Die Vorzeichen für Arsenal hätten vor dem Spiel gegen den FC Chelsea schlechter nicht sein können. Seit Oktober 2011 warteten die Gunners auf einen Sieg gegen die Blues (0/3/6). Fast noch schlimmer: In keinem der vorangegangenen sechs Aufeinandertreffen hatte die Wenger-Elf getroffen! "Vor dem Spiel mussten wir uns auch mit einigen unbequemen Fakten auseinandersetzen. Wir hatten gegen Chelsea seit Jahren nicht mehr gewonnen. Ich gebe zu, dass das auch eine Rolle spielte", so Wenger hinterher.
Seine Mannschaft, die in der Anfangsformation die deutschen Nationalspieler Özil und Shkodran Mustafi vorsah, spielte sich vom Start weg in einen Rausch . Der extrem dominante Auftritt mündete bereits nach elf Minuten im ersten Arsenal-Tor, Alexis Sanchez brach den Bann mit einem frechen Heber. Und Arsenal hatte längst noch nicht genug: Eine Kombination über etliche Stationen landete beim überragenden Theo Walcott, der nur noch einzuschieben brauchte - 2:0 (14.).
Spielersteckbrief Özil
Spielersteckbrief A. Sanchez
Spielersteckbrief T. Walcott
FC Arsenal - Die letzten Spiele
Chelsea hatte praktisch nichts entgegenzusetzen, Coach Antonio Conte prangerte hinterher gar fehlende Einstellung an. Özil & Co. war's freilich egal, der Weltmeister von 2014 schloss per Volley zum 3:0-Pausenstand ab (40.). Wenger sprach hinterher von einer "fast perfekten" ersten Hälfte, der Franzose lobte die "große Qualität", die sein Team auf den Platz brachte. "Es war eines dieser Spiele, in denen alles, was wir uns vorgenommen hatten, sehr gut funktioniert hat", lobte Wenger.
Gunners begeistern mit "Plan, Geschwindigkeit und viel Bewegung"
Ruhe, bitte: Mesut Özil feiert sein vorentscheidendes 3:0 (#11). picture alliance
Und der Straßburger kam gar nicht mehr aus dem Schwelgen heraus: "Es war einer dieser Momente im Leben eines Trainers, in dem du dir denkst: 'Heute ist ein toller Tag'." Was den Arsenal-Auftritt so besonders machte? "Wir haben mit Plan, Geschwindigkeit und viel Bewegung gespielt - und das ist doch genau, was wir wollen." Speziell Walcott und Özil wurden von den eigenen Anhängern gefeiert. Wenger schien restlos begeistert: "Es war eine der besten Vorstellungen der letzten Jahre."
Durch den überzeugenden Dreier ist Arsenal Dritter, fünf Punkte hinter Manchester City und einen Zähler hinter Tottenham. Das 20-jährige Jubiläum, das ein Sieg in der Königsklasse gegen Basel am Mittwoch (20.45 Uhr) vergolden soll, kann kommen. Trotz der fabelhaften Vorstellung hob Wenger doch noch den mahnenden Zeigefinger: "Es gibt immer noch Dinge, die man verbessern kann." Zum Beispiel ein solches Formhoch zu konservieren.
