Paderborns Trainer Steffen Baumgart änderte seine Startelf nach dem 3:0-Sieg gegen den VfR Aalen auf drei Positionen: Ratajczak, Antwi-Adjej und Michel ersetzten Zingerle, Wassey und Collins.
Bochums Interimstrainer Jens Rasiejewski tauschte nach der 0:1-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig viermal aus: Wurtz, Hemmerich, Sam und der zuletzt suspendierte Bastians rückten anstelle von Kruse, Eisfeld, Leitsch und Gündüz in die Anfangsformation.
Schon in der ereignisreichen Anfangsviertelstunde wurde deutlich, dass man zwischen dem Tabellenführer der 3. Liga Paderborn und dem auswärtsschwachen Zweitligisten Bochum keinen Klassenunterschied sehen würde: Der SCP presste früh und hoch und kam schon nach drei Minuten durch eine Einzelaktion von Michel zu einem ersten gefährlichen Abschluss. Die Bochumer waren gerade dabei, die hohe Intensität zu erwidern, als ihre Hintermannschaft einen entscheidenden Moment verschlief: Nach einem Ballgewinn der Hausherren schaltete Srbeny schnell und bediente Antwi-Adjej auf links außen, der direkt in die Mitte auf Michel spielte. Für den in der ersten Hälfte auffälligsten Paderborner fühlte sich kein Verteidiger zuständig - Michel schob aus zehn Metern überlegt ins kurze Eck ein (7.).
Schonlau klärt auf der Linie
DFB-Pokal, 2. Runde, Dienstag
Das enorme Tempo der ersten Minuten konnten die beiden Teams zwar nicht halten, doch sowohl die Gäste als auch Paderborn spielten weiter munter nach vorne. Der zunächst inkonsequente VfL näherte sich über Gyamerah (30.) und Sam (33.) allmählich an. Nachdem Paderborn über Michel zu einer guten Kopfballchance kam (41.), hatte der bemühte, aber glücklose Sam den Ausgleich auf dem Fuß: Der Außen wurde alleine auf Ratajczak zugeschickt, den er lässig überlupfte. Doch SCP-Verteidiger Schonlau war mitgelaufen und konnte den Heber noch von der Linie köpfen (45.). Den Schlusspunkt einer dynamischen ersten Halbzeit setzte aber die Heimmannschaft, als Antwi-Adjejs Maßflanke nach einem 50-Meter-Sprint von Kraußes Flugkopfball nicht veredelt werden konnte - aus elf Metern zielte er freistehend knapp vorbei (45.+1).
Hinterseer wohl auf gleicher Höhe - Bastians verschießt Elfmeter
Auch die zweite Hälfte begannen die Gastgeber forsch und stellten VfL-Keeper Riemann auf die Probe. Der Rückhalt der Gäste verhinderte mehrmals das 2:0, dem Wassey (48.) und Herzenbruch (57.) ziemlich nah kamen. Mitten in die dominanteste Phase des SCP hinein erzielte Hinterseer nach Wurtz-Schuss den vermeintlichen Ausgleich, das Schiedsrichter-Gespann entschied wohl fälschlicherweise auf Abseits (63.). Anschließend überschlugen sich die Ereignisse: Zunächst gab es nach einer Abseitsposition einen an sich berechtigten Handelfmeter für den VfL Bochum - den Bastians nach einer Rudelbildung verschoss (68.) In dieser handelte sich auch Gyamerah eine Gelbe Karte ein, nur zwei Minuten später bekam er für ein Foul Gelb-Rot.
Dennoch warf der VfL infolgedessen alles nach vorne, wollte den Ausgleich erzwingen. Die beste Chance hatte Diamantakos aus kurzer Distanz, den Abpraller der Ratajczak-Parade wäre von SCP-Kapitän Strohdiek beinahe noch ins eigene Tor gelenkt wurde (83.). Doch nur zwei Zeigerumdrehungen später setzte der 19-jährige Hemmerich der offenen Schlussphase ein jähes Ende. Sein fataler Fehlpass wurde von Wassey abgefangen, der Hemmerich umspielte und durch Riemanns Beine zum 2:0 vollendete (85.). Damit war der Deckel drauf, der SC Paderborn zieht unterm Strich verdient ins Achtelfinale ein. Der VfL war schlicht zu spät erwacht und hatte neben dem Pech am Ende auch zu viel Unvermögen.
Paderborn spielt am Samstag (14 Uhr) beim FC Carl Zeiss Jena. Bochum empfängt am Montag (20.30 Uhr) den Zweitliga-Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf. Das Pokal-Achtelfinale wird am 19. und 20. Dezember ausgetragen. Ausgelost werden die Partien am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de).