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Frauen-Fußball, Nationalmannschaft - Martina Voss-Tecklenburg: "Wir wollen in die Weltspitze zurück"

DFB stellt die neue Bundestrainerin vor

Voss-Tecklenburg: "Wir wollen in die Weltspitze zurück"

Wechsel vollzogen: Martina Voss-Tecklenburg trainiert nun die deutsche Frauen-Nationalmannschaft.

Wechsel vollzogen: Martina Voss-Tecklenburg trainiert nun die deutsche Frauen-Nationalmannschaft. imago

"Sie war unsere erste Wahl. Wir gehen in eine gute Zukunft und sind davon überzeugt, dass sie an die frühere Erfolge anknüpfen kann", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. Und DFB-Direktor Oliver Bierhoff ergänzte: "Wir sind davon überzeugt, dass sie die Richtige ist."

Martina Voss-Tecklenburg verfolgte die Lobeshymnen der Männer neben ihr auf dem Podium mit einem Lächeln. Der 50-Jährigen, die während ihrer Spielerkarriere 125 Länderspiele absolviert hat, ist die Freude auf ihre neue Aufgabe förmlich anzusehen. "Ich habe große Lust darauf", betont sie, "bin mir aber auch der Verantwortung bewusst. Die Aufgabe ist fordernd und spannend." Und: "Ich bin froh, dass es endlich losgeht. Es hat ja lange genug gedauert."

Erfolge in der Schweiz

Eigentlich hätte die Vorstellung der neuen Bundestrainerin schon vor zweieinhalb Monaten über die Bühne gehen sollen. Zu diesem Zeitpunkt war Martina Voss-Tecklenburg aber noch verhindert – unplanmäßig. Die gebürtige Duisburgerin wollte eigentlich die Qualifikation für die WM 2019 mit der Schweizer Nationalmannschaft, deren Trainerin sie sieben Jahre lang war, erfolgreich abgeschlossen haben. Letztlich landeten die Schweizerinnen aber nur auf dem 2. Gruppenplatz hinter Schottland und mussten in die Play-offs, um sich für das Turnier in Frankreich zu qualifizieren. Auch das misslang, denn die Schweiz scheiterte vor zweieinhalb Wochen am Europameister Niederlande.

Voss-Tecklenburgs gutem Ruf als Trainerin schadet das nicht, sie hat mit den Eidgenossinnen in den vergangenen Jahren mehr erreicht, als man in der Alpenrepublik ursprünglich mal zu hoffen gewagt hatte. 2015 zog die Schweiz bei der WM in Kanada sogar ins Achtelfinale ein.

"Ich möchte Titel gewinnen"

Beim DFB ist die Erwartungshaltung naturgemäß höher. Die verkorkste EM im vergangenen Jahr in den Niederlanden unter der damaligen Trainerin Steffi Jones soll als einmaliger Ausrutscher in die Historie des deutschen Frauenfußballs eingehen. "Wir wollen in die Weltspitze zurück", kündigte Voss-Tecklenburg, deren Vertrag bis 2021 läuft, selbstbewusst an. Eine konkrete Zielsetzung für die am 7. Juni beginnende WM in Frankreich wollte sie aber noch nicht nennen. "Dafür ist es noch zu früh. Ich muss erstmal die Mannschaft richtig kennenlernen." Die erste Gelegenheit zum intensiven Austausch mit den Spielerinnen gibt es ab dem 14. Januar im einwöchigen Trainingslager im südspanischen Marbella. Und ein Ziel ließ sich die neue Bundestrainerin dann doch noch entlocken: "Ich möchte Titel gewinnen. Ich war noch nie Weltmeisterin."

Gunnar Meggers