass man uns das, was wir auf dem Platz erreicht haben, gestohlen hat".

EPO-Chef Gagatsis, selbst gelernter Rechtsanwalt drohte daraufhin per Pressemitteilung mit einer Klage gegenüber Nikolaidis, verknüpft mit einer Schadenersatzforderung von zwei Millionen Euro. Gegenüber Rivaldo will EPO jedoch keine rechtlichen Schritte einleiten.

Georgios Vavritsas