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EM-Splitter: Ballack kritisiert DFB-Team - UEFA ermittelt

Kurzmeldungen zur Europameisterschaft

EM-Splitter: Ballack kritisiert DFB-Team - UEFA ermittelt

Fand drastische Worte für das DFB-Team: Michael Ballack.

Fand drastische Worte für das DFB-Team: Michael Ballack. Getty Images

+++ Ungarn und Rumänien drohen Strafen +++

Die Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hat Ungarn und Rumänien ins Visier genommen. Die ungarischen Anhänger zündeten im Gruppenspiel gegen Österreich (2:0) Pyrotechnik, die Fans der Rumänen in der Partie gegen die Schweiz (1:1). Gegen beide Verbände wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

+++ Ballack bemängelt: "Wollen den Ball ins Tor tragen" +++

Der langjährige Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack hat seine Nachfolge-Generation für ihre brotlose Kunst kritisiert. "Dieser Mannschaft fehlen ein bisschen Persönlichkeit und Charakter", sagte der 39-Jährige als Experte des US-Senders "ESPN" infolge der Nullnummer im zweiten Gruppenspiel gegen Polen.

"Die Schwäche dieses Teams ist, dass sie alles schön machen und den Ball ins Tor tragen wollen", ergänzte Ballack: "Natürlich will man schönen Fußball spielen. Aber manchmal muss man sich auch einfach darauf konzentrieren zu gewinnen." Die Polen seien beim enttäuschenden 0:0 in Saint-Denis "das bessere Team" gewesen, ergänzte der "Capitano". Zudem hätten die Spieler, die eingewechselt wurden, "nichts geändert."

+++ Englands Experten loben Brych +++

Englische Experten haben den deutschen Schiedsrichter Dr. Felix Brych für dessen souveräne Leitung des britischen Bruderduells England gegen Wales (2:1) am Mittwochnachmittag gelobt. Der Münchner habe "das Spiel, das teilweise einem echten britischen Kampf glich, wirklich sehr gut geleitet", kommentierte der frühere Spitzen-Schiedsrichter Graham Poll in seiner Kolumne für die Zeitung "Daily Mail": "Das deutsche Team war hervorragend." Auch der frühere Nationalspieler Martin Keown war voll des Lobes: "Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn man den Schiedsrichter überhaupt nicht wahrnimmt."

Möglicherweise lag es am späten Siegtor von Daniel Sturridge in der Nachspielzeit, dass es keine Beschwerde über den nicht gegebenen Elfmeter für England in der 32. Minute gab. Dem Waliser Ben Davies war der Ball im eigenen Strafraum klar an die Hand gesprungen, Brych hatte aber weiterlaufen lassen. Fachmann Poll schrieb von einer "korrekten" Entscheidung. Auch Hellmut Krug, Schiedsrichter-Manager der DFL, lobte ihn im kicker exklusiv. Zudem wurde Brych und seinem Team hoch angerechnet, erkannt zu haben, dass Englands Jamie Vardy vor dessen Ausgleichstreffer (56.) der Ball vom Waliser Ashley Williams vorgelegt worden war und der Stürmer somit nicht im Abseits stand. "Es wäre einfach gewesen, diese Situation falsch zu bewerten", meinte Poll und lobte Linienrichter Stefan Lupp ausdrücklich dafür.

+++ ZDF stellt neuen Rekord auf +++

Zuschauer-Magneten: Das deutsche Spiel sorgte für neue Rekord-Quoten im ZDF.

Zuschauer-Magneten: Das deutsche Spiel sorgte für neue Rekord-Quoten im ZDF. Getty Images

Die Fußballbegeisterung der Fernsehzuschauer wird immer größer. 27,32 Millionen Fans verfolgten das 0:0 von Deutschland gegen Polen im ZDF. Die Übertragung des zweiten EM-Gruppenspiels der DFB-Auswahl erreichte einen bemerkenswerten Marktanteil von 73,3 Prozent. Damit wurden die hohen Werte des ersten Matchs gegen die Ukraine (26,57 Millionen Zuschauer und 68,5 Prozent Marktanteil) nochmals übertroffen. Am Donnerstagabend entschieden sich drei von vier TV-Zuschauern, die um 21 Uhr ihr TV-Gerät eingeschaltet hatten, für den Auftritt des Weltmeisters. Die Nullnummer gegen Polen ist damit die meistgesehene TV-Sendung im Jahr 2016.

+++ Keane pöbelt gegen Journalisten und "würde Hazard umgrätschen" +++

Dass Roy Keane selten ein Blatt vor den Mund nimmt, ist ein offenes Geheimnis. Das zeigte der irische Co-Trainer auch auf der Pressekonferenz vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Belgien. "Wir sollen der Favorit sein?", antwortete er einem belgischen Reporter und ergänzte im Gelächter der anwesenden Pressevertreter: "Du hast doch getrunken!" Auch für Begliens Superstar Eden Hazard hielt die ManUnited-Legende ein paar warme Worte bereit: "Wenn ich mit jemandem zusammenspielen würde, der ständig seinen Wechselwillen kundtut, dann würde ich ihn im Training umgrätschen."

kon/sid/dpa