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Pep verrät Alkohol-Geheimnis - und dementiert Sex-Regel

12. Spieltag: ManUnited gegen Arsenal unter Druck

Pep verrät Alkohol-Geheimnis - und dementiert Sex-Regel

Bekommt Arsene Wenger mehr Respekt als er? José Mourinho fühlt sich mal wieder ungerecht behandelt.

Bekommt Arsene Wenger mehr Respekt als er? José Mourinho fühlt sich mal wieder ungerecht behandelt. picture alliance

Sogar van Gaal! Mourinho sucht gegen Arsenal seinen alten Zauber

Manchester United vermisst ein paar Punkte, José Mourinho noch etwas anderes: Respekt. "Wir haben zusammen sechs oder sieben Premier-League-Titel, ich drei, er drei oder vier (es sind drei, d.Red.)", sagte "The Special One" vor seinem 15. Aufeinandertreffen mit Intimfeind und Lieblingsgegner Arsene Wenger (nur eine Niederlage) am Samstag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) im Old Trafford. "Und ich glaube, dass Herr Wenger von anderen auch dann Respekt bekommt, wenn die Ergebnisse mal ausbleiben. Ich nicht. Obwohl mein letzter Meistertitel 18 Monate her ist - nicht 18 Jahre."

Doch gerade fühlt es sich ein wenig so an: Mourinho, mit ManUnited sechs Punkte hinter Arsenal, acht hinter Spitzenreiter Liverpool, wirkt inspirationslos. Die Wagenburg-Mentalität, die seine Mannschaften stets trug, will in Manchester nicht aufkommen. Er kritisiert Spieler öffentlich, seine Taktik wirkt veraltet, sein Team zusammengewürfelt. Aber: "Ich bin da, wo ich hin wollte!", betonte er am Freitag. "Eine Woche nach meiner Entlassung bei Chelsea hätte ich schon wieder bei einem der größten Klubs Europas anfangen können - doch ich wollte diese Chance: Ich war bei jedem Klub Meister, bei United will ich es auch werden."

Ein Heimsieg gegen Arsenal wird so zur Verpflichtung. Sogar Vorgänger van Gaal, unken manche schon, schlug Wenger letztes Jahr mitten in der Krise mit 3:2; nicht auszudenken, "Mou" verlöre. Damals glänzte Shootingstar Rashford mit zwei Debüt-Toren, diesmal könnte er den gelbgesperrten Ibrahimovic ersetzen. Arsenal muss ohne Rechtsverteidiger Bellerin (vier Wochen Pause) und Sechser Cazorla (Rückkehr ins Training weiter offen) auskommen. Möglich außerdem, dass Wenger Superstar Sanchez nach der Länderspielreise und vor dem CL-Duell mit PSG zunächst schont.

Guardiola nimmt Rooney in Schutz - und lacht über angebliches Sex-Verbot

Pep Guardiola

Prost! Als Bayern-Trainer trank Pep Guardiola auch manchmal in der Öffentlichkeit - bei der Meisterfeier zum Beispiel. picture alliance

Über den Rooney-Eklat verlor Mourinho am Freitag indes kaum Worte - der Stürmer sei fit und bereit -, das übernahm nach Jürgen Klopp ein anderer in Manchester: Pep Guardiola verteidigte am Tag vor Manchester Citys Gastspiel bei Crystal Palace (16 Uhr) die Partyaktivität des englischen Nationalspielers mit einem unerwarteten Geständnis: "Ich war auch Nationalspieler und habe auch manchmal was getrunken. Mein Glück war, dass es keine Fotos gab. Wir sind alt genug, Verantwortung zu übernehmen. Aber es ist privat."

