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Fans gehen, Liverpool kassiert noch zwei Tore

25. Spieltag: Spurs klettern auf Platz zwei

Fans gehen, Liverpool kassiert noch zwei Tore

Schwarze Flaggen: Liverpool-Fans protestierten am Samstag gegen Preiserhöhungen.

Schwarze Flaggen: Liverpool-Fans protestierten am Samstag gegen Preiserhöhungen. imago

Es lief die 77. Minute an der Anfield Road, als sich Tausende von Liverpool-Fans erhoben und das Stadion aus Protest gegen angekündigte Preiserhöhungen (einige Tickets kosten dann 77 Pfund) verließen. Zu diesem Zeitpunkt führten die Reds gegen Sunderland nach Treffern von Roberto Firmino (59., Kopfball nach Flanke von Milner) und Lallana (70., nach Vorarbeit von Firmino) mit 2:0. Am Ende mussten sich die Hausherren in einem Spiel, in dem sie 73 Prozent Ballbesitz verzeichneten, noch mit einem Punkt begnügen. Während viele Zuschauer noch auf dem Weg nach draußen waren, ließ Reds-Schlussmann Mignolet einen haltbaren Johnson-Freistoß durchrutschen (82.), Routinier Defoe ließ eine Minute vor Schluss Sakho schlecht aussehen und glich im Stile eines Goalgetters noch zum 2:2 aus.

Henderson: "Fan-Protest keine Entschuldigung"

"Wir müssen die letzten zehn Minuten einfach über die Bühne bringen. Das war nicht gut genug", ärgerte sich Reds-Kapitän Jordan Henderson, der klarstellte: "Dass die Fan-Auszug ist keine Entschuldigung, für das Spiel sind wir selbst verantwortlich."

Jürgen Klopp konnte sein Team am Samstag im Übrigen nicht betreuen: Der Reds-Coach musste sich einer Blinddarm-Operation unterziehen . Falls er das Spiel vom Krankenbett aus verfolgen konnte, dürfte er am Ende genauso ungläubig gewesen sein, wie die Liverpool-Fans, die das Stadion beim Stand von 2:0 verlassen hatten, beim Blick aufs Handy. Liverpool wartet 2016 noch auf einen Liga-Heimsieg - und hat in den letzten sechs Spielen 14 Tore kassiert. In der Tabelle fiel Liverpool hinter Stadtrivale Everton (3:0 in Stoke) auf Platz neun zurück.

Alli macht wieder den Unterschied: Spurs jetzt Zweiter!

Nach Leicesters eindrucksvollem 3:1-Coup in Manchester am Mittag nutzte Tottenham die Gunst der Stunde und zog durch einen verdienten 1:0-Erfolg gegen Watford an City vorbei auf Platz zwei. Zum Matchwinner für die Spurs avancierte nicht etwa der zuletzt so treffsichere Kane, sondern der unlängst von Zweitligist Burnley gekommene Außenverteidiger Trippier. Nach starkem Zuspiel des eingewechselten Alli stand er goldrichtig (64.). Der frühere Spurs-Keeper Gomes (Ex-Hoffenheim) verhinderte mit zahlreichen Paraden weitere Tore der Spurs, die selbst nie in Gefahr gerieten.

Im Schatten des Sensations-Spitzenreiters Leicester fliegen die Spurs in dieser Saison ein wenig unter dem Radar. Nach sieben Siegen aus den letzten neun Ligaspielen befinden sie sich bei fünf Punkten Rückstand aber in einer starken Position. Der erste Meistertitel seit 1961? Längst keine Utopie mehr an der White Hart Lane. Nächstes Wochenende geht's zu Manchester City.

Newcastle verlässt die Abstiegsplätze - Norwich im freien Fall

Erwähnenswertes tat sich auch im Tabellenkeller: Newcastle, das im Januar am meisten Geld für neue Spieler ausgab , verließ durch ein 1:0 gegen West Brom (Tor: Mitrovic, 32.) die Abstiegszone. Dort findet sich nach fünf Pleiten in Serie Norwich City wieder, das bei Aston Villa mit 0:2 verlor. Das Schlusslicht sieht damit immer noch einen kleinen Lichtschimmer am Ende des Tunnels. Der Rückstand auf Platz 17 beträgt aber immer noch acht Punkte.

ski