DFB-Pokal

Barbarez wurde freigesprochen, Hubnik nicht

Kommentar von kicker-Redakteur Thomas Roth

Barbarez wurde freigesprochen, Hubnik nicht

Fehlentscheidung: Dr. Felix Brych zeigt Roman Hubnik die Rote Karte.

Fehlentscheidung: Dr. Felix Brych zeigt Roman Hubnik die Rote Karte. Getty Images

Die peinliche und skandalöse Schauspieleinlage de Camargos blieb unbestraft. Nun wurde Hubnik vom DFB-Sportgericht auch noch für ein Spiel gesperrt. Gut, mögen manchen sagen, die FIFA fordert nach einem Platzverweis auf jeden Fall eine Sperre, um die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters zu stützen.

Doch es gab im Jahr 2001 einen nahezu identischen Fall in Hamburg, bei dem der DFB anders entschied. Da setzte Kaiserslauterns Michael Schjönberg zu einem Kopfstoß an HSV-Spieler Sergej Barbarez an und warf sich danach ebenfalls zu Boden, so als sei er Opfer und nicht Täter.

Schiedsrichter Hellmut Krug stellte damals Barbarez vom Platz. Doch der Hamburger wurde nach dem Studium der Fernsehbilder freigesprochen und kam, übrigens ebenso wie Schjönberg, ohne Strafe davon. Die Rechtsgrundlage dafür bietet das FIFA-Zirkular Nummer 866, in dem steht, dass bei einem "offensichtlichen Fehlentscheid des Schiedsrichters" von einer Sperre abgesehen werden kann. Ein Fehlentscheid lag bei Barbarez zweifelsfrei vor wie jetzt auch bei Hubnik – bleibt nur die Frage, warum dieser nun im nächsten Pokalspiel der Hertha zuschauen muss und nicht freigesprochen wurde.

Thomas Roth