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Rekordpokalsieger: Freiburg jubelt nach Elfer-Krimi

Schlake unterliegt im Pokalendspiel der Junioren

Rekordpokalsieger: Freiburg jubelt nach Elfer-Krimi

Jubel mit Trophäe: Zum fünften Mal dürfen Freiburger Junioren den Pokalsieg feiern.

Jubel mit Trophäe: Zum fünften Mal dürfen Freiburger Junioren den Pokalsieg feiern. picture alliance

Mehr Spielanteile, die besseren Chancen - und am Ende doch verloren. Für die favorisierten Junioren von Schalke 04 wurde das Finale des DFB-Juniorenpokals gegen den SC Freiburg keine Erfolgsgeschichte. Die ganz in weiß angetretenen Gelsenkirchener, auf der Tribüne unter anderem unterstützt von Profi-Trainer Jens Keller, Manager Horst Heldt und dem eigentlich auch noch für die U 19 spielberechtigten Nationalspieler Max Meyer, dominierten die Partie vor 4100 Zuschauern im Berliner Amateurstadion am Wurfplatz über weite Strecken und hatten nach 25 Minuten auch die mit Abstand beste Möglichkeit des chancenarmen ersten Durchgangs: Leroy Sané setzte Florian Pick ein, der aber ebenso an SCF-Keeper Kai Eisele scheiterte wie Maurice Neubauer mit dem Nachschuss.

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Platte muss verletzt raus

Freiburg wurde nach der Pause aktiver, doch weiterhin war S04 dem Sieg näher: Kapitän Pascal Itter scheiterte mit einem Schuss aus 20 Metern ebenso am starken Eisele (71.) wie unmittelbar vor Ende der regulären Spielzeit Sané, der sich mit einer schönen Drehung im Strafraum Platz verschaffte, dann aus kurzer Distanz nicht verwandeln konnte (89.). Zu diesem Zeitpunkt war Knappen-Stürmer Felix Platte schon nicht mehr auf dem Platz: Nach gut einer Stunde war er nach einem Luftkampf unglücklich aufgekommen und nach langer Behandlungspause per Trage vom Platz und schließlich ins Krankenhaus gebracht worden. Platte zog sich eine schwere Verletzung des rechten Sprunggelenks zu, die genaue Diagnose müssen die weiteren Untersuchungen ergeben.

Seine Teamkollegen mussten trotz aller Überlegenheit in die Verlängerung und wurden in dieser kalt erwischt: Der eingewechselte Freiburger Raul Sick trat energisch an und bediente im Strafraum Pius Dorn, der direkt aus der Drehung einschoss (95.). Den Freiburgern bot sich im Anschluss sogar mehrfach die Möglichkeit zum 2:0, doch Schalke-Coach Norbert Elgert schaltete sich passend ein: Er brachte mit Joseph Boyamba einen frischen Stürmer, der in der Folge für reichlich Wirbel sorgte - und in der 115. Minute auch für den Ausgleich. Der ansonsten bärenstarke SCF-Innenverteidiger Faiz Gbadamassi traf bei einem Abwehrversuch nur einen Mitspieler - Boyamba stand richtig und traf zum 1:1.

Eisele pariert, Schöttgen trifft zur Entscheidung

Damit musste das Elfmeterschießen über die Titelvergabe entscheiden, und selbst dieses ging in die Verlängerung, nachdem von den ersten fünf Schützen auf jeder Seite jeweils vier getroffen hatten. Die Elfer Nummer 15 und 16 brachten die Entscheidung: Zunächst scheiterte Schalkes Thilo Kehrer mit seinem Versuch an Eisele, der zuvor schon häufig knapp an einer Parade dran war. Anschließend behielt Constantin Schöttgen die Nerven, traf für Freiburg und machten den Sportclub damit zum Rekord-Pokalsieger.

Wenn wir nach Berlin fahren, gewinnen wir immer. Ich weiß nicht, warum das so ist. Aber es ist sehr schön.

Freiburgs Kapitän Faiz Gbadamassi

SCF-Trainer Sebastian Gunkel lobte sein Team im Anschluss: "Meine Jungs haben stark verteidigt, sich sehr gut auf die Stärken des Gegners eingestellt und waren in der Lage, im Laufe der Partie noch die entscheidenden Prozentpunkte draufzupacken." Sein Kapitän konnte die Freude kaum in Worte fassen: "Das ist unbeschreiblich", wird Gbadamassi auf dfb.de zitiert: "Wenn wir nach Berlin fahren, gewinnen wir immer. Ich weiß nicht, warum das so ist. Aber es ist sehr schön." Schließlich war es schon der fünfte Titelgewinn für Rekordpokalsieger Freiburg - bei der fünften Finalteilnahme.

Nur kurze Pause für S04

Oliver Ruhnert, Nachwuchsdirektor der Schalker, sah vor allem einen starken Freiburger Schlussmann und kündigte an: "Wir werden uns kurz schütteln." Denn für die Königsblauen geht es im Saisonendspurt Schlag auf Schlag: Schon am Mittwoch steht das Westfalenpokal-Finale gegen Arminia Bielefeld an, am kommenden Sonntag findet in Wuppertal das letzte Ligaspiel der Saison statt. Für den 11. und 14. Juni sind die Halbfinal-Partien um die Deutsche Meisterschaft gegen den Meister der Süd-Staffel geplant, voraussichtlich wird dies 1899 Hoffenheim sein.