Im Vorfeld des 270. Clasico flogen kaum Giftpfeilfe, die Königlichen zum Beispiel hatten mit der Klub-WM aber auch gar nicht wirklich Zeit dafür . Bei Barcelona läuft es derzeit einfach zu gut dafür, weswegen Coach Ernesto Valverde auch nicht viel ändern wollte: In der Startelf stand Schlussmann ter Stegen, in vorderster Front stürmten Suarez und Messi - auch Senkrechtstarter Paulinho begann . Bei Real sorgte Coach Zinedine Zidane für eine kleine Überraschung, ließ Isco nur auf der Bank. Dafür rückte Kovacic in die erste Elf, auch Kroos stand wie gewohnt in der Anfangsformation. Zur Freude der Fans im Bernabeu wurde Cristiano Ronaldo rechtzeitig fit .
CR7 jubelt ganz früh - vergeblich
Von Reisestrapazen war Real in der ersten Hälfte wenig anzumerken: Zidane hatte seine Mannschaft hervorragend eingestellt, sechs Torschüsse (Barcelona hatte zwei) verzeichneten die Königlichen vor der Pause. Speziell die Ballbesitzwerte (54 Prozent für Real) zeigten auf, dass die Blancos die Katalanen nicht zur Entfaltung kommen ließen. Früh wurde dann auch gejubelt: CR7 stand bei einer Kopfball-Verlängerung am zweiten Pfosten blank und nickte ein - stand dabei aber auch im Abseits (2.).
Ter Stegen rettet überragend
Die Königlichen blieben dran, setzten dem Spitzenreiter ordentlich zu. In der elften Minute stockte ter Stegen erneut der Atem: Kroos bediente mustergültig Cristiano Ronaldo, der allerdings in aussichtsreicher Position ein Luftloch schlug (11.). Auf der Gegenseite dauerte es eine halbe Stunde, ehe es gefährlich wurde: Messi steckte perfekt auf Paulinho durch, der Navas zu einer Glanzparade zwang (30.). Im direkten Gegenzug reagierte dann auch ter Stegen gegen CR7 überragend und verhinderte damit den Rückstand.
Immer wieder Paulinho
Das war es aber noch nicht: Erst wurde Paulinho erneut auffällig, seinen Kopfball fischte Navas aber heraus. Dann flankte Marcelo auf der anderen Seite in die Mitte, Benzema köpfte an den Außenpfosten (39., 42.). Es war fraglos eine Nullnummer der unterhaltsamsten Sorte. Lange blieb es aber nicht mehr dabei, weil Real schläfrig aus der Kabine kam. Speziell bei Umschaltsituationen der Gäste fehlte die defensive Ordnung, so auch in Minute 54: Rakitic durfte das gesamte Mittelfeld ohne Gegenwehr passieren, am Strafraum fand er Sergi Roberto. Der Rechtsverteidiger legte gedankenschnell quer und Suarez schob cool ein - 1:0.
Nummer 15 für Messi
Der zehnte Saisontreffer des Urguayers traf die Hausherren ins Mark. Nur vier Minuten später traf Suarez das Außennetz. Plötzlich schwammen die Felle für die Königlichen endgültig davon: Erst vergab Suarez zwei Hochkaräter, dann klärte Carvajal mit der Hand vor der Linie. Referee Sanchez Martinez zeigte Rot - und auf den Punkt. Messi, der gegen Deportivo noch einen Elfmeter verschossen hatte, lief an und nagelte das Leder ins rechte obere Eck (64.). Das 15. Tor des Argentiniers im Bernabeu, das 25. im Clasico.
Ter Stegen bleibt die deutsche Mauer
Anschließend kippte die Stimmung im Stadion, Zidane brachte Nacho, Asensio und Bale. Damit stand auch fest: Isco saß 90 Minuten nur auf der Bank. Die Wechsel zeigten kaum Wirkung, nur einmal musste ter Stegen gegen Bale retten (78.). Auf der anderen Seite hatte Joker Nelson Semedo die große Chance zur Entscheidung, doch Navas war auf dem Posten (80.). Weil ter Stegen zwei Minuten später auch den letzten Nadelstich von Sergio Ramos unnachahmlich abwehrte, war der große Rivale gebrochen (82.). Joker Aleix Vidal erhöhte in der Nachspielzeit nach feiner Vorarbeit von Messi sogar noch auf 3:0 (90.+3). Dabei blieb es dann auch, Barcelona liegt in der Meisterschaft nun vielleicht schon vorentscheidende 14 Punkte vor Real (wegen der Klub-WM noch ein Spiel weniger).
Auf Barcelona wartet am 4. Januar (19 Uhr) das Achtelfinal-Hinspiel in der Copa del Rey bei Celta Vigo. Im gleichen Wettbewerb müssen die Blancos zwei Stunden später bei Numancia ran.