Juve-Coach Massimiliano Allegri stellte für das Topspiel wieder auf ein 4-2-3-1-System um, gab Dybala den Vorzug von Mandzukic. Höwedes durfte auf der rechten Abwehrseite von Beginn an ran. Bei Napoli setzte Trainer Maurizio Sarri auf sein bewährtes 4-3-3 mit Insigne, Mertens und Callejon in vorderster Front. Milik hatte sich zuletzt für Startelf-Einsätze empfohlen, zumal Mertens seit Anfang März nicht mehr getroffen hatte.
Die Anfangsphase gehörte den Gästen, die viel Druck entfachten und durch Insigne die erste Chance verbuchten (2.). Chiellini zog sich beim Versuch, den kleinen Wirbelwind am Abschluss zu hindern, eine Verletzung zu und musste früh raus (10.). Höwedes rückte nun in die Innenverteidigung, Lichtsteiner verteidigte rechts.
Pjanic trifft den Außenpfosten, Hamsik verzieht
Aus dem Nichts ging Juve dann beinahe in Führung: Bei einem Pjanic-Freistoß wurde der Ball abgefälscht und klatschte an den rechten Außenpfosten. Nach der folgenden Ecke setzte Higuain zum Seitfallzieher an, Callejon musste auf der Linie klären. Auch wenn die Bianconeri nun besser im Spiel waren, ging nach vorne - abgesehen von dieser Doppelchance (17.) - nicht viel.
Auf der anderen Seite senkte sich der Ball nach einem Versuch von Rui fast ins Tor, Buffon war jedoch auf der Hut (22.). Hamsik vergab die größte Chance der ersten Hälfte, als er - von Rui in Szene gesetzt - im Strafraum freistehend verzog (24.). Ein Tor von Insigne wurde aufgrund einer klaren Abseitsstellung zurecht nicht anerkannt (38.).
Dybala blieb bei Juve nach dem Wechsel in der Kabine (Cuadrado kam, später auch Mandzukic), auch Sarri wechselte nach gut einer Stunde und brachte nun doch Milik für den erneut glücklosen Mertens.
Einen allzu großen Effekt hatten die Maßnahmen nicht. In einem enttäuschenden zweiten Abschnitt bekamen beide Teams in der Offensive nicht mehr viel zustande. Juve schien mit dem Resultat zufrieden zu sein, Napoli mühte sich zwar, fand jedoch kein Durchkommen.
Koulibaly macht die Meisterschaft wieder spannend
Als sich alles schon auf ein torloses Unentschieden eingestellt hatte, holten die Gäste noch einmal eine Ecke heraus: Callejon brachte den Ball von rechts in die Mitte, wo Koulibaly hochstieg und ihn aus sechs Metern wuchtig ins Tor köpfte (90.). Doch noch der umjubelte Siegtreffer für die Gäste am Ende einer schwachen zweiten Hälfte.
Neapel darf damit weiter von der ersten Meisterschaft seit den Zeiten Diego Maradonas träumen. Nur noch einen Punkt beträgt der Rückstand der Süditaliener. Und das schwierigere Restprogramm hat vom Papier her Juventus: Die Turiner müssen auswärts noch bei Inter und der Roma ran.