Bei der TuS, die mit nur einem Punkt aus drei Spielen in die neue Regionalliga-Saison gestartet ist, gab es gegenüber der 1:2-Niederlage gegen den SC Freiburg II nur einen Tausch: Von der Bracke verdrängte Bajric auf die Bank.
Dresdens Coach Uwe Neuhaus gönnte fünf Spielern, die beim 2:2 beim FC St. Pauli noch begonnen hatten, eine Pause auf der Bank: Der 19-jährige Ersatzkeeper Schubert durfte für Schwäbe ran, außerdem Ballas für Jannik Müller, Fabian Müller für Kreuzer, Aosman für Benatelli und Horvath für Hartmann.
Weil das heimische Oberwerth-Stadion wegen Baumaßnahmen noch nicht bespielbar ist und rund 50 Anfragen an andere Standorte erfolglos geblieben waren, musste Koblenz sein Pokal-Heimspiel im knapp 350 Kilometer entfernten Zwickau austragen - nur 94 Kilometer von Dresden entfernt. Entsprechend unterlegen waren die rund 600 angereisten TuS-Fans akustisch, doch auf dem Rasen hielt der Außenseiter in der ersten Hälfte gut mit.
Berko antwortet Bozic schnell
Er ging sogar früh in Führung: Nach einem Einwurf, der eigentlich Dynamo hätte zugesprochen werden müssen, chippte Popovits den Ball in den Sechzehner, wo Heise das Abseits aufhob, Kapitän Marx sich gegen Ballas durchsetzte und Bozic schließlich den Ball ins Tor drückte (6.). Weil Horvath sich auf der rechten Seite durchdribbelte und Berko am Fünfmeterraum fand, stand es allerdings bereits fünf Minuten später schon 1:1.
DFB-Pokal, 1. Runde
Die Gäste kontrollierten das Spiel, hatten bis zur Pause 81 Prozent Ballbesitz. Bei den Großchancen blieb es aber ausgeglichen: Glockner zwang Schubert aus der Distanz zu einer herrlichen Flugparade (20.), auf der anderen Seite scheiterte Horvath nach einem Traumpass von Aosman im Eins-gegen-Eins an Keeper Keilmann (22.). Rösers ansatzloser und leicht abgefälschter 18-Meter-Schuss landete am Außenpfosten (36.) - genau wie Bozics Abschluss nach einem Konter der Koblenzer (42.). Insgesamt stand die TuS gut, Dynamo leistete sich bei aller Dominanz zu viele Ungenauigkeiten.
Nicht so Heise vier Minuten nach dem Wiederanpfiff: Der Linksverteidiger setzte am rechten Strafraumeck einen Freistoß mit links und Schärfe über die Mauer zum 2:1 in die Maschen. Die Führung für die Gäste, die durch sie spürbar an Leichtigkeit gewannen. Koblenz musste sich nun mehr nach vorne wagen, was Dynamo natürlich Räume bot. Doch mit der Vorentscheidung wollte es - bei inzwischen strömendem Regen - nicht klappen: weder bei Aosman, der ein schönes Horvath-Zuspiel verstolperte (62.), noch bei Röser, der nach einer Heise-Freistoßhereingabe vorbeispitzelte (71.), oder bei Möschl, der an Keilmann scheiterte (76.). Und so wurde es noch einmal richtig dramatisch.
Aosmans demonstrativer Jubel - Pechvogel Glockner
Denn Koblenz kam aus dem Nichts zurück: Popovits marschierte auf der rechten Seite unbehelligt in den Strafraum, düpierte Ballas mit einer einfachen Körpertäuschung und setzte den Ball wuchtig rechts oben im Tor (80.). Dresdens Antwort? Das 3:2! Aosman, von Heise am Sechzehnerrand angespielt, traf mit seinem Schlenzer über Keilmann hinweg und jubelte nach seinem kleinen Wutausbruch am vergangenen Wochenende demonstrativ mit Trainer Neuhaus (84.).
Doch er wurde nicht der alleinige Dresdner Matchwinner, im Gegenzug bekam Koblenz nämlich einen Elfmeter, weil Ballas Bozic beim Schuss ziemlich plump zu Fall gebracht hatte. Statt der möglichen Roten Karte gab es nur Gelb, und statt des 3:3 blieb es beim 3:2 - Youngster Schubert parierte gegen Pechvogel Glockner (86.). Und dieses Mal rettete der insgesamt wenig souveräne Favorit die Führung gegen kampfstarke Koblenzer über die Zeit.
Damit ist Dynamo, das am nächsten Samstag den SV Sandhausen empfängt, im Topf, wenn am 20. August (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de) die zweite Pokalrunde ausgelost wird. Die TuS dagegen, in einer Woche in der Regionalliga gegen Mainz II gefordert, musste sich trotz tollem Fight ohne Erfolgserlebnis auf die lange Heimreise machen.