Int. Fußball

Mourinho wittert eine Verschwörung - mal wieder

Coach beschuldigt UEFA und Schiedsrichter

Mourinho wittert eine Verschwörung - mal wieder

Tobte während und nach dem Finale: Chelseas Coach José Mourinho.

Tobte während und nach dem Finale: Chelseas Coach José Mourinho. picture alliance

In Prag musste sich Mourinho einmal mehr seinem Intimfeind Pep Guardiola geschlagen geben, Manuel Neuer hatte den entscheidenden Elfmeter von Romelu Lukaku pariert und den Bayern beim 5:4 i.E. den ersten Titel der Saison beschert. Soweit so gut – doch gratulieren wollte Mourinho nicht, Grund für seinen Zorn war die Gelb-Rote Karte gegen Ramires (nach einem Foul an Mario Götze) fünf Minuten vor dem Ende der offiziellen Spielzeit.

"Seine" Geschichte mit der UEFA sei gespickt mit Platzverweisen. Er habe eine große Erfahrung, in UEFA-Matches mit zehn Mann spielen zu müssen. Schiedsrichter Jonas Eriksson nahm der Chelsea-Coach recht deutlich unter Beschuss. "Wenn man den Fußball liebt, tötet man eine Finale nicht mit einer solchen Gelben Karte." Und für die, die es immer noch nicht verstanden hatten, unterstrich er nochmal: "Man tötet kein Finale. Ein guter englischer Schiedsrichter unterbricht das Spiel und sagt Ramires: 'Du hättest jemandem weh tun können, pass auf!' Und er sagt den Bayernspielern, dass sie mit den Schwalben aufhören und fair spielen sollen."

Eriksson sei zudem "sehr eifrig" damit gewesen, eine Minute nachspielen zu lassen. In dieser 121. Minute fiel der Treffer von Javi Martínez zum 2:2, der die Bayern ins Elfmeterschießen rettete. Danach gestikulierte Mourinho in Richtung des vierten Offiziellen. "Ich fühlte, dass das unverdient war, aber so ist Fußball, kein Problem", sagte er. "Ich bin enttäuscht, weil meiner Meinung nach - und ich darf ja wohl eine Meinung haben, dafür darf ich nicht bestraft werden - das bessere Team verloren hat, das Team, das den Sieg mehr verdient gehabt hätte."

Spielbericht

Verwundert ist Mourinho indes nicht, vielmehr wittert er – na klar – eine Verschwörung von oberster Stelle. "Ich habe zwei oder drei Mal zu zehnt gegen Barca gespielt. Ich ging zu Inter, habe dort ein Champions-Halbfinale mit zehn Mann gegen Barcelona gespielt – eine Stunde. Ich bin zu Real Madrid gegangen, musste wieder ein Champions-League-Halbfinale mit zehn Mann spielen. Und jetzt bin ich wieder bei Chelsea und spiele ein Supercup-Finale - wieder mit zehn Mann." Man möge daraus seine Schlussfolgerungen ziehen, sagte er vielsagend.

Guardiola wollte sich auf die Spitzen seines Dauerrivalen nicht einlassen. "Das ist seine Meinung. Es ist normal, dass er meint, dass sein Team mehr verdient gehabt hätte. Ich habe aber auch meine Meinung", sagte der Bayern-Coach, der durch den Erfolg seinen ersten Titel in München bejubeln durfte.