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Der Meisterschaftskampf in der Serie A zwischen Juventus Turin und dem SSC Neapel: Was übertrifft ein Erdbeben?

Derby d'Italia in Mailand - Juventus unter Druck

Der Kampf um den Scudetto: Was übertrifft ein Erdbeben?

Auf dem Vormarsch: der SSC Neapel.

Auf dem Vormarsch: der SSC Neapel. Getty Images

Zwei späte Tore, die alles verändert haben. In Madrid und zuhause gegen Neapel hatte Juventus bis zur 90. Minute beste Aussichten, doch der Elfmeter von Cristiano Ronaldo eliminierte die Alte Dame aus der Champions League und der Kopfball von Kalidou Koulibaly könnte dafür sorgen, dass die Turiner Regentschaft in der Serie A nach sechs Jahren endet.

Durch das Remis in Crotone und die Last-Minute-Niederlage gegen Neapel ist der Vorsprung auf den Verfolger innerhalb von fünf Tagen von sechs auf einen Zähler geschmolzen und plötzlich ist das Titelrennen in der Serie A wieder völlig offen, aus Juve-Sicht noch viel mehr: "Ich habe gehört, dass Neapel jetzt der Favorit ist", meinte Coach Max Allegri vor dem Derby d'Italia am Samstagabend (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de und im Stream auf DAZN ) bei Inter Mailand.

Der Titel wird nicht am Samstag oder Sonntag entschieden

Juve-Coach Allegri dämpft die Erwartungen

Unrecht hat er nicht, denn für Juventus könnte das Restprogramm schwieriger kaum sein. Der Tabellenführer muss erst nach Mailand und am vorletzten Spieltag zur Roma. Der Champions-League-Halbfinalist kämpft wie auch Inter noch um eins der zwei letzten Königsklassen-Tickets hinter Juve und Neapel.

"Es gibt diese schwierigen Phasen in einer Saison", analysierte Allegri recht trocken. "Da laufen manche Dinge nicht nach Plan. Wir müssen das vergessen." Jetzt seien alle Augen auf Mailand gerichtet, "ein wunderschönes Stadion" und die finale Etappe der Titelverteidigung. "Der Titel", versichert Juves Trainer, der ihn mit dem 33-maligen Titelträger bislang in jeder Saison an der Seitenlinie gewonnen hat, "wird nicht am Samstag und Sonntag entschieden."

Neapel kaum zu halten: Was wäre, wenn...?

Es könnte aber eine Vorentscheidung fallen, oder das Scudetto-Rennen schlägt wieder in eine neue Richtung aus. Seit 28 Jahren wartet Napoli sehnsüchtig auf die Meisterschaft und hat mit Florenz (A), FC Turin (H), Sampdoria (A) und Crotone (H) die deutlich leichteren Aufgaben im Endspurt.

Nach dem Sieg am vergangenen Sonntag wurden Erdbeben-artige Ausschläge am Vesuv festgestellt, als Koulibaly das Tor des Tages (und das Tor der Saison?) erzielte. Über 10.000 heißblütige Anhänger hatten die Mannschaft später weit nach Mitternacht am Flughafen empfangen.

Kaum vorzustellen, was passiert, wenn die Durstrecke der Neapolitaner und die Turiner Regentschaft tatsächlich endet.

mkr