DFB-Pokal

Ujah lässt Köln trauern - Gladbach zu effizient für S04

Klare Siege für Dortmund, Leverkusen und Augsburg

Ujah lässt Köln trauern - Gladbach zu effizient für S04

Dortmunds Castro war an fast allen fünf Dortmunder Toren beteiligt. Hier erzielt er das zwischenzeitliche 2:1.

Dortmunds Castro war an fast allen fünf Dortmunder Toren beteiligt. Hier erzielt er das zwischenzeitliche 2:1. Getty Images

Castro fast immer dabei, wenn es klingelt

Borussia Dortmund schenkte am frühen Mittwochabend dem SC Paderborn die ersten Gegentreffer unter dem neuen Trainer Stefan Effenberg ein und gewann nach einem bitteren Rückstand noch souverän. Die Ostwestfalen zeigten vom Anpfiff weg wenig Respekt vor dem BVB und verzeichneten erste Chancen. Jubeln konnte der Zweitligist allerdings nach einem Doppel-Blackout von Dortmunds Keeper Bürki. Erst brachte er Gündogan in Bedrägnis, dann ließ er sich den Ball im eigenen Fünfer von Lakic abluchsen, der vollstreckte. Die Tuchel-Elf schüttelte sich kurz und schlug dann auch ohne Goalgetter Aubameyang eiskalt zurück. Ramos glich aus, Castro drehte den Spieß um, und Kagawa besorgte eine beruhigende 3:1-Halbzeitführung. Im zweiten Abschnitt ließen die Hausherren keinen Zweifel aufkommen, wer den Platz als Sieger verlässt. Gündogan legte per Elfmeter, Castro besorgte das 5:1, der eingewechselte Piszczek machte das halbe Dutzend voll und Mkhitaryan besorgte den 7:1-Endstand.

Brandt und Kießling glänzen als Vollstrecker und Vorbereiter

Leverkusen musste nur den Rhein überqueren, 12 Kilometer weiter wartete die Viktoria aus Köln. Schon im Sommer trafen sich beide Klubs zu einem Testspiel, damals glich Kießling spät zum 1:1 aus. Der Stürmer-Routinier der Werkself saß diesmal draußen und konnte mit ansehen, wie vor allem der Youngster Brandt eine sehr starke erste Halbzeit spielte. Das 1:0 besorgte er selbst, die Treffer von Bellarabi und Chicharito legte er teilweise traumhaft auf. Schon zur Halbzeitpause war mit dem 0:3 das Thema Pokalüberraschung für den Regionalligisten gegessen. Brandt hatte auch in Hälfte zwei noch richtig Lust und legte den zweiten Treffer von Chicharito mustergültig auf. Das 5:0 durfte dann der eingewechselte Kießling erzielen, der zudem Yurchenkos Treffer zum 6:0-Endstand auflegte.

Augsburg im Stile eines Bundesligisten

Freiburg, der Zweitliga-Spitzenreiter, gegen FC Augsburg, Tabellenletzter der Bundesliga. Die Favoritenrolle war vor dem Spiel schwer auszumachen, doch sobald der Ball lief, war der Klassenunterschied zu erkennen. Die Augsburger agierten überlegen und nutzten ihre Chancen eiskalt. Ji entwischte durch die Abwehrzentrale und schob überlegt ein, Esswein zielte mit links genau ins lange Eck und münzte das Geschehen in eine verdiente Führung um. Direkt nach dem Seitenwechsel machte Caiuby den dritten Treffer für die Fuggerstädter und zog damit den Breisgauern endgültig den Zahn. Zwar mühte sich die Streich-Elf, den Anschlusstreffer zu erzielen, doch nicht einmal das war den Badenern vergönnt.

Feick, Heidenheims Matchwinner im Nervenspiel

Im Zweitliga-Duell zwischen Sandhausen und Heidenheim waren in den ersten 45 Minuten kaum Torraumszenen zu bestaunen. Das Geschehen spielte sich zumeist im Mittelfeld ab, wo sich beide Teams beharkten. Nach knapp einer Stunde wurde es dann dafür schlagartig spannungsgeladener. SVS-Abwehrmann Hübner holte Grimaldi von den Beinen und sah Rot – den fälligen Strafstoß konnte Keeper Knaller gegen Leipertz allerdings parieren. In Überzahl drängte der FCH dennoch auf den Führungstreffer, doch zweimal wurden Abschlüsse auf der Linie geklärt. Bis zum Ende der regulären Spielzeit wollte die Schmidt-Elf die Entscheidung erzwingen, doch der dezimierte SVS rettete sich nach der Verlängerung in das Elfmeterschießen. Bei diesem Nervenspiel hatten die Heidenheimer die größere mentale Stärke - Feick verwandelte den entscheidenden Ball zum 4:3 i.E.

