FSV-Coach Tomas Oral nahm zwei Änderungen gegenüber dem 3:2 gegen Bochum vor: Oumari, in der Liga Rot-gesperrt, und Golley standen für Gugganig und Huber in der Vierer-Abwehrkette.
Hertha-Trainer Pal Dardai stellte sein Team im Vergleich zum 1:0 in Ingolstadt auf zwei Positionen um: Der in der Liga gesperrte Ibisevic sowie Hegeler liefen für Stocker und Baumjohann auf.
"Mit dieser Moral können wir vielleicht für eine kleine Überraschung sorgen", meinte FSV-Geschäftsführer Krüger. Mit dem Sieg gegen Bochum im Rücken begannen die Hessen mutig, ohne sich entscheidend in Szene setzen zu können. Hertha fand nur langsam ins Spiel und versuchte sich behutsam nach vorne zu kombinieren. Doch die Frankfurter waren zum einen im Abwehrverbund gut organisiert, zum anderen agierten sie giftig in den Zweikämpfen und gestatteten den Hauptstädtern keinen Zentimeter Boden.
Kalou mit der ersten Chance
Dennoch ergab sich in der 7. Minute für Hertha die große Chance zur Führung, doch Kalou, von Darida bedient, drosch den Ball aus elf Metern über das FSV-Gehäuse. Haraguchi näherte sich in der 13. Minute mit einem Schuss dem Führungstreffer an, der Ball ging knapp rechts vorbei. Hertha kontrollierte das Spiel, es fehlten aber die klaren Aktionen am und im Strafraum. Immer wieder brachte ein FSV-Akteur sein Bein dazwischen. Ibisevic (29.) und Haraguchi (34.) sorgten noch für etwas Gefahr, doch insgesamt agierten die Berliner nicht zielstrebig genug, um den FSV zu knacken.
DFB-Pokal, 2. Runde, Dienstag
Paukenschlag des FSV - Hertha antwortet prompt
Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag. Nach einer Ecke flog der zu kurz abgewehrte Ball zu Perdedaj. Der zog ab und fand Golley, der aus abseitsverdächtiger Position per Drehschuss zum 1:0 erfolgreich war (47.). Die Reaktion der Hertha? Die blieb zunächst aus, vieles blieb Stückwerk. Durch eine Standardsituation meldete sich Hertha dann aber zurück. Plattenhardt passte eine Ecke auf Weiser, dessen Flankenball Kalou per Kopf im Tor versenkte (56.).
Die Hessen zeigten sich nicht geschockt und hatten vielmehr nach einer guten Stunde die Chance zur erneuten Führung. Pires, der Hertha-Torwart Jarstein schon umkurvt hatte, zögerte zu lange beim Abschluss, Plattenhardt konnte letztlich klären. Beide Teams hielten in der Folge den Ball immer wieder lange in den eigenen Reihen, da die Defensivketten gut die Räume zustellten. Für einen Aufreger sorgte FSV-Schlussmann Weis, dem eine Freistoßflanke von Plattenhardt durch die Finger rutschte, aber ohne böse Folgen (77.). Bis zum Ende ließen beide Teams die Zielstrebigkeit vermissen und mussten daher in die Verlängerung.
FSV zwingt Berlin in die Verlängerung - Kalou nervenstark
Hertha startete da mit mehr Zug zum Tor und kam durch Haraguchi (91.), Ibisevic (93.) und Darida (94.) zu Möglichkeiten. Nach knapp 100 Minuten wurde Kalou im Strafraum von Perdedaj von den Füßen geholt und verwandelte den fälligen Elfmeter gleich selbst. Die Entscheidung? Noch nicht ganz. Im zweiten Durchgang der Verlängerung setzte der FSV noch einmal alles daran, zum Ausgleich zu kommen. Pires (106.) mit einem wuchtigen Flatterball, Halimi (109.) mit einem Schuss, der knapp vorbeiging, und Awoniyi per Kopf (116.) ließen die Dardai-Elf noch einmal gewaltig zittern. Die Hauptsädter mussten die letzten Minuten in Unterzahl das 2:1 über die Zeit retten, weil Plattenhardt resolut gegen Pires zu Werke ging und Gelb-Rot sah. Am Ende reichte es aber dennoch zum Sieg.
Der FSV gastiert nach dem Pokal-Aus am kommenden Samstag (13 Uhr) im nächsten Ligaspiel in Paderborn, Hertha empfängt am selben Tag (15.30 Uhr) Borussia Mönchengladbach.