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Messis Nummer 13 bringt Barça den Titel

Özil wird ausgewechselt und sieht dann Rot

Messis Nummer 13 bringt Barça den Titel

Und rein damit: Messi überwindet den am Boden liegenden Casillas.

Und rein damit: Messi überwindet den am Boden liegenden Casillas. Getty Images

Anders als im Hinspiel ließ Pep Guardiola vor eigenem Publikum seine vermeintlich beste Elf auflaufen. Xavi, Busquets, Piqué und Pedro spielten für Adriano, Keita, Thiago Alcantara und Alexis Sanchez. Bei den Madrilenen brachte Trainer José Mourinho hingegen nur einen Neuen: Fabio Coentrao erhielt als Linksverteidiger den Vorzug vor Marcelo. Damit standen Sami Khedira und Mesut Özil wieder in der Startelf der "Königlichen".

Von Beginn an entwickelte sich das erwartet hochklassige Duell der zwei spanischen Giganten. Real versteckte sich ganz und gar nicht, spielte aggressives Pressing und wollte so Barças Offensivspiel zum Erliegen bringen. Das gelang aber nur bedingt. Nach einer Viertelstunde ließ Lionel Messi sein Können aufblitzen. Der wieselflinke Argentinier passte wunderbar genau in die Gasse auf Iniesta, der Casillas mit einem Lupfer keine Chance ließ.

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Real steckte nicht auf, drängte umgehend auf den Ausgleich und wurde etwas später belohnt. Nach einer Ecke bediente Benzema Cristiano Ronaldo im Zentrum - 1:1 (20.). Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe und lieferten ein packendes Duell ab. Das Tempo war hoch, technische Kabinettstückchen und sehenswerte Spielzüge an der Tagesordnung. Es ging hin und her: Cristiano Ronaldo (26.) und Özil (29.) scheiterten an Victor Valdes. Auf der Gegenseite vergab Messi zunächst noch gegen Casillas (39.), ehe er kurz vor der Pause doch noch zuschlug: Nach einer Ecke leitete Piqué sehenswert mit der Hacke zum Weltfußballer weiter, der sich bedankte und aus kurzer Distanz zum 2:1 ins linke Eck vollendete (44.).

Nach dem Seitenwechsel erhitzen sich die Gemüter

Cristiano Ronaldo

Kurze Freude: Cristiano Ronaldo bejubelt seinen Ausgleich. Getty Images

Nach dem Seitenwechsel, den Madrid ohne den Gelb-Rot-gefährdeten Khedira begann, nahm das Niveau der Partie ab, dafür kochten nun die Emotionen hoch. Es wurde ruppiger, was jedoch in zahlreichen Spielunterbrechungen und einem zerfahrenen Spiel mündete. Erst Iniesta sorgte mit einer tollen Einzelaktion, nach der Messi an Casillas scheiterte (66.), für etwas Abwechslung. Vor allem von den Madrilenen kam nun zu wenig. Real lief die Zeit davon, ein Treffer musste her, sollte die Niederlage noch abgewendet werden.

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Und Mourinho sollte jubeln dürfen: Nachdem Özil durch Kaka ersetzt worden war, bekamen die Katalanen eine Ecke nicht geklärt. Pepe legte per Kopf für Benzema ab, der die Kugel über die Linie drückte (82.). Im Schatten des Real-Jubels kam es zu einem besonderen Wechsel bei den Gastgebern: Der für 35 Millionen Euro vom FC Arsenal verpflichtete Fabregas kam für Pedro. Allerdings war es dann nicht der Neuzugang, der das Duell entschied. Wieder einmal sorgte Messi für die Entscheidung. Der kleine Argentinier erzielte in der 88. Minute seinen 13 Treffer in seinem neunten Clasico und bescherte Barcelona damit den 3:2-Sieg.

In der Nachspielzeit geriet der Fußball dann jedoch ins Hintertreffen: Nach einem rüden Foul von Marcelo an Fabregas, für das der Brasilianer Rot sah (90.+3), kam es zur Rudelbildung. Spieler von der Bank kamen hinzu. Schiedsrichter Fernandez Borbalan hatte seine liebe Mühe, die Übersicht zu behalten. Letztlich sorgte er dennoch für Ruhe - zum Leidwesen von Özil. Sowohl der deutsche Nationalspieler als auch David Villa sahen die Rote Karte.

Trotz des ganzen Trubels wurde auch Geschichte geschrieben, denn Per Guardiola holte seinen elften Titel als Trainer von Barça (von 14 möglichen) und überholte damit die niederländische Trainer-Legende Johan Cruyff.