Bundesliga

Embolos Verständnis - Di Santo in ungeeigneter Rolle

Schalke-Trainer Weinzierl überrascht zum Ligastart

Embolos Verständnis - Di Santo in ungeeigneter Rolle

Zunächst Bankdrücker am ersten Bundesliga-Spieltag: Schalkes Rekordeinkauf Breel Embolo.

Zunächst Bankdrücker am ersten Bundesliga-Spieltag: Schalkes Rekordeinkauf Breel Embolo. imago

Ob er von seiner Nichtberücksichtigung ebenso überrascht gewesen ist wie viele andere? Auf kicker-Nachfrage kommentierte Embolo die Lage der Dinge professionell. "Nein", sagte er nach der 0:1-Niederlage , er sei nicht überrascht gewesen. "Ich denke, dass wir viele Spieler mit hoher Qualität haben", sagte der 19-Jährige. Mit der Bankrolle zum Anpfiff habe er "gut leben" können. "Ich habe noch Zeit. Wir haben noch viele Spiele, die auf uns zukommen."

Stimmt natürlich. Und dass der Ex-Profi des FC Basel in einer für ihn neuen Liga und bei einem so großen Klub wie Schalke 04 Zeit benötigt, um sich zurechtzufinden, wird man ihm sicher zugestehen. Andererseits hat Embolo in weiten Teilen der Schalker Vorbereitung auf dem rechten Flügel gespielt - zumeist in den Trainingsspielen und freilich auch in den Tests. Da deutete der Schweizer Nationalspieler seine Durchschlagskraft durchaus an. Den Spieler, der mit 22,5 Millionen Euro Ablöse so viel gekostet hat wie vor ihm kein anderer Schalker, dann ohne erkennbare Not zum Auftakt draußen zu lassen, ist verwunderlich.

Spielersteckbrief Embolo
Embolo

Embolo Breel

Spielersteckbrief Di Santo
Di Santo

Di Santo Franco

Bundesliga - 1. Spieltag
mehr Infos

Di Santo muss ins Zentrum

Zumal sich die gewählte Alternative namens Franco di Santo per se weniger dadurch auszeichnet, ein herausragender Flügelspieler zu sein. Dieses Experiment ging schon einmal in der Vorsaison schief, als Weinzierls Vorgänger André Breitenreiter den Südamerikaner beim 2:3 im Derby bei Borussia Dortmund im November auf die Außenbahn beorderte (kicker-Note 5 für di Santo). Unter Breitenreiter blieb es das erste und einzige Mal.

Di Santo sieht sich selbst als das, was seine Rückennummer symbolisiert - der Argentinier ist ein Neuner. Ein Vollstrecker, kein Flankengeber. Niemand, der sich von außen in die Mitte tankt. Insofern kann man ihm nicht einmal übelnehmen, dass er seine Rolle im Spiel gegen Eintracht Frankfurt nicht zufriedenstellend ausgefüllt hat und in der Pause durch Embolo ersetzt worden ist. Di Santo muss ins Zentrum. Entweder als alleinige Spitze oder an der Seite von Klaas Jan Huntelaar. Bei dem Niederländer käme übrigens auch niemand auf die Idee, ihn auf den Flügel zu beordern.

Toni Lieto

So viele Dauerkarten haben die Bundesligisten verkauft