Int. Fußball

Hiddink coacht die Türken

Startrainer trifft wieder auf Deutschland

Hiddink coacht die Türken

Scheiterte mit Russland in der WM-Quali - nun versucht er in der Türkei sein Glück: Guus Hiddink.

Scheiterte mit Russland in der WM-Quali - nun versucht er in der Türkei sein Glück: Guus Hiddink. imago

"Ich habe mich für die Türkei entschieden, weil ich in der Mannschaft großes Potenzial sehe. Die Spieler haben einen großen Kampfgeist. Das EM-Halbfinale gegen Deutschland (2:3, Anm. d. Red.) hat gezeigt, dass die Mannschaft in der Weltspitze mitspielen kann", begründete Hiddink seine Entscheidung.

Im Juni endet seine Amtszeit in Russland. Das russische Nationalteam hatte der 63-Jährige bei der EURO 2008 noch bis ins Halbfinale geführt, war dann jedoch auf dem Weg zur WM in Südafrika in den Play-off-Spielen an Slowenien gescheitert. In der Qualifikationsgruppe hatte Russland zweimal gegen das deutsche Team verloren: In Dortmund mit 1:2, in Moskau mit 0:1.

In der Türkei erhält Hiddink, der schon die Nationalmannschaften Australiens und Südkoreas bei Weltmeisterschaften mit Erfolg trainierte und auf Vereinsebene zuletzt als Interimstrainer für den Ballack-Klub FC Chelsea tätig war, einen Zwei-Jahres-Vertrag mit Option auf zwei weitere Jahre. Dies bestätigte der nationale Fußballverband TFF inzwischen. "Wir haben einen guten Trainer versprochen und einen guten Trainer geholt", sagte ein stolzer Verbandspräsident Mahmut Özgener. Die großen Ziele heißen also EM 2012 und WM 2014.

zum Thema

In der Türkei soll Hiddink, der das Land bei einem einjährigen Engagement bei Fenerbahce Istanbul (Saison 1990/91) kennenlernte, laut Medienberichten ein Jahresgehalt von 3,75 Millionen Euro erhalten. Auf Interimsbasis werden die Türken bis August weiter von Oguz Cetin gecoacht.

Der bisherige Nationalcoach Fatih Terim, der seit 2005 in der Verantwortung gestanden hatte, war nach der verpassten WM-Qualifikation zurückgetreten.

Guus Hiddink ließ sich durch den neuen Vertrag eine Hintertür offen, um doch noch bei der WM in Südafrika dabei zu sein. Ehe sein Dienst am Bosporus beginnt, könnte er beispielsweise die Nigerianer durch das Turnier am Kap führen. Die Afrikaner hatten jüngst Interesse signalisiert.