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Cazorla über Villa: "Ein fundamentaler Verlust"

Spanien: Toptorjäger muss für die EM passen

Cazorla über Villa: "Ein fundamentaler Verlust"

Zum Zuschauen verurteilt: David Villa.

Zum Zuschauen verurteilt: David Villa. imago

Die spanische Nationalmannschaft erreichte das österreichische Schruns um 19.30 Uhr, die Vorbereitung auf die Titelkämpfe in Polen und der Ukraine begann aber mit einer schlechten Nachricht. Toptorjäger Villa muss für die EM passen.

Der 30-Jährige hatte sich am 15. Dezember im Halbfinale der Klubweltmeisterschaft gegen den katarischen Klub Al-Sadd (4:0) einen Schienbeinbruch zugezogen, seitdem gab es einen Wettlauf mit der Zeit. Den hat Villa verloren.

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In den letzten Tagen hatte der Angreifer mit Juniorenmannschaften des FC Barcelona trainiert, um sich in Form zu bringen. Nach dem abschließenden Training am Dienstag hat er Vincente del Bosque angerufen und ihn von seinem Verzicht unterrichtet. Es macht keinen Sinn, ließ Villa seinen Nationaltrainer wissen. Sein Gesundheitszustand sei "nicht wirklich gut". Villa ist mit 51 Toren in 82 Länderspielen Rekordschütze der "La Roja".

Am Tag nach dieser Negativmeldung hat sich die spanische Auswahl auf diese Situation weitestgehend mental eingestellt. "Natürlich ist sein Ausfall ein fundamentaler Verlust", sagte Santi Cazorla. "Ohne ihn wären wir wohl kaum Europa- und Weltmeister geworden." Doch ist Spanien aufgrund seiner Spielweise nicht mehr explizit auf Einzelkönner angewiesen. "Wir haben seit 2008 eine gewisse Spielweise und eine entsprechende Einstellung, so dass wir gewisse Ausfälle kompensieren können", sagte der Offensivspieler des FC Malaga, der nach Villas Absage "keinen größeren Druck" und "mehr Möglichkeiten für die anderen Angreifer" sieht.

Spanien trainiert für die Titelverteidigung wieder in Schruns.

Spanien trainiert für die Titelverteidigung wieder in Schruns. Getty Images

Auch David de Gea, aktuell dritter Torwart in Schruns und ein potenzieller Streichkandidat nach der Ankunft von Victor Valdez (FC Barcelona), zeigt sich bei seiner erstmaligen Nominierung durch Trainer Vicente del Bosque von der Stimmung im Team sehr angetan. "Es ist ein Gruppe von Freunden", sagt der Keeper von Manchester United, "und so etwas kann auch Ausfälle wie den von Villa kompensieren".

Schruns ist übrigens für die Spanier ein sehr gutes Pflaster, denn dort haben sie sich auch für das WM-Turnier in Südafrika vorbereitet, das mit dem Titel endete. "Wenn wir Weltmeister werden, kommen wir wieder", sagte Nationaltrainer del Bosque damals. Und löste das Versprechen ein. Im Vergleich zu damals war allerdings der Zuschauerandrang am Mittwoch beim ersten öffentlichen Training überschaubar. Das mag am Eintrittsgeld von zehn Euro gelegen haben, oder weil einige der großen Stars noch nicht da sind - Xavi, Iniesta & Co spielen am Freitag noch um den Copa del Rey gegen Bilbao.

Von del Bosque gab es bisher noch keine O-Töne zu hören. Der 61-Jährige wird aller Voraussicht nach erst am Wochenende zu den Medien sprechen.

Aus Schruns berichtet Jörg Wolfrum

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