Nicht nur für Ex-Bayern-Trainer Jupp Heynckes, der seinem langjährigen Schützling exklusiv auf kicker.de gratuliert , ist Franck Ribery die "logische Wahl". Zwar war der Triple-Triumph des Münchner Rekordmeisters 2012/13 vor allem ein Erfolg der mannschaftlichen Geschlossenheit, der Sieg einer stets füreinander arbeitenden Elf. Dennoch war es Ribery, der oftmals für die besonderen Momente sorgte. Seinen kicker-Bundesliga-Notenschnitt von 2,10 wird wohl so schnell kein Akteur toppen können.
"Diese Auszeichnung", sprach Ribery in einer ersten Reaktion, "krönt ein ganz besonderes Jahr." Nicht Lionel Messi, der schon viermal Weltfußballer war, oder Cristiano Ronaldo, der erst gar nicht zur feierlichen Zeremonie nach Monaco gereist war - nein, Ribery war es, dem dieser Titel am wichtigsten war. Trotzdem gab er sich ganz bescheiden: "Das ist ein ganz besonderer Moment, heute hier zu sein. Ich möchte allen meinen Teamkollegen vom FC Bayern München, meiner Familie und meinen Kindern danken."
Spielersteckbrief Ribery
Spielersteckbrief Messi
Spielersteckbrief Cristiano Ronaldo
Ronaldo erhält nur drei Stimmen
Ribery, Ronaldo und Messi, der übrigens lautstark applaudierte und umgehend gratulierte, waren das Top-Trio einer langen Liste von Nominierten, die in Monaco per Live-Voting die Stimmen von 53 ausgewählten Juroren aus allen UEFA-Mitgliedsländern erhielten. Das Abstimmungsergebnis war eindeutig: Ribery setzte sich als Nachfolger von Andres Iniesta mit 36 Stimmen vor Messi (14) und Ronaldo (3) durch. Damit würdigten die Journalisten auch die Titelsammlung des 30-Jährigen, denn in Sachen Pflichtspieltoren war er 2012/13 mit "nur" elf Messi und Ronaldo (jeweils 60!) deutlich unterlegen.
Der Bus stand Kopf. Das ist ein geiler Moment für ihn und für uns alle.
Bayern-Keeper Manuel Neuer
Der "Best Player in Europe" wird seit 2011 von der UEFA in Zusammenarbeit mit dem der European Sports Media (ESM), deren Präsident kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh ist, vergeben. Von 1956 bis 2009 hatte Europas Fußballer des Jahres noch den "Ballon d'Or" der französischen Sportzeitung France Football erhalten, der danach im Weltfußballer des Jahres aufging.
Europas Fußballer des Jahres
Ribery ist nach Raymond Kopa, Michel Platini, Jean-Pierre Papin und Zinedine Zidane der fünfte Franzose, der die Trophäe einheimst - und der erste Bundesliga-Spieler seit dem Dortmunder Matthias Sammer 1996. Insgesamt ist er der zehnte Sieger aus der Bundesliga. Zweimal wurde unter anderem Karl-Heinz Rummenigge die Ehre zuteil (1980, 1981), der am Donnerstag Ribery gleich gratulierte: "Er ist hoch verdient Europas Fußballer des Jahres geworden. Franck stellt Extraklasse dar, und es ist schön, dass dies auch europaweit so gesehen wurde und nicht nur in Deutschland", befand der Bayern-Vorstandsboss, der nach der Zeremonie gemeinsam mit Ribery nach Prag reiste, wo am Freitag der UEFA-Supercup gegen den FC Chelsea auf dem Programm steht. Dann kann Europas Fußballer des Jahres den nächsten Titel einfahren.
