Dortmunds Trainer Jürgen Klopp musste überraschend auf Reus (Adduktoren) und Hummels (Oberschenkelprobleme) verzichten. Nach einer MRT-Untersuchung hatte es für die beiden zwar Entwarnung gegeben: Es war nichts gerissen, aber das Duo hatte starke Schmerzen. Insgesamt gab es im Vergleich zum 0:1 gegen den FC Bayern vier Veränderungen: Kampl saß nur auf der Bank, sodass Durm, Kagawa und Mkhitaryan neu dabei waren. Außerdem stand Langerak anstelle von Weidenfeller im Tor.
Hoffenheims Coach Markus Gisdol wechselte nach dem 1:4 gegen Mönchengladbach ebenfalls auf vier Positionen: Bicakcic, Toljan, Polanski (nach überstandener Grippe) und Schwegler, wieder fit nach seinem Hexenschuss, bekamen den Vorzug vor Abraham, Kim, Amiri und Zuber.
102 spannende Sekunden
Von Beginn an verfolgte die TSG ihren Plan, stand defensiv möglichst kompakt und gut gestaffelt. Offensiv setzten die Gäste auf ihre Konterstärke. Der BVB versuchte hingegen, das Spiel zu machen. Ohne Reus gelang dies aber mehr schlecht als recht. Einzig Mkhitaryan sorgte zunächst mit einem Distanzschuss für etwas Gefahr (9.).
DFB-Pokal-Viertelfinale
Aus dem Spiel heraus gelang beiden Teams wenig. Nach Ecken allerdings brannte plötzlich die Luft: Blaszczykowski zog eine Ecke von rechts weg vom Tor auf Subotic. Der versenkte das Spielgerät aus zwölf Metern im linken unteren Eck (19.). Lange konnten sich die Schwarz-Gelben aber nicht über die Führung freuen. Nur 102 Sekunden nach dem 1:0 traf Volland zum Ausgleich: Ebenfalls nach einer Ecke, die wieder nicht aufs Tor gezogen kam. Diesmal zog Volland aus der zweiten Reihe aus 14 Metern ab. Die Kugel setzte noch einmal auf, Langerak hatte schlechte Sicht. Der Ball landete in den Maschen. 1:1 (21.).
Slapstick von Subotic
Für Hoffenheim lief dadurch alles nach Plan - und es sollte noch besser kommen: Beck sorgte mit einem langen Ball in der 28. Minute aus der eigenen Hälfte für Verwirrung in der BVB-Abwehr, Subotic schlug ein Luftloch. Roberto Firmino hatte aufgepasst, schnappte sich die Kugel und stürmte alleine auf Langerak zu. Ganz cool lupfte der Brasilianer das Spielgerät in die Maschen.
Anschließend war die Klopp-Elf bemüht, den Schaden noch vor dem Pausenpfiff auszubügeln. Doch nur einmal zappelte noch das Netz - aber die Schiedsrichter entschieden nach einem Pass von Schipplock auf Volland auf Abseits. Subotic hob es allerdings wohl mit der Ferse auf. Ganz knappe Entscheidung (44.).
Schwarz-gelber Rausch
... sodass schließlich die Hoffenheimer über das 2:1 durch Roberto Firmino (re.) jubeln können. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel kehrte eine veränderte BVB-Elf auf den Rasen zurück. Bereits in der 48. Minute verfehlte Aubameyang den Kasten nur knapp, kurz darauf verkam Gündogans Abschluss zur harmlosen Rückgabe für Baumann (50.).
Die TSG kam gar nicht mehr zum Durchatmen, bolzte die Kugel nur noch blind aus der eigenen Hälfte. Postwendend griffen die Dortmunder aber wieder an, über rechts und über Durm ging es in der 57. Minute schnell Richtung Hoffenheimer Strafraum. Durm flankte ins Zentrum. Dort setzte sich Aubameyang im Stand gegen Strobl durch und köpfte ein.
Nach rund 70 Minuten fanden die Kraichgauer wieder zurück zu ihrer kompakten Defensive. Dortmunder Chancen im Minutentakt gab es nun nicht mehr, dennoch wirkten die Hausherren gefährlicher als die Gäste. Die beste Möglichkeit entstand wieder nach einer Ecke. Diesmal versuchte es Subotic per Kopf, Baumann lenkte das Leder aber über die Latte (78.).
In der Schlussphase allerdings mussten dann wieder die Borussen zittern. Hoffenheim konterte und der BVB stand blank in der Verteidigung. Roberto Firmino legte quer auf Polanski. Aber Langerak parierte (84.). Kurz darauf vergab Roberto Firmino nach Traumpass von Beck aus spitzem Winkel knapp (85.). Doch ein Tor sollte in der regulären Spielzeit nicht mehr fallen. Es ging in die Verlängerung.
Volles Risiko
Jubeltraube nach dem 3:2: Torschütze Sebastian Kehl wird von seinen Mitspielern überrannt. Getty Images
Wieder standen die Gäste gut gestaffelt, sodass es die Borussen nicht leicht hatten, sich Abschlüsse zu erarbeiten. Nach einem punktgenauen weiten Ball von Subotic aus der eigenen Hälfte hatte Mkhitaryan aber die Chance, schickte die Kugel in Rücklage in die Wolken (98.). Der eingewechselte Kampl versuchte es in der 105. Minute mit einem Distanzschuss, aber Baumann war zur Stelle.
Nach Wiederanpfiff schleppten sich die Spieler zusehends dahin. Doch dem BVB waren noch zwei Möglichkeiten vergönnt: Aus 25 Metern zog Kehl per Dropkick ab, ging volles Risiko. Der Ball touchierte den rechten Pfosten und schlug im Netz ein - 3:2 (107.).
Kurz darauf hätten die Dortmunder den Sack zumachen müssen. Über Gündogan auf der linken Seite spielten sich die Borussen in den Strafraum. Der Ex-Nürnberger flankte in den Strafraum. Dort köpfte Kagawa freistehen auf Baumann. Den Abpraller schoss Kampl aus vier Metern über den Kasten (112.). Die Gäste hingegen konnten Langerak nicht mehr wirklich in Bedrängnis bringen - auch weil Beck in der 120. Minute aus fünf Metern über das Tor köpfte. Der BVB zog mit einem 3:2-Sieg ins DFB-Pokal-Halbfinale ein. Gegen wen es geht, wird nach den Mittwochsspielen ausgelost.
In der Bundesliga ist Dortmund am Samstag (15.30 Uhr) in Gladbach gefordert. Gleichzeitig hat Hoffenheim ein Auswärtsspiel in Köln.