Und das ausgerechnet aus dem Mund des Trainers, der, so plauderte es Ex-Schützling Nasri in Frankreich aus, seinen Spielern zur Vorbeugung von Muskelverletzungen Sex nach Mitternacht verbietet - so könnte man jetzt zumindest spotten. Doch Guardiola dementierte die angebliche Regel lachend: "Es ist unmöglich, gut Fußball zu spielen, wenn du keinen Sex mit deiner Partnerin hast. Unmöglich! Ich würde es niemals verbieten. Sie sollen es so oft machen, wie sie möchten."

Klopp gegen "die bis jetzt größte Überraschung"

Daran muss sich Jürgen Klopp wohl gewöhnen, jetzt, da er erstmals den Premier-League-Gipfel erobert hat: Wenn er schon nicht vom Titel reden will, tut es eben der Gegner für ihn. Auch Claude Puel, Coach von Liverpools Gastgeber Southampton am Samstag (16 Uhr, LIVE! bei kicker.de), nannte die Reds bei seiner Pressekonferenz "Titelfavorit" und Klopp "einen sehr guten Trainer" - die letzten Wochen mit neun Pflichtspielsiegen und einem Remis stützen diese Ansicht eindrucksvoll. Doch auch Klopp weiß mit Lob zu schmeicheln.

Southampton sei für ihn "bis jetzt die größte Überraschung", gab Klopp eine Meinung kund, die er nicht exklusiv hat: Obwohl mit Ronald Koeman der Trainer (zu Everton) und mit Mané der talentierteste Spieler (zu Liverpool) wegzog, ist Southampton als Zehnter fern jeder Abstiegsgefahr, überzeugt mit ansehnlichem Fußball, was Liverpool üblicherweise entgegenkommt. "Sie haben einen unglaublichen Job gemacht, den Trainer großartig ersetzt. Und Redmond (drei Tore, d.Red.) ist ein ziemlich guter Mané-Ersatz", so Klopp. "Aber wir wollen hinfahren und gewinnen, nicht ihre Scouting-Abteilung abfeiern."

Die des FC Barcelona soll indes auf einen Klopp-Schützling aufmerksam geworden sein. "Coutinho (fünf Tore, fünf Assists und jetzt ein Traumtor für Brasilien, d.Red.) ist einer der wenigen, die Barça besser machen würden", schwärmte Klublegende Xavi gerade erst. Klopps simple Antwort: "Es geht darum, eine Perspektive zu schaffen, dass niemand mehr weg will. Am Ende wird es nicht ums Geld gehen. Wenn es einen Klub gibt, der doppelt so viel zahlt wie wir, bringe ich ihn da hin. Wer wäre ich denn, wenn ich sagen würde, denke nicht an deine Familie, deine Kinder und Enkel?" Besorgt sei er jedenfalls nicht. "Coutinho passt sehr gut hierher."

Chelsea gewinnt Oktober-Double - Stolperfalle Middlesbrough?

Nehmen die Konkurrenten Liverpool jetzt anders wahr? "Chelsea vielleicht", erwiderte Klopp am Donnerstag lachend auf diese Frage, "sie haben ihre Taktik geändert nach dem Spiel gegen uns!" Fakt ist: Seit die Blues mit einer Dreierkette spielen (Azpilicueta, David Luiz, Cahill), gewinnen sie jedes Ligaspiel zu null (2:0, 3:0, 4:0, 2:0, 5:0), sind erster Verfolger der Reds. Fakt ist aber ebenso: Trainer Antonio Conte wechselte nicht nach dem 1:2 gegen Liverpool, sondern erst acht Tage später - als er bei Arsenal zur Pause mit 0:3 zurücklag. So begann der meisterhafte Lauf, der Conte inzwischen zum Trainer und Hazard zum Spieler des Monats Oktober gemacht hat. Die Reise zu Aufsteiger Middlesbrough am Sonntag (17 Uhr) könnte dennoch unangenehm werden: Der Tabellen-15. erarbeitete sich zuletzt Punktgewinne bei Arsenal (0:0) und bei ManCity (1:1).

jpe