In den ersten Minuten tat sich nicht viel im Estadio Ciudad de La Plata. Brasilien dominierte zwar die Szenerie, ohne sich jedoch große Torchancen erspielen zu können. Erst in der 27. Minute war es soweit. Ein feiner Spielzug der Selecao über die Mitte landete über Robinho bei Neymar. Der Jungstar wollte das Leder aus elf Metern mit der Innenseite in die lange Ecke drücken, verfehlte sein Ziel jedoch um Zentimeter.
Vom Ex-Dortmunder Valdez sowie vom aktuellen BVB-Spieler Barrios war kaum etwas zu sehen. Brasilien beherrschte das Mittelfeld und kam zu weiteren Chancen. In der 33. Minute machte Lucio sein Bein nach einer Freistoßflanke von André Santos extrem lang und erwischte die Kugel mit der Fußspitze. Doch der Inter-Verteidiger bugsierte das Leder aus drei Metern genau auf den Körper von Keeper Villar - die beste Chance in den ersten 45 Minuten. Paraguay hingegen gelang es nicht ein einziges Mal, Keeper Julio Cesar vor eine Bewährungsprobe zu stellen.
Copa America - Viertelfinale
Nahtlos setzte sich der Spielverlauf nach der Pause fort. Bei Neymars Versuch aus 14 Metern mischte sich noch ein Abwehrbein mit ein, das für den geschlagenen Villar klärte (49.), Robinho verfehlte bei seinem 17-Meter-Schuss das Gehäuse um gut einen Meter (63.). Und dann stand da ja noch Villar im Weg. Seine Parade nach einem weiteren Distanzschuss war schon stark - seine Reaktion nur kurz darauf gegen Pato schlicht weltklasse. Der Milan-Stürmer schloss aus fünf Metern zentraler Position ab, Villar streckte den Fuß reflexartig raus und verhinderte das sichere 0:1.
Auch Fred knackt den Riegel diesmal nicht
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Der wirkungslose Barrios musste in der Schlussphase den Platz verlassen. Ab der 80. Minute durfte dann auch Fred, der schon beim 2:2 im Gruppenspiel den späten Ausgleich erzielte, für Neymar ran. Doch erstmal versuchte sich nochmal Pato ein Eins-gegen-eins mit Villar - wieder blieb der Torhüter Sieger. Als Freds Kopfball über Villar hinwegflog und mit Barreto zum zweiten Mal ein Paraguay auf der Linie klärte, waren die Fans der Selecao endgültig bedient. Mit mehr Glück als Verstand und einem bärenstarken Keeper retteten sich die Rot-Weißen in die Verlängerung.
Paraguay gelang es nun, die Brasilianer etwas auf Distanz zu halten. Die einzig erwähnenswerte Szene vor dem Seitenwechsel war somit keine Torchance, sondern ein wildes Handgemenge. Referee Pezzotta hatte Lucas Leiva und Paraguays Alcaraz als die Hauptschuldigen der Rudelbildung ausgemacht und zeigte beiden Rot. In der 118. Minute hätte Valdez das Spiel auf den Kopf stellen können, seinem Volleyschuss aus 15 Metern fehlte jedoch die Genauigkeit.
Zweimal drüber, einmal Villar und daneben - Selecao blamiert sich
So ging es ins Elfmeterschießen - und selbst da war das Tor für Brasilien verriegelt. Gleich der erste Versuch von Elano flog in den Nachthimmel, Barretto schoss neben das Tor. Nachdem Villar gegen Thiago Silva pariert hatte, war der Bann gebrochen. Estigarribia brachte Paraguay in Führung, dann kam André Santos an die Reihe. Wieder Richtung Nachthimmel. Riveros zeigte sich nervenstark, besorgte das 2:0. Und nachdem Fred ebenfalls am Tor vorbeischoss, war die ultimative Lachnummer perfekt. Brasilien traf keinen einzigen Elfmeter!
