kicker

Ohne Bale & CR7! Verschärft Eibar die Real-Krise?

26. Spieltag: Barcelona empfängt Vigo

Ohne Bale & CR7! Verschärft Eibar die Real-Krise?

Auch im dritten Jahr mischt der SD Eibar La Liga auf.

Auch im dritten Jahr mischt der SD Eibar La Liga auf. Getty Images

57, 56, 55 - so dicht liegt das Spitzentrio in La Liga vor dem 26. Spieltag beisammen. Zwei Anmerkungen dazu:

1.) Neben Primus Barça und Real gehört nicht wie in den letzten Jahren Atletico Madrid dazu. Nein, der FC Sevilla hat unter Jorge Sampaoli schon 55 Punkte gesammelt, weshalb der argentinische Coach auch in Barcelona als Nachfolger von Luis Enrique gehandelt wird.

2.) Real hat weiterhin noch ein Spiel in der Hinterhand. Die wegen eines Sturmtiefs über der Biscaya ausgefallene Partie bei Celta Vigo vom 21. Spieltag muss noch ausgetragen werden - kein Selbstläufer, der Auftritt in Galicien.

Und so dürfte man bei den Königlichen angesichts der jüngsten Darbietungen (1:2 in Valencia, später 3:2-Sieg in Villarreal, glückliches 3:3 gegen Las Palmas) allmählich nervös werden, was die Meisterschaft betrifft. Zumal am Samstag (16.15 Uhr, LIVE! bei kicker.de), wenn Gareth Bale Teil eins seiner Zwei-Spiele-Sperre nach der Roten Karte gegen die Kanaren-Elf absitzt und Cristiano Ronaldo angeschlagen pausiert, ein weiterer unangenehmer Gang bevorsteht. Denn es geht nach Eibar.

Pedro Leon lässt Eibar träumen

Die Basken belegen aktuell Rang sieben im Klassement mit Kontakt zu den internationalen Startplätzen. Am Dienstag überraschten sie den großen Nachbarn Real Sociedad auf dessen Platz mit einer im letzten Moment erzielten Punkteteilung.

So ist es schon vielen Klubs ergangen gegen Eibar: "Wir hatten den Sieg in der Hand, und dann ist er uns doch noch entglitten", jammerte San Sebastians Trainer Eusebio nach dem 2:2. Sekunden vor dem Abpfiff jagte Pedro Leon den Ball ins Tor. Auch den Assist für Gonzalo Escalantes 1:1 hatte er gegeben. Pedro Leon, einst bei Real Madrid durchgefallen, kommt jetzt auf bereits acht Tore, so viele hatte er nur 2009/10 mit Getafe geschafft.

Dass es diesmal mehr werden, scheint keine Frage - vielleicht ja schon am Samstag gegen seinen Ex-Klub Real. Während es für die Madrilenen um Punkte im Titelkampf geht, träumt Eibar vom Einzug in die Europa League - auch, weil neben Pedro Leon Mittelstürmer Sergi Enrich sogar bereits zehnmal getroffen hat.

Mendilibars Spielidee mit wenigen Ballkontakten

Der bodenständige Coach José Luis Mendilibar, der den etatschwachen Basken (43 Millionen Euro) eine Spielidee mit wenigen Ballkontakten und Sauseschritt in den gegnerischen Strafraum verordnet hat, lobt: "Mental können wir kaum besser werden. Meine Spieler kommen mit einem Strahlen im Gesicht ins Training, mehr kann ich nicht erreichen. Egal, wo wir spielen, wir glauben an den Sieg." In Valencia triumphierte Eibar vor wenigen Wochen mit 4:0, Real ging dort wie erwähnt kürzlich 1:2 baden.

Mendilibar beschäftigt sich schon mit den ganz Großen. Vor dem Spiel gegen San Sebastian (Etat: 76,3 Millionen) hatte er gesagt: "Vom Budget liegt Real Sociedad klar vor uns. Aber es ist nicht alles Geld, was man an Sevilla sieht, das Real und Barcelona duzt." Sevilla also, Real und Barça. Das Saisonziel hat Mendilibar nach den Plätzen 18 (2015) und 14 (2016) aber nicht aus den Augen verloren: "Ich bleibe auf dem Boden, wir wollen am Ende in der ersten Tabellenhälfte sein."

Valencia, Real Betis oder Malaga wären froh, könnten sie das sagen. Dabei war das kleine Stadion Ipurua diese Saison nur einmal ausverkauft, im Januar mit 6291 Zuschauern gegen Barça. Der Favorit gewann 4:0, die höchste Saisonpleite für Eibar. Luis Suarez, Neymar und Lionel Messi hatten getroffen. Es braucht offenbar schon Schwergewichte, um den kleinen Baskenklub derzeit zu schlagen. Ob Real diese These bestätigen kann?

aho/psm