Pokalfinale mit Lyon oder Testspiel mit der Nationalelf? Patrick Müller (li. OL-Torjäger Benzema). imago
Der Nationalverteidiger in Diensten des französischen Serienmeisters, der nach einem Kreuzbandriss im Dezember um Spielpraxis ringt, will nach eigenem Wunsch beim Testspiel der EURO-Gastgeber am Samstag gegen die Slowakei unbedingt mitwirken. Gleichzeitig bestreitet jedoch "OL" das Cup-Finale gegen Paris St. Germain. "Wir werden ihn unterstützen, aber es war seine eigene Entscheidung. Er will unbedingt bei der EM spielen", sagte Nationalcoach Jakob "Köbi" Kuhn. Lyon wollte sich zunächst nicht über mögliche rechtliche Konsequenzen für Müller äußern. Jedoch erwarten die Anwälte des Schweizer Verbandes keine Sanktionen.
Lyon wollte Müller nicht freigeben, obwohl eine entsprechende Freigabe-Regel des Fußball-Weltverbands FIFA besagt, dass Spieler 14 Tage vor Beginn eines internationalen Turniers freigegeben werden müssen. Das EM-Eröffnungsspiel zwischen der Schweiz und Tschechien steigt am 7. Juni in Basel.
Ein Schweizer Radiosender meldete inzwischen, dass Müller aus Lyon abgereist und auf dem Weg ins Schweizer Trainingslager nach Lugano sei. Derweil sei der Olympique-Tross ohne den 31-Jährigen nach Paris aufgebrochen.
Kuhns Personalsorgen
Sprang noch auf den EM-Zug: Thomas Häberli (li., gegen Basel Benjamin Huggel). imago
Fabio Coltorti, der als dritter Torwart hinter Diego Benaglio und Pascal Zuberbühler vorgesehen war, reiste erkrankt schon am Montag wieder aus dem Trainingslager in Lugano ab. Für ihn berief Kuhn Grasshoppers-Schlussmann Eldin Jakupovic. Nun wurde auch der Ausfall von N'Kufo traurige Gewissheit. Der Angreifer, mit 22 Saisontreffern zweitbester Torschütze der niederländischen Ehrendivision, leidet an einem Sehnenanriss an den Adduktoren.
Für ihn steht nun Thomas Häberli im Kader. Der Stürmer in Diensten des Vizemeisters Young Boys Bern, der es in der abgelaufenen Saison auf 18 Tore brachte und damit hinter Teamkollege Hakan Yakin den zweiten Platz der Torschützenliste belegte, hat bislang erst ein Länderspiel bestritten.
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Die (Verletzungs-)Pechsträhne der Eidgenossen ist damit aber noch nicht abgerissen. Bundesliga-Profi Steve von Bergen von Hertha BSC Berlin muss ebenfalls passen. Der Abwehrspieler erlitt bei einem Sturz im Dienstagtraining einen Bruch des vierten Mittelknochens der rechten Hand. Nach einer Untersuchung bei einem Handspezialisten am Mittwochabend reiste er aus dem Mannschaftsquartier ab.
Schmerz, lass nach: Tranquillo Barnetta nach dem Foul von Gelson Fernandes. dpa
Verletzt ist zudem der Leverkusener Tranquillo Barnetta. Der Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen erlitt nach einem Foul von Gelson Fernandes eine Bänderzerrung und eine Kapselverletzung am linken Knöchel. Allerdings sind die Schweizer Mannschaftsärzte optimistisch, dass Barnetta bis zum Turnierauftakt wieder einsatzbereit ist.
Kuhn hatte seinen vorläufigen EM-Kader am Montag in Lugano zusammengezogen. Dort bereiten sich die Eidgenossen bis zum 28. Mai vor. Nach dem Testspiel gegen die Slowakei folgt am 30. Mai noch ein Spiel gegen Liechtenstein.
