Bayern-Trainer Jupp Heynckes rotierte nach dem 6:1-Erfolg gegen Bremen wieder zur Stammelf der letzten Wochen zurück, bei der lediglich der im Pokal gesperrte Ribery fehlte. Van Buyten, Alaba, Schweinsteiger, Kroos, Müller und Mandzukic ersetzten Boateng, Contento, Luiz Gustavo, Shaqiri, Ribery und Gomez.
Dortmunds Trainer Jürgen Klopp musste im Vergleich zum 1:1 in Gladbach auf Hummels (Infekt) verzichten. Felipe Santana lief so in der Innenverteidigung auf, davor gab es zwei weitere Änderungen: Bender und der in der Liga gesperrte Lewandowski rückten für Kehl und Leitner ins Team.
Gegen abwartende Dortmunder begann das Duell mit viel Ballbesitz der Bayern. Spätestens ab der Mittellinie wurde es extrem eng für den Rekordmeister, der nach Kroos' Zuspiel auf Robben eine erste Chance kreierte - Weidenfeller parierte (8.). Der BVB wurde im Vorwärtsgang früh ausgebremst, die Heynckes-Elf blieb am Drücker und stand dicht vor dem 1:0, als nach Lahms abgefälschter Flanke Weidenfeller den Ball aus dem Eck fischte - vor die Füße von Kroos, dem das Leder aber unter der Sohle durchrutschte (14.).
20 Minuten verzeichneten die Hausherren mehr Spielanteile, hatten vor allem im Mittelfeld gegen eine defensive Borussen-Dreierkette mit Bender, Gündogan und Großkreutz ein Übergewicht. Allerdings kamen die Außen kaum zum Zug, auch Lahm und Alaba schalteten sich kaum ein. Weitere Torszenen blieben in der Folge zunächst Fehlanzeige.
Dafür engagierte sich der BVB offensiv nun etwas mehr. Immer wieder mit Initiator Götze als Anspielstation wurden die Westfalen mutiger, Dante blockte Lewandowski nach der bis dorthin besten Stafette der Schwarz-Gelben mit Götze und Reus in der Mitte ab (22.).
Die Intensität nahm immer mehr zu, das Tempo allerdings war dann überschaubar. Die Kontrahenten neutralisierten sich nun gegenseitig, auch wenn Dortmund in der neuformierten Innenverteidigung einige Unsicherheiten zeigte. Dann aber die nächste Gelegenheit für den Rekordpokalsieger: Nach Schweinsteigers Pass in die Spitze verhinderte Weidenfeller gegen Javi Martinez' Volleyschuss den Rückstand (36.).
Die Initialzündung. Nun rollte der Bayern-Express, die Gastgeber zogen das Tempo an. Robben vergab noch, als er am Fünfer über den Balken schoss (40.). Wenig später aber nutzte der Flügelflitzer eine Schlafmützigkeit in der BVB-Abwehr: Schmelzer schlug den Ball nach einem Missverständnis mit Felipe Santana nicht weg, ging zu zögerlich zu Werke. Lahm setzte nach, das Leder kam zu Robben, der aus 18 Metern per Linksschuss hoch ins linke Eck die verdiente Pausenführung markierte (43.).
Das DFB-Pokal-Viertelfinale
Beide Teams kehrten personell unverändert zurück. Sekunden nach dem Anpfiff ging Müller nach van Buytens Klassepass zu unentschlossen zu Werke, ansonsten hätte es schnell 2:0 stehen können. Danach aber nahm auch Dortmund offensiv an Fahrt auf, es entwickelte sich ein temporeicher Schlagabtausch.
Gündogan zwang Neuer zum erstmaligen Eingreifen (53.), Piszczek (56.) und Reus (58.) hatten ihr Visier nicht genau genug eingestellt. Auf der Gegenseite hielt Weidenfeller sein Team nach dem schönsten Angriff des FCB gegen Kroos im Spiel (59.) und setzte sein Privatduell gegen denselben Schützen wenig später erfolgreich fort (60.).
Glück dann für Javi Martinez, der Lewandowski mit rüder Grätsche abräumte - nur Gelb (63.). Dortmund war das Bemühen um den Ausgleich nicht abzusprechen. Die strukturierteren Aktionen verzeichnete aber der FCB, und die mündeten in weitere Möglichkeiten (Javi Martinez, 71., van Buyten, 72.), während auf der Gegenseite nur Gündogan Gefahr ausstrahlte (76.).
Heynckes wappnete seine Elf mit Luiz Gustavo für Müller für den Schlussspurt der Westfalen - der aber kam nicht. Vielmehr hätten Dante (80.) und Mandzukic (87.) die Partie vorzeitig entscheiden können. Schieber setzte schließlich seinen Kopfball über den Balken (90.+2), danach war Schluss. Bayern feiert den ersten Pflichtspielsieg gegen Dortmund nach sechs Partien und steht im Halbfinale.
München gastiert am Sonntag (15.30 Uhr) in Hoffenheim, der BVB empfängt schon am Samstag (15.30 Uhr) Hannover 96.