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Das Maracana schließt seine Pforten

Brasilien: Kult-Stadion für zwei Jahre geschlossen

Das Maracana schließt seine Pforten

Wohnzimmer der Selecao: das Maracana-Stadion in Brasilien.

Wohnzimmer der Selecao: das Maracana-Stadion in Brasilien. imago

Und auch bei den Olympischen Sommerspielen 2016 soll das Maracana eine entscheidende Rolle spielen. Geplant ist dort derzeit die Austragung der Eröffnungs- sowie der Abschiedsfeier. Die geschätzen Kosten für die Renovierung belaufen sich mittlerweile auf 312 Millionen Euro.

Ein paar Plätze wird das Maracana, benannt nach dem Stadtteil des Standorts, einbüßen. Derzeit bietet es noch 88.000 Zuschauern Platz, nach dem Umbau verringert sich die Kapazität auf 83.000 Zuschauer. Dafür soll die Sicht auf vielen Plätzen deutlich verbessert werden.

Einst bot das Estádio Mário Filho, wie es offiziell heißt, etwa 200.000 Zuschauern Platz und galt als das größte Fußballstadion der Welt. Dort erlebte die Selecao 1950 allerdings ihre schwärzeste Stunde, als sie den WM-Titel gegen Uruguay noch verspielte. Das Ereignis ging als "El Maracanazo" in die Geschichte ein. Noch heute verwendet man für den Sieg eines Außenseiters in der Arena diesen Ausdruck.

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Dennoch ist das Stadion Kult für die Brasilianer. "Das Maracana ist ein ganz besonderer Ort für alle Brasilianer - und vor allem für mich", so der Weltfußballer des vergangenen Jahrhunderts Pele. "In diesem Stadion habe ich mein erstes Tor für die Auriverde gegen Argentinien erzielt, und hier konnte ich auch, viele Jahre später, das eintausendste Tor meiner Karriere feiern. Über 1.700 Spieler haben auf diesem Rasen gespielt, und die Atmosphäre im Maracana ist einzigartig auf der Welt."