Frauen

Hrubesch erfüllt seine Mission - und bleibt vorerst im Amt

Warten auf Voss-Tecklenburg

Hrubesch erfüllt seine Mission - und bleibt vorerst im Amt

Führte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft zur WM-Qualifikation: Horst Hrubesch.

Führte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft zur WM-Qualifikation: Horst Hrubesch. Getty Images

"Wir haben gewusst, dass dieses Szenario kommen könnte", wird Hrubesch auf der DFB-Homepage zitiert. Er habe sich auf diese Verlängerung seines Engagements eingestellt, "obwohl wir natürlich alle gehofft hatten, dass es Martina mit der Schweiz auch direkt zur WM schafft". Voss-Tecklenburgs Belegschaft verspielte allerdings die direkte WM-Qualifikation, kam in Polen nicht über ein 0:0 hinaus – und muss nun in den Playoffs um die Zulassung für diesen globalen, auf Nationalmannschaftsebene bedeutendsten Wettstreit kämpfen. Erst danach wird sich die 50-jährige Trainerin wie abgemacht ihrer Aufgabe beim DFB widmen.

Hrubeschs perfekte Bilanz

Der wird im kommenden Jahr ganz sicher bei der Weltmeisterschaft in Frankreich vertreten sein. Das völlig zitterfreie 8:0 (3:0) auf den Färöern beseitigte die letzten Zweifel. Unter der Anleitung von Steffi Jones holprig gestartet, gelang der deutschen Auswahl mit Interimstrainer Hrubesch die letztlich souveräne Qualifikation. "Der Spaß ist wieder zurückgekommen", befindet der 67-jährige Fußballlehrer, schon in den Spielen zuvor sei eine Positiv-Entwicklung deutlich sichtbar gewesen. Fünf Pflichtspiele begleitete Hrubesch als Chef der deutschen Frauen, sein Team gewann sie allesamt.

WM-Qualifikation (Frauen) - Tabelle - Gruppe 5
Pl. Verein Punkte
1
Deutschland Deutschland
21
2
Island Island
17
3
Tschechien Tschechien
14
Trainersteckbrief Hrubesch
Hrubesch

Hrubesch Horst

Trainerinsteckbrief Voss-Tecklenburg
Voss-Tecklenburg

Voss-Tecklenburg Martina

Deutschland - Die letzten Spiele
Island Island (H)
3
:
1
Österreich Österreich (A)
2
:
3

"Klar, es ging in erster Linie darum, dass wir uns direkt qualifizieren", so Hrubesch. Darüber hinaus indes wollte er die vom Erfolgsweg abgekommene Mannschaft wieder an ihre fußballerische Ideallinie heranführen, sodass sie "einfacher und klarer" spielt. Zuletzt habe sein Team einen "guten Schritt nach vorne" geschafft. Dass dies "nur ein Anfang" auf dem Weg zurück in die Weltspitze sei, merkt Hrubesch jedoch ebenso an.

Trainingsarbeit im Fokus

Gewiss: Die Lehrgänge bis zur WM sollten das Leistungsvermögen des deutschen Kaders tunlichst erhöhen. "Unser Vorteil ist", so Hrubesch, "wir sind frühzeitig qualifiziert und haben Zeit, mit der Mannschaft zu arbeiten." All die Maßnahmen, die bis zum finalen Mandatswechsel ergriffen werden, seien mit der bald amtierenden Bundestrainerin abgestimmt, betont er. Deutschland wird auf Geheiß von Voss-Tecklenburg beispielsweise weder beim She-Believes-Cup mitwirken noch im Teilnehmerfeld des Algarve-Cups stehen. In den Vordergrund soll stattdessen die detaillierte Trainingsarbeit gerückt werden.

Hrubesch, dem die Zusammenarbeit mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft "Riesenspaß" bereitet, wird im Oktober und November nochmals mit dieser Elite-Truppe zusammentreffen, zum Training und zu ersten, noch nicht endgültig terminierten WM-Tests. Schon jetzt, nach der geglückten Qualifikationsmission, ist ihm klar: Als Trainer diesem deutschen Frauen-Team vorzustehen, "ist eine Erfahrung, für die ich dankbar bin".

kon