Gewaltige Blamage für die Roma
Die Roma, die dem Kreise der italienischen Spitzenmannschaften angehört, hat sich im Achtelfinale des italienischen Pokal-Wettbewerbs bis auf die Knochen blamiert - und zugleich die eigene vorweihnachtliche Krise verschärft. Das Team um den deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger, der komplett durchspielte, verlor am Mittwoch gegen den Zweitligisten Spezia Calcio im Elfmeterschießen mit 2:4. Nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung hatte es gegen den derzeitigen Tabellenelften der Serie B nur 0:0 gestanden.
Bei den Giallorossi, bei denen zwar einige Stammkräfte geschont wurden (Radja Nainggolan und Kostas Manolas sowie die erst spät eingewechselten Alessandro Florenzi und Kapitän Daniele de Rossi), verschossen im finalen Thriller der frühere Wolfsburger Edin Dzeko und sein bosnisch-herzegowinischer Landsmann Miralem Pjanic ihre Elfmeter. Eine gewaltige Blamage war damit perfekt.
Garcia wütend: "Komplettversagen"
Eine Blamage, die AS-Coach Rudi Garcia nicht unkommentiert ließ: "Das ist nicht akzeptabel! Das war heute ein einziges Komplettversagen. Uns fehlte es am gewissen Etwas - und dabei rede ich nicht von den fehlenden Spielern." Der Franzose, der mit seinem Team aktuell seit sieben (!) Pflichtspielen ohne Erfolgserlebnis ist und dabei trotzdem das Achtelfinale der Champions League erreicht hatte , legte nach: "Lasst uns zurückdenken an den wolfartigen Spirit, der uns im Römer Derby getragen hat (2:0 und der letzte Sieg der Roma; Anm.d.Red.). Dahin müssen wir zurück. Wir müssen dieser Negativserie ein Ende setzen."
Sichtlich bedient: Roma-Coach Rudi Garcia. picture alliance
Garcias Vorschlag: "Wir müssen unsere Köpfe trotz des Sturms um uns herum oben behalten. Vor allem müssen wir wieder Mumm, Stolz und vieles mehr zeigen. Wir sind auch dazu fähig, alles besser zu machen - das alles beginnt am Sonntag gegen Genua. Das heute war nicht akzeptabel."
Ebenfalls raus: Florenz - Inter und Neapel weiter
Am Rande: Auch Florenz schied im Achtelfinale der Coppa Italia aus. Der derzeitige Zweite der Serie A verlor zu Hause gegen Abstiegskandidat FC Carpi überraschend mit 0:1 (0:0). Am Dienstag hatte derweil Tabellenführer Inter Mailand nichts anbrennen lassen. Beim 3:0 gegen Cagliari Calcio trafen Palacio, Brozovic sowie der ehemalige Dortmunder und Wolfsburger Perisic.
Auch im Einsatz: Neapel. Die Süditaliener zogen im Gegensatz zur Roma und Florenz souverän ins Viertelfinale ein. Die Neapolitaner schlugen am Mittwochabend den in der Liga mit kümmerlichen sieben Punkten Letzten Hellas Verona mit 3:0 (2:0). Omar El Kaddouri (4.) und Dries Mertens (12.) brachten die Gastgeber schon früh auf die Siegerstraße. José Callejon (75.) sorgte für den Endstand.
Juve ohne Mühe: Zaza ist nicht zu bremsen
Ging auch verbal keinem Zweikampf aus dem Weg: Juves Doppeltorschütze Simone Zaza. Getty Images
Ein Highlight stieg am späten Dienstagabend in Turin: Juve empfing Lokalrivale Torino im Derby della Mole. Und Coach Massimiliano Allegri ließ kräftig rotieren, brachte für die geschonten Stammkräfte Buffon, Barzagli, Sturaro, Hernanes, Mandzukic und Dybala unter anderem den wiedergenesenen Weltmeister Khedira und Angreifer Zaza. Speziell letzterer wusste seine Bewährungschance zu nutzen. In der 28. Minute setzte sich Morata auf der linken Seite gegen drei Gegenspieler durch, flankte mustergültig auf Zaza, der das Leder per Dropkick im rechten Torwinkel unterbrachte.
Von den Gästen kam ganz wenig Gegenwehr, Belottis einziger Versuch ging weit neben den Kasten von Neto (35.). Und es kam noch dicker für den krassen Außenseiter: Der ehemalige Stuttgarter Molinaro leistete seiner Mannschaft einen Bärendienst und holte sich nach Foul an Lichtsteiner die Ampelkarte ab (49.). Zwei Minuten später schmeichelte der emsige Zaza der Alten Dame dann noch mehr. Nach einer verunglückten Rettungsaktion ließ der 24-Jährige den ersten Gegenspieler aussteigen, um anschließend Turins Torhüter und einen Verteidiger auf der Linie per Tunnel zu narren (51.).
Die Standing Ovations hatte der Neuzugang aus Sassuolo sich direkt im Anschluss verdient, dafür übernahm der seit Wochen formstarke Dybala. Kein Wunder also, dass der 22-Jährige auch das 3:0 per feinem Schlenzer besorgte (73.). Der Schlusspunkt war dann dem stets umworbenen Franzosen Pogba vorbehalten, der einen Freistoß aus über 20 Metern unhaltbar über die Mauer ins Netz hob (82.).
Paris zittert: Cavani schlägt spät zu
Und auch in Frankreich kämpfte ein weiteres europäisches Schwergewicht um den Einzug ins Viertelfinale. Double-Sieger Paris St. Germain, das mit Trapp-Vertreter Sirigu und Superstar Ibrahimovic startete, tat sich gegen den Tabellensiebten St. Etienne mächtig schwer. Der Champions-League-Achtelfinalist musste bis zur 86. Minute zittern, ehe die eingewechselten di Maria und Cavani in Co-Produktion das erlösende 1:0 besorgten. Der Argentinier schickte mit einem genialen Diagonalball den Uruguayer auf die Reise, der per Direktabnahme das goldene Tor erzielte.