Club-Coach René Weiler tauschte im Vergleich zum 2:1 gegen Freiburg viermal Personal aus: Für den angeschlagenen Erras (nicht im Kader), Margreitter, Leibold und Füllkrug (alle Bank) rückten Hovland, Petrak, Möhwald und Blum in die Startelf.
Herthas Trainer Pal Dardai hatte gegenüber dem 4:0 in Darmstadt zwei Neue an Bord: Für Regäsel (Bank) und Plattenhardt (Gelb-Rot-Sperre) schickte er van den Bergh und Haraguchi auf den Rasen.
Beide Teams starteten in kompakter Grundordnung. Der Club stand tief und überließ den Gästen die Initiative, die viel Ballbesitz hatten, aber kaum ins letzte Drittel vorstießen. Bis zur 15. Minute: Skjelbreds Steilpass nahm Kalou am Strafraum an und mit, frei vor Schäfer scheiterte der Ivorer aber am Keeper, der parierte und im Nachfassen sicher zupackte.
Hertha war das technisch stärkere Team. Der Ball lief kontrolliert durch die eigenen Reihen gegen eine Nürnberger Elf, die mit hoher Laufintensität in der Folge wenig zuließ und je näher der Gegner dem Tor kam, in den Zweikämpfen immer fester zupackte. Konter der Weiler-Elf allerdings verpufften meist schon im Ansatz - es fehlte zum einen an Tempo, zum anderen auch an Kombinationsvermögen sowie entschlossenem Nachrücken. Lediglich nach einem Möhwald-Freistoß wurde es etwas gefährlich (23.).
Ibisevic legt stark auf Darida ab
Die Partie bot wenig Höhepunkte. Die Alte Dame kontrollierte zwar das Geschehen und zeigte die bessere Spielanlage, bedrohte das gegnerische Tor aber kaum. Die geduldige Suche nach einer Lücke im Defensivverbund des FCN sollte sich jedoch auszahlen: Haraguchi passte halbhoch in den Strafraum, wo Ibisevic volley nach halblinks auf Darida ablegte. Der Mittelfeldmann nahm das Leder an und schloss aus sechs Metern flach ins kurze Eck ab - 0:1 (32.).
Nach der Führung zündeten Hertha-Fans auf den Rängen Pyrotechnik. Nach kurzer Unterbrechung durch Referee Tobias Stieler lief die Partie weiter, die auf dem Rasen bis zur Pause kaum mehr Nennenswertes bot. Mit der verdienten Führung der cleveren Hauptstädter ging es in die Kabine.
DFB-Pokal, Achtelfinale
Mit Wiederanpfiff staffelte sich der Club etwas höher. Burgstaller gelang der erste Abschluss (48.), auf der anderen Seite war es mit Haraguchi allerdings gefährlicher (50.). Dennoch war mehr Entschlossenheit zu spüren bei den Franken - auch von außen: Weiler brachte mit Leibold und Füllkrug für Petrak und Blum frische Kräfte (54.).
Nürnberg war nun giftiger in den Zweikämpfen, das Spiel offener. Hertha hatte defensiv mehr zu tun, so richtig in Bedrängnis gerieten die Gäste aber nicht - zu unpräzise war das Passspiel der Hausherren im letzten Drittel.
Schäfer pariert erst stark, ist dann aber machtlos
Mitte des zweiten Abschnitts kamen die technischen Vorteile der Dardai-Elf wieder besser zur Geltung, der Ball lief flüssiger. Aus dem Spiel heraus konnte der FCN die Gefahr noch bannen, aber nach einer Ecke brannte es lichterloh: Schäfer konnte Weisers Flachschuss gerade noch über den Balken lenken (64.).
Bei der folgenden neuerlichen Ecke von rechts allerdings war auch Nürnbergs Routinier machtlos: Brooks übersprang Bulthuis und nickte ins linke Eck ein (65.).
War damit die Messe gelesen? Fast. Ab der 80. Minute schwang sich der Club noch einmal zu einer Drangperiode auf und erlebte seine beste Phase. Gegen etwas leichtsinnige Berliner sollte es aber auch mit einem Ehrentor nicht klappen. Hertha steht damit zum ersten Mal nach vier Jahren wieder im Viertelfinale.
Nürnberg gastiert vor der Winterpause am Samstag (13 Uhr) beim 1. FC Heidenheim. Die Berliner empfangen am Sonntag (15.30 Uhr) Besuch vom 1. FSV Mainz 05 und haben im DFB-Pokal-Viertelfinale ein Gastspiel bei Heidenheim vor der Brust.