Bundesliga

"Komplett verpennt": Weinzierl beklagt Schalker Stotterstart

Keine Initialzündung nach gehaltenem Elfmeter und Roter Karte

"Komplett verpennt": Weinzierl beklagt Schalker Stotterstart

Sichtlich bedient: Die Mienen der Schalker nach Schlusspfiff sprachen Bände.

Sichtlich bedient: Die Mienen der Schalker nach Schlusspfiff sprachen Bände. imago

Eine Auftaktpleite für Markus Weinzierl? Das Gefühl kennt er nur allzu gut. Zum fünften Mal im fünften Versuch verlor der ehemalige Augsburg-Coach das erste Bundesliga-Match der Saison - und das in diesem Fall vollkommen verdient.

Dass Schalke nicht schon nach einer Viertelstunde hoffnungslos zurücklag, war viel Dusel und Ralf Fährmann zu verdanken. Eine Chance für Gacinovic (4.), eine Großchance Hrgotas (8.), von Fährmann an die Latte gelenkt, und eine weitere Gelegenheit für Meier (9.) stellten die totale Dominanz der Hessen bei Temperaturen um die 35 Grad unter Beweis. In der 13. Minute klingelte es dann, nachdem Naldo zweimal nicht ausreichend klären konnte. Meier war der Nutznießer. "In den ersten zwanzig Minuten haben wir das Spiel verschlafen und die Anfangsphase komplett verpennt", erklärte Weinzierl gegenüber Sky. "Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Da haben wir keine Zweikämpfe gewonnen und uns den Schneid abkaufen lassen. Dadurch haben wir den Gegner stark gemacht."

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Was bei Schalke alles schief lief

Die Gründe für den Schalker Stotterstart waren vielfältig: Die Abwehr wirkte alles andere als sattelfest und offenbarte Abstimmungsprobleme. Caicara und Kolasinac, der überraschend den Vorzug vor Baba erhalten hatte, patzten ein ums andere Mal offensiv wie defensiv, di Santo kam auf der ungewohnten Rolle als rechter Außenstürmer überhaupt nicht zurecht. Weinzierl erlöste ihn zur Pause, Embolo kam in die Partie. Auch Kolasinac wurde im Verlauf der zweiten Hälfte folgerichtig für Baba ausgetauscht. Und Olympia-Held Max Meyer? War von seinem ständigen Bewacher Hasebe komplett abgemeldet.

Das aggressive Pressing der Frankfurter offenbarte zudem die massiven Probleme der Schalker im Spielaufbau, zahlreiche Abspielfehler waren die Folge. Fährmann geriet bei seinen Befreiungsschlägen immer wieder in die Bredouille. Bei langen Bällen hieß es beinahe jedes Mal: "Alarmstufe Rot". Da hätten die Frankfurter seine Mannschaft "schlecht aussehen lassen", erklärte Weinzierl.

Huntelaar vergibt die Riesenchance

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In der zweiten Hälfte lief es zwar ein wenig flüssiger bei S04, auch weil sich Frankfurt nun weiter zurückzog und die drei Neuen (Bentaleb kam in der 74. Minute und hatte einige gute Szenen) Schwung brachten. Doch auch Meiers verschossener Elfmeter (68.) und die Rote Karte von Hector nach Notbremse an Huntelaar (79.) sorgten nicht mehr für die Wende. Gegen die kampfstarken Hessen sprangen in der Schlussphase zwar noch einige Chancen heraus, es fehlte aber auch das Abschlussglück. Die beste Gelegenheit vergab Huntelaar nach einem Freistoßtrick, der direkt auf den Platzverweis folgte.

Seit März 2010 konnte Schalke in Frankfurt nicht mehr gewinnen, diesmal sprang nicht mal ein Punkt heraus. "Wir müssen die Lehren aus dem Spiel ziehen", sagte ein enttäuschter Weinzierl. Und das möglichst schnell: S04 droht sonst ein völliger Fehlstart in die neue Saison. Der nächste Gegner nach der Länderspielpause heißt Bayern München.

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