Gladbach besiegt Schalke erneut - Sommer und Stindl die Sieggaranten

Die Gladbacher Stindl und Hazard jubeln, die Schalker Höwedes und Goretzka sind bedient.

Die Gladbacher Stindl und Hazard jubeln, die Schalker Höwedes und Goretzka sind bedient. Getty Images

Am vergangenen Sonntag trafen sich Gladbach und Schalke in der Liga (3:1), im Pokalspiel in Gelsenkirchen am Mittwochabend wollten die Königsblauen Revanche nehmen. Ohne den gesperrten Geis erarbeitete sich die Breitenreiter-Elf in Hälfte eins eine Vielzahl von Chancen, doch S04 hatte Pech bei Huntelaars Pfosten-Kopfball oder musste die Klasse von Gladbachs Keeper Sommer anerkennen. Unmittelbar vor der Pause gab es dafür die Strafe: Matip leistete sich im Spielaufbau einen kapitalen Bock, Stindl nutze das eiskalt aus und brachte die Borussia mit dem ersten Torschuss in Front. Schalke kam wütend aus der Kabine, drängte auf den Ausgleich. Die Schubert-Welf dagegen setzte auf Konter – mit Erfolg. Stindl entwischte, Schalkes Ersatzkeeper Gspurning foulte den Offensivmann und Hazard vollstreckte den Elfmeter zum 2:0. Die Schalker Antwort kam prompt, aber die Angriffe blieben zu wenig durchdacht, so dass die VfL-Abwehr immer wieder klären konnte. Je länger die Partie dauerte, desto nervöser wurden die Knappen, die weitere Tempogegenstöße fürchten mussten. Gladbach wurde ballsicherer und brachte den Vorsprung erstaunlich locker über die Zeit.

Ujahs Tor entscheidet - Gutes Omen für Werder?

Dreimal gab es bisher das Duell im Pokal zwischen Werder Bremen und dem 1. FC Köln. 1961, 1978 und 1991 – das besondere daran: Der jeweilige Sieger durfte hernach den Pott hochhalten. Im Zweitrunden-Duell konnten sich die Norddeutschen zunächst auf den Ex-Kölner Ujah verlassen, der Werder in Front schoss und danach das Jubeln ausließ. Der Nigerianer sprühte in den ersten 45 Minuten vor Energie und hätte beinahe nachgelegt, aber der Stürmer scheiterte an FC-Keeper Horn. Mit Wiederbeginn wurde der Geißbock-Klub stärker. Modeste traf nach rund einer Stunde nur den Pfosten, weitere Chancen ließ der FC liegen. Bremen kam nur noch sporadisch vor das Tor der Gäste, verpasste jedoch den vorentscheidenden zweiten Treffer.

Harnik und Maxim hieven den VfB weiter

Die in der Bundesliga spektakulär kriselnden Stuttgarter traten bei Regionalligisten Carl Zeiss Jena an und konnten sich in der Anfangsphase auf die diesmal an den Tag gelegte Kaltschnäuzigkeit von Harnik verlassen. der Offensivmann setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und vollstreckte gekonnt. Danach agierten die Schwaben nicht so überlegen, doch konnten die Thüringer speziell in ihrer besseren zweiten Hälfte die Unkonzentriertheiten der Zorniger-Elf nicht ausnutzen. Der VfB verwaltete den knappen Vorsprung einigermaßen souverän, ein zweiter Treffer für den Bundesligisten hätte das Duell entschieden, so blieb es aber bis zum Schlusspfiff spannend. Eine Überraschung wollte dem Viertligisten jedoch nicht gelingen, zumal Maxim in der Nachspielzeit einen Handelfmeter zum 2:0 verwandelte.

Braunschweig lässt in Reutlingen nichts anbrenen

Fünftligist Reutlingen hatte in der 1. Pokalrunde den Zweitligisten Karlsruher SC ausgeschaltet, dementsprechend konzentriert gingen die klar favorisierten Braunschweiger das ungleiche Duell an. Holtmann und Berggreen brachten die Niedersachsen schon vor dem Halbzeitpfiff in ruhigere Gewässer, nach der Pause legten erneut Holtmann und Ademi munter nach und fuhren einen ungefährdeten 4:0-Sieg ein.

bst

Spieltagsbilder 2. Runde 2015/16