Essens Trainer Waldemar Wrobel tauschte nach dem 3:2-Sieg gegen den SV Verl auf drei Positionen Personal. Für Telch, Laletin und Lemke durften Dombrowka, Wagner und Guirino ran.
Union-Coach Uwe Neuhaus reagierte auf die 0:1-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig mit drei Wechseln, schickte Mattuschka, Kohlmann und Stuff für Schönheim, Belaid und Jopek ins Rennen.
Vor einer lautstarken und stimmungsvollen Kulisse im Essener Stadion hatte Union deutliche Anlaufschwierigkeiten. Der Regionalligist präsentierte sich quirlig, lauffreudig und hatte nach einem ersten Eckball auch die erste Chance der Partie. Dombrowka köpfte aus kurzer Distanz aufs Berliner Gehäuse, Haas stand aber richtig und parierte (2.).
DFB-Pokal am Montag
Es dauerte lange, ehe sich die Neuhaus-Elf gegen die sich auch kämpferisch auf der Höhe befindenden Essener etwas freispielen konnte. Dann aber wackelte die RWE-Defensive. Silvio wartete mit dem ersten Abschluss für seine Farben auf (18.), dann wurde vor allem versucht, Terodde in Position zu bringen. Der Angreifer vergab aber die sich bietenden Möglichkeiten allesamt: Ein Abspiel am Fünfmeterraum zu Parensen ging daneben (19.), ein Distanzschuss strich haarscharf links am Tor vorbei (20.) und auf Pfertzel-Flanke traf Terodde nur das Außennetz (26.).
Berlins gefährlichste Phase in Halbzeit eins war damit auch schon wieder beendet. Essen stellte sich wieder kompakter auf, begegnete dem spielerisch überlegenen Zweitligisten wieder etwas mehr auf Augenhöhe und vergab dabei gar nach einem gelungenen Konter die Führung. Koep scheiterte an Haas und Pires-Rodrigues setzte den Nachschuss knapp drüber (28.). Die Köpenicker kontrollierten danach die Partie weiter, kamen aber nicht mehr zwingend in Tornähe.
Berlin spielbestimmend, aber wenig zwingend
Es war auch im zweiten Durchgang eine ausgeglichene Partie. Union tat mehr, biss sich aber ein ums andere Mal die Zähne am Essener Abwehrbollwerk aus und kam fast gar nicht in den gegnerischen Strafraum. Mattuschkas Distanzversuch war dem Tor da noch am nächsten (49.). Derweil setzte Essen aber immer wieder kleine Nadelstiche, wie bei Avdic' Schuss (52.) oder Koeps Kopfball (61.).
Uwe Neuhaus stellte um, nahm seinen Kapitän Mattuschka runter und brachte mit dem Chilenen Gallego einen frischen Akteur. Und tatsächlich: Unions Aktionen wurden wieder etwas zwingender. Ganz nahe am Führungstor befand sich Parensen, der aus vollem Lauf den Ball an den linken Pfosten drosch (73.), auch bei Kohlmanns Freistoß fehlte nicht allzu viel zum 1:0 (77.).
Kurz vor Ende der regulären Spielzeit drückte Union immer mehr: Menz schoss aus großer Distanz scharf (86.), Kohlmann visierte die obere Torhälfte an (87.), beide Male zeigte sich RWE-Keeper Lamczyk auf der Höhe. Rodenberg vergab noch eine gute Kontergelegenheit (89.), dann war es Fakt: Wie im Vorjahr mussten beide Kontrahenten in der ersten Pokalrunde in die Verlängerung gehen.
In der Extra-Zeit geschah zunächst nicht viel. Beide Seiten nutzten die Gelegenheit zu weiteren Wechseln, so musste auch der erst wenige Minuten auf dem Platz stehende Lemke wieder runter. Essens Trainer brachte Sawin und beendete das knapp 20-minütige Intermezzo. Torgelegenheiten gab es erst nach dem erneuten Seitenwechsel. Dann fand Terodde mal wieder einen Weg, Lamczyk zu beschäftigen. RWEs Torwart parierte prächtig (108.) und bedankte sich dann herzlich bei Nemec, der ihm den Ball aus allerbester Position schwach und harmlos in die Arme schob (110.).
Die Entscheidung fiel dann in buchstäblich letzter Minute. Alles wartete schon auf das Elfmeterschießen, als Terodde eine Vorlage von Zoundi kaltschnäuzig verwandelte und alle Essener Träume vom Weiterkommen jäh beendete.
Nach dem spannenden Pokalfight gastiert Rot-Weiss Essen in der Regionalliga am Samstag bei Fortuna Köln. Union Berlin tritt bereits am Freitag (18 Uhr) beim Aufsteiger SV Sandhausen an.