DFB-Pokal

Das Glück ist zurück: Köln kann wieder gewinnen

Kuriert der Pokalerfolg die Sorgen in der Liga?

Das Glück ist zurück: Köln kann wieder gewinnen

Kölner Jubeltraube: Dominique Heintz, Milos Jojic, Dominic Maroh, Salih Özcan und Frederik Sörensen (v.l.).

Kölner Jubeltraube: Dominique Heintz, Milos Jojic, Dominic Maroh, Salih Özcan und Frederik Sörensen (v.l.). Getty Images

Wohlfühloase DFB-Pokal

Mit einem Erfolg im DFB-Pokal (5:0 bei der Leher TS) begann für Köln die Saison 2017/18. Es folgten schmerzhafte Wochen mit zwölf sieglosen Pflichtspielen (0/2/10) in Serie, ehe es in Berlin endlich wieder etwas zu feiern gab. "Wir freuen uns sehr, dass wir einen Sieg landen konnten. Das tut uns nach den letzten Wochen richtig gut", sagte Trainer Peter Stöger. "Wir haben zuletzt wenig Erfolgserlebnisse gehabt. Dann ist es schwierig, den Jungs die positiven Dinge wieder zu erklären. Heute war das Spiel in Ordnung. Wir haben unsere Möglichkeiten mal verwertet, sind mal in Führung gegangen."

1. FC Köln - Vereinsdaten
1. FC Köln

Gründungsdatum

13.02.1948

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos
Trainersteckbrief Stöger
Stöger

Stöger Peter

Spielersteckbrief Zoller
Zoller

Zoller Simon

Spielersteckbrief Maroh
Maroh

Maroh Dominic

Spielersteckbrief Clemens
Clemens

Clemens Christian

Bundesliga - 2. Spieltag
mehr Infos

Ein "Scheißding" als "Brustlöser"

Beim 3:1 in der 2. Runde des DFB-Pokals in Berlin "hatten wir sicherlich auch Mal das Glück auf unserer Seite", resümierte FC-Torwart Timo Horn. So geschehen beim 1:0: Ein abgerutschter Schuss von Leonardo Bittencourt entpuppte sich als Flanke für Sehrou Guirassy, der geistesgegenwertig für Simon Zoller ablegte, dessen Direktabnahme dann passte (35.). "So ein Scheißding haben wir als Brustlöser gebraucht", formulierte es Innenverteidiger Dominic Maroh drastisch. "Das erste Tor ist natürlich Wahnsinn in der Entstehung, aber egal, wir nehmen es wie es kommt und wir brauchten dieses Glück auch mal", meinte Horn. Ähnlich sah es auch der Torschütze: "Ob glücklich oder nicht ist uns Wurst", so Zoller.

Maroh: "Heute wollte ich es einen Tick mehr"

Spielbericht

Auch beim 2:0 half Fortuna ein wenig mit: Ein Eckstoß von Milos Jojic rauschte in den Fünfmeterraum, wo Dominic Maroh artistisch und eher unkonventionell mit der Hacke traf (43.). "Der Standard war super geschlagen, ein Riesenlob an Milos. Ich habe mich dann reingeworfen, irgendwie den Schlappen hingehalten", erinnert sich Maroh. "Immer, wenn ich vorne bin, will ich das Tor schießen. Aber heute hatte ich das Gefühl, dass ich es einen Tick mehr wollte. Da kommen viele Emotionen raus und tut mir persönlich ganz gut."

Horn: "Mit dem 3:0 war das Spiel durch"

Zufällig fiel das Glück den Geißböcken aber nicht in den Schoß: Die Domstädter erarbeiteten und verdienten sich es redlich. So geschehen auch beim 3:0, als Zoller den Ball sehenswert aus vollem Lauf mit viel Gefühl an den rechten Pfosten chippte. Die Kugel landete vor den Füßen von Joker Christian Clemens, der erfolgreich abstaubte (64.). "Mit dem 3:0 war das Spiel dann durch", war sich Horn sicher. Der Torwart zeigte vor allem beim Stand von 0:0 tolle Paraden und behielt lange eine weiße Weste. Beim einzigen Gegentreffer an diesem Abend, einem Kopfball-Abstauber von Niklas Stark (69.), war Horn machtlos, was seine ansprechende Leistung aber nicht schmälern sollte.

Stöger: "Kein Befreiungsschlag"

Peter Stöger

Zog seinen Hut für den mitgereisten FC-Anhang: Kölns Trainer Peter Stöger. imago

Der lang ersehnte Sieg, verbunden mit dem Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale, war ein wichtiges Erfolgserlebnis für Köln. "Es tut gut, mal ein Spiel gewonnen zu haben und zu wissen, dass wir es noch können", befand Horn. "In unserer aktuellen Phase weiterzukommen, drei Tore zu schießen, fast so viele, wie wir zuvor in zehn oder elf Spielen geschossen haben, das ist schon sensationell und tut den Jungs unheimlich gut. Es wird uns für die kommenden Wochen weiterhelfen. Vor allem fürs Selbstbewusstsein ist es gut. Das müssen wir mitnehmen in die Bundesliga. Wir haben nach wie vor eine unheimlich schwere Situation, aus der wir uns herausarbeiten wollen und müssen."

Es tut gut zu wissen, dass wir es noch können.

Kölns Keeper Timo Horn

Maroh sprach von "Glücksgefühlen" und hofft, "dass das eine Initialzündung auslöst". Für Zoller war es "schön zu sehen, dass jeder nach dem Spiel ein Lachen im Gesicht hatte. Es war ein hartes Stück Arbeit heute". "Das tut uns gut", sagte auch Stöger, wollte den zweiten Pflichtspielsieg in der laufenden Saison aber nicht überbewerten: "Man kann es nicht als Befreiungsschlag bewerten. Wir haben zwölf Spiele nichts gewonnen. Es ist aber etwas, wo die Mannschaft etwas rausnehmen kann. Wir brauchen den Glauben daran, dass wir es weiter durchziehen können. Mehr als ein schönes Gefühl ist es momentan noch nicht." Dieses Gefühl wollen sich die Geißböcke aber wieder in Erinnerung rufen, wenn es am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) ins rheinische Derby nach Leverkusen geht. "Wir freuen uns alle auf ein gutes Spiel in der Bundesliga", sagt Maroh.

cru

Bilder zur Partie Hertha BSC - 1. FC Köln