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Jürgen Klopp beschwert sich nach Liverpools erster Saisonniederlage bei Manchester City über Schiedsrichter

Liverpool-Trainer hadert nach erster Pleite mit Schiedsrichter

Klopp: "Ich mag Vincent Kompany ja wirklich, aber..."

Vincent Kompany "klärt" als letzter Mann gegen Mohamed Salah.

Vincent Kompany "klärt" als letzter Mann gegen Mohamed Salah. picture-alliance

Fast eine gesamte Hälfte lang ließ die beste Abwehr der Premier League gegen den besten Angriff der Premier League nichts zu. Gegen Virgil van Dijk & Co. wirkte ManCity ungewohnt schwunglos. Dass die Leichtigkeit beim Meister nach einem Sieg beim abstiegsbedrohten FC Southampton sofort zurückkehren würde, war auch nicht wirklich zu erwarten. Schon gar nicht gegen Liverpool.

Stattdessen hätten die Reds führen müssen , hatten erst Pfosten-, dann Millimeter- und später auch Karten-Pech? So zumindest sah es Klopp, der nicht auf Sadio Manés Pfostenschuss und die folgende Slapstick-Szene von John Stones in Minute 18, sondern auf die Grätsche von Vincent Kompany nach rund einer halben Stunde einging. "Ich mag Vincent Kompany ja wirklich, aber wie in aller Welt ist das keine Rote Karte?"

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Premier League - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
FC Liverpool FC Liverpool
54
2
Manchester City Manchester City
50
3
Tottenham Hotspur Tottenham Hotspur
48

"Wenn er Mo mehr trifft, fällt er vielleicht für den Rest der Saison aus"

Der Ex-Hamburger und rehabilitierte ManCity-Kapitän, der später raus musste, war nach einem Fehlpass von Stones mit beiden Beinen voraus in den Zweikampf mit Mohamed Salah gegangen. Weil er den Ball und nur wenig Salah traf, beließ es Schiedsrichter Anthony Taylor bei einer Gelben Karte - obwohl Salah sonst wohl frei durch gewesen wäre. "Wenn er Mo mehr trifft, fällt er vielleicht für den Rest der Saison aus", echauffierte sich Klopp über Kompanys Gangart. "Ich mag ihn, ich mag ihn sogar sehr. Aber wenn Mo in der Situation nicht hochspringt, reden wir hier anders."

Kompany sei für Klopp nach wie vor ein "nice guy", nur die Farbe der Karte "eine wirklich schlechte Entscheidung". ManCity hätte eine Stunde zu zehnt weiterspielen müssen, wäre vielleicht nicht in Führung gegangen oder hätte sich nicht von Liverpools Ausgleich erholt. Haben sie aber, damit Liverpools ungeschlagene Saison beendet und das Titelrennen wieder eröffnet.

Klopps Rückblick auf Manés Platzweis in der Vorsaison

"Hätte mir jemand vor Saisonbeginn gesagt, dass wir in zwei Spielen gegen ManCity nur einen Punkt holen und trotzdem vier Punkte Vorsprung haben, hätte ich es gekauft", meinte Klopp, nach wie vor Tabellenführer. Doch die Szene aus Minute 31 ließ ihn nicht los. "In der Situation weiß jeder, was passiert, wenn Mo durch ist. Als wir hier letzte Saison waren und Sadio (Mané) die Rote Karte gesehen hat (für einen Tritt gegen City-Keeper Ederson im September 2017, d. Red.), hat niemand darüber nachgedacht. War es eine Rote Karte? Wahrscheinlich ja. Wollte Sadio es? Nicht für eine Sekunde. Er hat ihn (Ederson) nicht gesehen und ihn getroffen."

Und das sei laut Klopp der Unterschied zwischen beiden Szenen, auch wenn er dabei nicht erwähnte, dass Ederson damals mit der Trage vom Feld gebracht worden war und Verletzungen im Gesicht erlitt; oder dass Liverpool in den zwei Champions-League-Viertelfinals auch reichlich Schiedsrichter-Glück hatte. "Heute hat Kompany ihn (Salah) gesehen und ihn getroffen, aber es war nicht so schlimm wie es hätte werden können. Das ist alles. Man kann daraus machen, was man will, schaut es euch an und bildet euch eine Meinung."

Guardiola: "Da müssen Sie den Schiedsrichter fragen"

Pep Guardiola hatte übrigens - obwohl er in der Schlussphase kurz vor einem Verweis auf die Tribüne gestanden hatte - nicht viel zu der Szene zu sagen. "Da müssen Sie den Schiedsrichter fragen."

mkr